Mobiltelefone erhalten einheitliche Netzteile
Der Industrieverband der Mobilfunkindustrie – GSM Association – kündigte auf dem Mobile World Congress an, dass die meisten Mobiltelefone zukünftig mit einem standardisierten Netzteil verkauft werden sollen. Dieses soll auf eine bereits heute genutzte Schnittstelle setzen und Kompatibilitätsprobleme beseitigen.
Bis 2012 sollen demnach die meisten Handys per Micro-USB-Anschluss geladen werden. Entsprechende Netzteile könnten dann beinahe universal für verschiedene Gerätetypen verwendet werden. Auch ein einheitlicher Standard für die kabelgebundene Datenübertragung zum PC wäre so festgesetzt. 17 Hersteller von Mobiltelefonen kündigten bereits ihre Unterstützung an der Initiative an, darunter LG, Samsung, Motorola, Nokia und Sony Ericsson. Auch einige Netzbetreiber wollen zukünftig einen einheitlichen Standard fördern, so etwa T-Mobile, Vodafone, O2, AT&T, Orange und mobilkom australia. Die Netzbetreiber besitzen eine teils wertvolle Marktmacht, wenn sie Mobiltelefone exklusiv vertreiben – etwa das Blackberry Storm, das Google-Handy G1 oder das iPhone.
Einige Geräte werden bereits heute über den Mini-USB-Anschluss geladen (siehe Bild). Der Micro-USB-Anschluss fällt noch einmal kleiner aus.
Der Umstieg kann jedoch nicht sofort erfolgen. Die Geräte, die aktuell verkauft werden, unterscheiden sich nicht nur durch den Anschluss für das Ladekabel sondern auch in der Spannung, mit der die Akkus geladen werden können. Es würde so auch zukünftig nicht möglich sein, jedes Mobiltelefon mit einem einzigen Netzteil zu laden. Es ist aber denkbar, dass die Zahl unterschiedlicher Spannungen auf ein Minimum reduziert wird und nur wenige Gerätegruppen (etwa High-End und Low-End) unterschieden werden, oder dass Universalnetzteile verkauft werden. Für den Endverbraucher kann die Entwicklung allerdings nur positiv ausfallen, sieht er doch in jedem Fall einer einheitlicheren Zukunft im Kabelwirrwarr entgegen.