SilverStone Fortress FT01 im Test: Der erste Vertreter einer neuen Serie
3/5Ausstattung innen
Das erste, was dem Auge des Testers auffällt, wenn das FT01 geöffnet wird, ist der komplett schwarz lackierte Innenraum. Dies ist allerdings, wie wir nochmals hervorheben möchten, nur bei der schwarzen Version mit Sichtfenster der Fall. An und für sich eine gute Sache, da der schwarze Lack dem Innenraum zu einem wesentlich hochwertigeren Aussehen verhilft.
Von der Anordnung der Komponenten her beschreitet SilverStone keine neuen Wege, das unten verbaute Netzteil und der gedrehte Festplattenkäfig gehören zum Stand der Technik. An letzterem gibt es allerdings zwei Details, die man sonst selten findet. Zum einen wären dies die Kunststoff-Einschübe, in die die Festplatten entkoppelt verschraubt werden. Die meisten Hersteller setzen an dieser Stelle auf Schienen. Zum anderen ist das die Backplane-ähnliche Konstruktion, die ein einfaches Einschieben von SATA-Festplatten ermöglicht ohne Hand an die Kabel legen zu müssen. Allerdings ist davon im Lieferzustand leider nur ein einziges Exemplar im obersten Schacht montiert ist.
Wenn überlange Grafikkarten eingesetzt werden sollen, kann der obere, vier Festplatten fassende Teil des 3,5"-Schachtes aus dem Gehäuse herausgenommen werden. Somit steht dann fast die gesamte Tiefe des Gehäuses zur Verfügung. Für die meisten Grafikkarten ist das allerdings nicht notwendig.
Ansonsten hat der Käufer es mit altbewährter Kost zu tun. Laufwerke werden per Knopfdruck fixiert, können aber auch verschraubt werden. Verschraubt werden auch die Erweiterungskarten – allerdings zwingend, und das erste Lösen der Rändelschrauben geht auch nicht wirklich werkzeuglos von Statten, da sie im Auslieferungszustand extrem festgezogen sind. Da die Schrauben nur durch Löcher in der senkrechten Aluminiumstrebe erreichbar sind, ist hier ein langer Schraubenzieher oder eine Zange erforderlich. Ebenfalls Anlass zur Kritik geben die Staubfilter Es ist zwar positiv, dass sie überhaupt vorhanden sind, allerdings kann man nur den hinter dem Frontlüfter zur Reinigung einfach heraus nehmen. Die beiden Filter unter dem Netzteil und an der Oberseite sind leider nicht so einfach vom Rest des Gehäuses zu trennen.
Das Mainboard wird auf einem nicht herausnehmbaren Träger montiert, der über Bohrungen für ATX und Micro-ATX verfügt. Extended-ATX-Boards werden nicht unterstützt. Unter und neben dem Tray befinden sich Öffnungen, die zum Kabelmanagement allerdings nur eingeschränkt nutzbar sind. Vor allem das 24-polige ATX-Kabel sorgt an dieser Stelle zusammen mit dem Schaumstoff der Seitenwand für erheblichen Druck gegen die Wand beim Schließen, dünnere Kabel können aber recht problemlos hinter dem Tray verborgen werden.
Erfahrungen
Bis auf die anfangs schwergängigen Rändelschrauben für die Erweiterungskarten und das Kabelmanagement verlief der Einbau des Testsystems absolut problemlos. Bei jedem Handgriff merkt man, dass man es hier mit einem hochwertigen Gehäuse zu tun hat, die Materialqualität und die Verarbeitung sind einwandfrei – was auch für die wenigen Kunststoffteile zutrifft. Die Seitenwände könnten zur Unterdrückung von Vibrationen zwar etwas dicker sein, allerdings sorgen die Dämmung der Wände einerseits und die Kunststoff-Festplattenträger mit Gummi-Entkopplern andererseits schon für die nötige Dämpfung. Für ein Gehäuse mit halboffener Front und direkt dahinter befindlichen Festplatten, für Schalldämmung sicher nicht das perfekte Layout, ist das FT01 erstaunlich leise. Auch die meisten Detaillösungen wie das Portkit, die Verriegelungen für die Laufwerke, die SATA-Backplane sowie die 3-Pin-Anschlüsse der Lüfter können überzeugen. Um den Überdruckeffekt durch die besondere Belüftung des Gehäuses zu demonstrieren, hat Silverstone einige Informationen auf der Herstellerwebseite sowie die folgenden beiden Videos auf Youtube veröffentlicht.
So gut dieses Gehäuse auch für die Kühlung mit Luft geeignet ist, so wenig kann man etwas mit ihm anfangen, wenn man eher Freund des kühlen Nass ist: Der Einbau einer Wasserkühlung ist nicht ohne weiteres möglich. Sollte kein externes System genutzt werden, was mit Hilfe der serienmäßigen Schlauchdurchführungen kein Problem ist, so ist die Unterbringung eines größeren Radiators aus Platzgründen kaum denkbar.