NEC Multisync 24WMGX³ im Test: Die eierlegende Wollmilchsau

 4/8
Jirko Alex
147 Kommentare

Bildqualität

Die Messung, Kalibrierung und Profilierung des Monitors erfolgt mit dem Colorimeter i1 Display 2 von Pantone sowie der Profilierungssoftware Match 3.6.2. Die Zielvorgaben für Konfiguration lehnen sich an den sRGB-Farbraum an, der eine Farbtemperatur von 6500 Kelvin und einen Gamma-Wert von rund 2,2 fordert. Die Helligkeit sollte bei einem LCD in normal beleuchteter Umgebung bei 140 cd/m² liegen, kann je nach Umgebungslicht aber auch darüber oder darunter ideal sein. Für die hiesigen Tests wurde dieser Wert jedoch als Maßstab genutzt. Der Schwarzpunkt liegt idealerweise bei 0,0 cd/m², also keiner messbaren Helligkeit.

Werkseinstellungen

Angesichts der Versprechen des Herstellers, mittels des A-MVA-Panels gute Farben und hohe Blickwinkel zu ermöglichen, fallen die in diesem Test gestellten Ansprüche an die Bildqualität des NEC 24WMGX³ nicht gerade gering aus. Dabei muss vorweg angemerkt werden, dass der Bildschirm nicht über einen erweiterten Farbraum wie etwa Dells 24"-Monitor 2408WFP verfügt. Dies hat zur Folge, dass die Farben nicht so knallig wirken wie etwa auf dem Dell-Derivat vor Kalibrierung. Das allerdings ist kein Nachteil, sondern für den Normalverbraucher sogar sehr gut. Ein erweiterter Farbraum ist nämlich immer dann hinderlich, wenn die Darstellung eigentlich im weit verbreiteten sRGB-Farbraum erfolgen soll, wie er etwa von Windows vorausgesetzt wird, wenn Bilddatein nicht explizit einen anderen Farbraum ausweisen. Auf der anderen Seite eignet sich NECs Bildschirm durch den vergleichsweise begrenzten Farbraum nicht für die Bildbearbeitung etwa im AdobeRGB-Farbraum.

Mit der Werkseinstellung des Monitors ergab sich folgendes, messtechnisch erfasstes Bild:

Messung unkalibriert (Standardprofil)
Messung unkalibriert (Standardprofil)

Es zeigt sich, dass NECs 24WMGX³ bereits ab Werk sehr gut auf den sRGB-Farbraum getrimmt wurde. Die Farbtemperatur stimmt, der Gamma-Wert ebenso. Einzig die Helligkeit ist mit 320 cd/m² viel zu hoch für den alltäglichen Betrieb. Andererseits verwundert diese Messung, gibt der Hersteller die maximale Helligkeit des Gerätes doch mit 500 cd/m² an. Diesen Wert erreichte unser Testgerät auch nach stundenlanger Aufwärmphase nicht; bei nativem Weißpunkt und ohne jegliche Vorgaben durch das Messprogramm waren allerdings bis zu 440 cd/m² möglich. Für den augenfreundlichen Betrieb reicht aber auch deutlich weniger aus.

Messtechnisch ergibt sich ein Kontrastverhältnis von 640:1, was speziell an dem relativ schlechten Schwarzpunkt liegt, der zu einem großen Teil auf die zu hohe Helligkeit zurückzuführen ist. Zudem zeigen die Farbkorrekturkurven des erstellten ICC-Profils relativ starke Abweichung bei Blau- und Grüntönen. Ideal wäre ein Kurvenverlauf entlang der 45°-Achse.

Der NEC 24WMGX³ bietet auch ein spezielles sRGB-Profil, das für die angestrebte Kalibration ebenfalls durchgemessen wurde:

Messung unkalibriert (sRGB-Profil)
Messung unkalibriert (sRGB-Profil)

Das zur Verfügung gestellte sRGB-Profil tut erwartungsgemäß wenig. Die Helligkeit wird im Vergleich zum Standardprofil gesenkt, allerdings nicht besonders weit. Gleichwohl zeigt sich an den Farbkurven, dass die Blauabweichung vom Idealverlauf geringer wurde. Das lässt darauf hoffen, dass sich die Farben über das Onscreen-Display vollständig mit einer Hardware-Kalibration korrigieren lassen, womit das ICC-Profil kaum mehr nötig wäre.

🎅 Nicht vergessen: Noch bis 18.12. läuft das große Nikolaus-Rätsel 2024. Zu gewinnen gibt es zwei High-End-PCs mit Ryzen 7 9800X3D oder Core Ultra 9 285K.