Prolimatech Megahalems im Test: Der Neuling mit brachialer Leistung
2/5Kühler im Detail
Prolimatechs Kühlerpremiere präsentiert sich zunächst im wenig auffälligen 120-mm-Towergewandt und einheitlicher Silberglanz-Optik. Charakteristisch ist das Doppelturm-Design mit zwei getrennten Aluminiumlamellen-Radiatoren als Wärmetauscher und deren schmetterlingsartiger Schnitt. Die Lamellen weisen dabei einen Abstand von 1,5 Millimetern zueinander und eine ausgesprochene Robustheit im Stile eines Nocuta NH-U12P auf.
Insgesamt wurden beim Megahalems sechs 6-mm-Heatpipes in bekannter U-Einarbeitung verbaut. Diese verlaufen nahezu parallel und eng gestaffelt und transportieren die Wärme von der Kupferbodenplatte zu den Lamellenparts. Der sauber gearbeitete Boden des Kühlers ist minimal konkav gewölbt, was im Zuge der exklusiven Intel-Unterstützung als durchaus legitim erscheint, da die Heatspreader der Intel-Prozessoren im Gegensatz zu den ebenen AMD-Pendants eine entsprechende Krümmung aufweisen.
Der Prolimatech Megahalems wird ohne Lüfter geliefert, kann aber symmetriebedingt mit bis zu zwei 120-mm-Modellen bestückt werden. Dem Lieferumfang liegt allerdings nur ein entsprechendes Drahtbügelpaar zur Ventilatorfixierung bei, sodass standardmäßig vom Single-Lüfter-Betrieb ausgegangen werden sollte. Ein zweiter Lüfter, sofern er aus Platzgründen überhaupt montiert werden kann, verbessert die Temperaturen je nach Setup etwa um zwei bis drei Kelvin bei leicht gesteigerter Lärmkulisse und ist damit nur in wenigen Fällen sinnvoll.
Insgesamt wirkt der Kühlkörper des Megahalems extrem robust, sehr hochwertig in Material und Verarbeitung und auf einem stimmigen Konzept basierend.
Montagebesonderheiten
Die größeren Steine legt Prolimatech dem Käufer bei der Montage des Kühlers in den Weg. Während AMD-Besitzer gänzlich außen vor gelassen werden, müssen Intel-Anwender zunächst eine Rückplattenhalterung bei ausgebautem Motherboard installieren. Hierbei treten bereits die ersten potentiellen Probleme auf, denn die Metallstreben der Halterung sind derart dick und ausladend dimensioniert, dass Kollisionen mit sockelnahen Bauteilen oder Kühlern nicht ausgeschlossen sind. Hier hätte es eine deutliche platzsparendere Konstruktion auch getan. Hinzu gesellt sich die Tatsache, dass dem Lieferumfang unseres Vorserienmodells keine Isoliermaterialien beiliegen, um einen leitenden Kontakt und damit einen möglichen Kurzschluss zwischen den aufliegenden Rändelschrauben und der Hauptplatine zu verhindern.
Ist der Halterahmen trotz dieser Widrigkeiten angebracht, kann der Megahalems auf der mit Wärmeleitpaste benetzten CPU aufgesetzt werden. Ein zentraler Steg und zwei Federschrauben sichern dabei den festen Sitz des Kühlers auf der CPU. Aufgrund der üppigen Ausmaße des Lamellenkörpers sind allerdings auch hierbei Kollisionen zwischen dem Kühler und hochbauenden Chipsatzkühlern nicht ausgeschlossen. In unserem Fall lag die unterste Lamelle direkt am Chipsatzkühler an – ein adäquates Anbringen des Lüfterdrahtbügels war dabei allerdings nicht mehr möglich, wie im Bild zu sehen.
Letzte Schwierigkeiten könnten auch noch aufgrund der Bauhöhe des Prolimatech-Neulings entstehen. Vom Motherboard aus gemessen, beträgt die Höhe des Megahalems 165 mm. Auch hier sollte sich der Anwender vor dem Kauf absichern, dass es hinsichtlich des Gehäuses dabei zu keinen Problemen kommt.