NEC Multisync 24WMGX³ im Test: Die eierlegende Wollmilchsau

 6/8
Jirko Alex
147 Kommentare

Bildschärfe

Der NEC 24WMGX³ besitzt eine eigenartige Eigenheit. In der Grundeinstellung wirkt vor allem Schrift überschärft, was allerdings problemlos über die Schärferegelung im OSD korrigiert werden kann. Hier allerdings suggeriert der Hersteller eine deutlich höhere Schärfevariabilität, als sie eigentlich vorhanden ist. So lässt sich die Schärfe im Monitormenü in 0,4-Prozentschritten von 0 bis 100 verstellen. Tatsächlich tut sich aber nur in sehr groben Schritten etwas. So ist es etwa völlig unerheblich, ob ein Schärfegrad zwischen 46 oder 70 Prozent eingestellt wird: Jeder dieser Werte führt subjektiv zur gleichen Schärfe. Erst in einem Bereich von unter 45,4 Prozent ergibt sich ein sanfterer Eindruck, der wiederum erst bei weniger als 26 Prozent unterboten wird.

Schärfe

Zu sehen sind unterschiedliche Schärfeeinstellungen, die zu einem subjektiv identischen Schärfeeindruck führen.

Blickwinkel und Helligkeit

Die Helligkeitsverteilung ist subjektiv sehr gut, mit bloßem Auge wirkt die Ausleuchtung quasi ideal. Allerdings fällt die Helligkeit vor allem am unteren und rechten Rand ab, wie die Messung mit dem Colorimeter ergibt. Die Problemzonen des Displays liegen dabei in den unteren beiden Ecken, die um über 20 cd/m² von der Zielhelligkeit abweichen. Davon einmal abgesehen, ist die Abweichung allerdings durchaus akzeptabel.

Helligkeitsverteilung
Helligkeitsverteilung

Die Helligkeit des Bildschirms wurde im Zentrum auf 140 cd/m² kalibriert,
um dann in den gezeigten Messfeldern die Abweichung festzustellen.

Die Blickwinkel sollten das große Steckenpferd des NEC 24WMGX³ sein. Tatsächlich ergibt sich bei einer Betrachtung von der Seite oder von oben ein ganz vorzügliches Bild: Während bei horizontaler Abweichung von der frontalen Ansicht nur eine geringe Aufhellung sowie ein minimaler Kontrastverlust auszumachen sind, ist selbst diese kleine Schwäche bei einem Blick von unten nicht mehr auszumachen. Von oben betrachtet wirkt die Darstellung ebenfalls einen Tick heller, aber keinesfalls störend. Farbverfälschungen sind ohnehin nicht auszumachen – das Panel leistet also in dieser Hinsicht hervorragende Dienste. Da erstaunt es nicht, dass bei frontaler Betrachtung natürlich auch keine Farbverfälschungen in den Ecken oder an den Seiten auszumachen sind.

Blickwinkel
Blickwinkel

Der NEC 24WMGX³ zeigt nur sehr leichte Aufhellungen, speziell bei der Betrachtung von oben.
Von unten und von der Seite ist der Farbeindruck sehr gut,
wenngleich auch seitlich eine minimale Aufhellung zu beobachten ist.

Farbverläufe und Lichthöfe

NECs 24"-TFT bietet in der Werkseinstellung einen hervorragenden Farbverlauf, zumindest an den digitalen Anschlüssen. Die Ausgabequalität am D-Sub-Eingang war hingegen eher miserabel. Das Bild wirkt unscharf und flimmert bei Farbverläufen, weshalb sich hässliche Linien entlang der Farbgrenzen zeigen. Dass es besser geht – selbst analog – zeigt der Vergleich mit einem Full-HD-LCD-TV, der bei gleichem Zuspieler, gleichem Kabel und identischem Farbverlauf ein knackscharfes und flimmerfreies Bild liefert. In diesem Punkt ist jedoch zu vermuten, dass der D-Sub-Eingang des Testgerätes nicht mehr fehlerfrei arbeitet.

Farbverlauf am VGA-Eingang
Farbverlauf am VGA-Eingang

Der Farbverlauf wird nur schlecht abgebildet, wenn der Monitor am VGA-Eingang angeschlossen ist.
Die sichtbaren Farbübergänge flimmern im Betrieb, was stört. Es ist ein Fehler des Testgerätes zu vermuten.
Bei digitalem Anschluss ergibt sich ein quasi perfekter Farbverlauf.

Lichthöfe sind auch bei maximaler Helligkeit nicht mit dem bloßen Auge auszumachen. Auch der Rand des Displays ist damit nicht fleckig, was abermals den guten Schwarzeindruck unterstreicht.