Scythe Mugen 2: Erfolgsjapaner in der zweiten Auflage
2/7Kühler im Detail
Optisch erinnert beim Mugen 2 nicht mehr viel an seinen erfolgreichen Wegbereiter. Scythe hat für den Neuling einen komplett überarbeiteten Aufbau erdacht, der durch fünf separate Towerabschnitte, jeweils von einer U-förmig aufgebogenen 6-mm-Heatpipe gestützt, charakterisiert wird. Diese Einzeltower bilden den Radiator aus eng gestaffelten Aluminiumlamellen im knappen 2-mm-Abstand.
Im Laufe der Zeit hat sich der Qualitätsstandard der Scythe-Prozessorkühler enorm gesteigert. Mittlerweile bemühen sich die Japaner um ein edles Finish und eine piekfeine Güteanmutung bis ins Detail. Pate dafür stehen beim Mugen 2 die sauber vernickelte, spiegelnd-glänzende und absolut ebene Kupferbodenplatte sowie die stilvoll gesetzten Heatpipe-Hauben. Insgesamt wirkt das Qualitätsbild des Kühlers überaus stimmig und hochwertig.
Bei der Serienbelüftung setzt Scythe wie bereits beim Mugen auf ein 120-mm-Modell der eigenen Slip-Stream-Reihe. Anders als beim Mugen kommt mit der Version SL12LM-P allerdings eine PWM-fähige Variante des beliebten Mittelklasselüfters zum Einsatz. Der per Drahtbügeltechnik an einer der vier Seiten des Kühlkörpers zu befestigende Ventilator dreht mit maximal 1400 U/min und lässt sich bei Bedarf auf etwa 400 U/min dimmen. Er geht bei leichten Klackergeräuschen vergleichsweise störfrei zu Werke und fördert ob seiner neun Rotorblätter verhältnismäßig viel Luft. Bei Bedarf können bis zu vier Lüfter am Mugen 2 angebracht werden – die dazu benötigten zusätzlichen Drahtbügel sind optional erhältlich.
Montagebesonderheiten
In stetiger und intensiver Rücksprache mit den Kunden und uns Produkttestern stehend, hat sich Scythe viele Gedanken über ein sicheres und günstiges Montagesystem mit hoher Kompatibilität und Zukunftssicherheit gemacht. Abstand von den Standardmechanismen für AMD (Klammer) und Intel (Push-Pins) nehmend, setzen die Japaner beim Mugen 2 erstmalig auf eine rückplattenbasierende Fixierung, die von den längst ausgelaufenen Sockeln 478, 754, 939 oder 940 über die aktuellen Plattformen AM2(+) und 775 bis hin zum kommenden LGA-1366-Standard nahezu alle denkbaren Konfigurationen unterstützt.
Mit Hilfe vier kleiner Schrauben werden dazu zunächst zwei systemspezifische Montagebügel an der Kühlerunterseite angebracht. Nun wird die gut isolierte Rückplatte motherboardrückseitig ausgerichtet, der Mugen 2 von oben auf die mit Wärmeleitpaste benetzte CPU aufgesetzt und von unten mit vier Schraubbolzen fixiert. Dieser Akt ist etwas wackelig und benötigt aufgrund der Größe des Kühlers und der Komponenten etwas Fingerspitzengefühl und Übersicht. Dafür spielen die ausladenden Formen des Mugen 2 keine große Rolle, da von der Motherboardunterseite aus verschraubt wird. Um einen Ausbau der Hauptplatine kommt der Anwender dabei allerdings nicht herum.
Dafür sitzt der Mugen 2 nach der Fixierung sehr sicher verschraubt. Ein freies Ausrichten gemäß der vier Himmelsrichtungen ist nur auf den symmetrischen Sockeln 775 und LGA1366 möglich. Allerdings umgeht man beispielsweise bei AMD-Plattformen das Problem der ungünstigen Luftstromrichtung (zum Netzteil oder zur Grafikkarte) durch die Tatsache, dass der Lüfter beim Mugen 2 an allen vier Seiten angebracht werden kann. Hinsichtlich der Bauhöhe gilt beim Scythe Mugen 2 die übliche Tower-Kühler-Warnung: Vor dem Kauf ist zu prüfen, ob sich auch nach dem Einbau des 155 mm hohen Kühlers die Seitentür des Gehäuses noch schließen lässt.