NEC Multisync 24WMGX³ im Test: Die eierlegende Wollmilchsau
7/8Alltagstest
Onscreen-Display
Das Onscreen-Display bietet zahllose Einstellungsmöglichkeiten für den NEC 24WMGX³. Neben der Veränderung von Kontrast, Helligkeit, Schärfe oder der einzelnen RGB-Farbkanäle finden sich auch verschiedene Farbmodi in den Basiseinstellungen. Hier kann auch der Sensor für das Umgebungslicht aktiviert und in drei Stufen (von schwach bis stark) geregelt werden. Die Optik für die Messung der Umgebungshelligkeit befindet sich dabei an der Vorderseite in der Nähe der Steuerelemente. Bei schwachem Umgebungslicht wird auch die Hintergrundbeleuchtung des Monitors zurückgefahren; bei heller Raumbeleuchtung strahlt das Display dementsprechend stärker. Hierdurch wird nicht nur die Bildqualität optimiert – diese hängt nämlich auch vom Umgebungslicht ab – es wird auch ganz automatisch Energie gespart, wenn diese nicht notwendig ist.
Da der NEC 24WMGX³ auch über eine Bild-in-Bild-Funktion verfügt, finden sich auch hierfür Steuerelemente im OSD. Es können allerdings nur je eine digitale und eine analoge Quelle kombiniert werden. Die Zuspielung etwa am HDMI-Eingang sowie dem DVI-Anschluss ist also nicht gleichzeitig darstellbar. Dafür lassen sich Größe und Position des Fensters für die zweite Darstellung sehr detailliert festlegen.
Reaktionszeit und Inputlag
Bei der Stoppuhrmessung im Vergleich mit einem Samsung SyncMaster 226BW zeigten sich keinerlei Unterschiede zwischen dem NEC 24WMGX³. Der Samsung-Monitor mit TN-Panel gilt dabei als quasi lagfrei; dass NECs TFT mit A-MVA-Panel hier mithalten kann, ist beeindruckend. Die Reaktionszeit des NEC-Bildschirms wird mit sechs Millisekunden angegeben. Um das zu erreichen, verfügt der Bildschirm über den Motion-Picture-Modus. Dieser greift auf Overdrive, Black Screen Insertion sowie Backlight Scanning zurück und verhindert so etwa das Nachziehen von Bildelementen, indem die Hintergrundbeleuchtung hochfrequent flackert und das eigentliche Bild daher nicht so lange angezeigt wird. Bei Standbildern – also immer dann, wenn kein Film oder Spiel läuft – stören die geringere Helligkeit sowie das wahrnehmbare Flackern des Bildes aber stark.
Im Spiel oder bei einem Film können die MP-Modi zu flüssigeren Bewegungen verhelfen. Hierfür stehen insgesamt drei Stufen zur Verfügung, die Bewegungsunschärfen unterschiedlich stark unterdrücken sollen. In den Bildmodi „Text“, „Foto“ oder „sRGB“ ist der MP-Modus prinzipiell nicht hinzuschaltbar, was allerdings nur logisch erscheint, handelt es sich doch um Presets für die statische Betrachtung. Auch ohne den MP-Modus ist NECs 24"-TFT aber durchaus zum Spielen geeignet. Tatsächlich zeigten sich keine Corona-Effekte – leuchtende Ränder – um Objekte im Spiel. Aus minimalem Abstand ist lediglich ein leichtes Ghosting zu beobachten. Das schwache Geisterbild ist mit zugeschaltetem MP-Modus je nach Stärke nur noch sehr schwach bis überhaupt nicht mehr zu sehen, stört aber auch bei normalem Sitzabstand nicht mehr.
Filmtest
Der NEC 24WMGX³ wurde sowohl am PC per DVI als auch an dem Blu-ray-Player BDP-1400 per HDMI getestet. Am PC ergeben sich erwartungsgemäß keine Probleme, der Monitor nimmt jedes zugespielte Material klaglos an und gibt es in kräftigen, kontrastreichen Bildern wieder. Interessanter als das ist jedoch auch die Bildqualität an einem BD-Player. Hier zeigt sich bereits im Hauptmenü, dass der Monitor leider keine 24p-Wiedergabe unterstützt. Davon einmal abgesehen ist das Gebotene aber vorzüglich: Auch per HDMI überzeugen Schwarzwert, Kontrast, Bildschärfe und die Farbdarstellung. Da hochauflösendes Filmmaterial im 16:9-Format vorliegt, freuen sich Nutzer des Monitors überdies darüber, die Skalierung sehr frei definieren zu können. Zur Auswahl stehen eine bildfüllende Darstellung (die bei 16:9-Inhalten leicht in der Höhe gestreckt wird, da es sich beim NEC 24WMGX³ um einen Breitbildmonitor im 16:10-Format handelt), eine pixelgenaue Darstellung sowie die Bildbeschneidung am rechten und linken Rand. Bei der pixelgenauen Darstellung werden am oberen und unteren Ende Balken zusätzlich eingezogen, die in der Standardeinstellung blau sind, sich aber farblich anpassen lassen.
Filmausschnitt aus „The Dark Knight“ (Blu-ray). Guter Kontrast, exzellente Schärfe
(in Bewegung noch besser zu sehen) und flüssige Darstellung, trotz fehlendem 24p-Modus.
Die eingebauten Lautsprecher verrichten bei der Tonwiedergabe eine passable Arbeit. Sie erzeugen auch virtuellen Raumklang, was mitunter gut funktioniert. Allerdings entspricht die Tonqualität nicht der besserer Fernseher, welche ihrerseits schon kaum für eine adäquate akustische Untermalung sorgen können. Für den häufigeren Einsatz in der Multimediaecke, für die sich der Monitor anschluss- und bildtechnisch ja durchaus eignet, ist über den Einsatz externer Lautsprecher nachzudenken. Das sollte allerdings auch kein Problem darstellen, verfügt NECs 24WMGX³ doch über digitale und analoge Audioausgänge.