HDD vs. SSD: G.Skill, Intel und Transcend gegen Western Digital

 8/10
Parwez Farsan
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Iometer

Mit dem Iometer wollen wir die Achillesferse der SSDs auf die Belastungsprobe stellen: zufällige Schreibzugriffe mit kleinen Dateigrößen, wie sie speziell bei Systemplatten vorkommen. Gerade JMicrons JMF602 hat hier in der Vergangenheit auf Grund seiner eklatanten Schwächen für unrühmliche Schlagzeilen gesorgt. Andererseits hat Intel bei der Entwicklung des Controllers gerade hierauf Wert gelegt.

Die Zugriffszeit beim Schreiben im Laufwerkstest von Sandra hat bereits einen ersten Hinweis darauf gegeben, wie die Kräfteverhältnisse aussehen könnten. Ziel ist es nicht, ein umfassendes Leistungsbild für verschiedene Dateigrößen zu erhalten. Vielmehr interessiert uns, wie sich die Festplatten bei kleinen Dateien und verschiedenen Anteilen zufälliger Schreibzugriffe verhalten. Dazu haben wir die vier Testkandidaten jeweils eine Minute mit einer Dateigröße von 4 KB und einem ausstehenden I/O konfrontiert, wobei der Anteil zufälliger Schreibzugriffe jeweils 100, 50, 10 und 0 Prozent betrug. Iometer misst jeweils die I/Os pro Sekunde, die MB/s, die durchschnittliche Latenz sowie die maximale Latenz.

Iometer, 4 kB, 100% random write
  • Total IO/s:
    • Intel X25-M MLC 80 GB
      11.295
    • WD VelociRaptor
      385,13
    • Transcend SLC 64 GB
      81,24
    • G.Skill Titan MLC 256 GB
      32,53
    Einheit: Instruktionen pro Sekunde (it/s)
  • Total MB/s:
    • Intel X25-M MLC 80 GB
      44,12
    • WD VelociRaptor
      1,5
    • Transcend SLC 64 GB
      1,14
    • G.Skill Titan MLC 256 GB
      0,13
    Einheit: Megabyte pro Sekunde (MB/s)
  • ø IO-Latenz:
    • Intel X25-M MLC 80 GB
      0,0870
    • WD VelociRaptor
      2,60
    • Transcend SLC 64 GB
      12,22
    • G.Skill Titan MLC 256 GB
      30,65
    Einheit: Millisekunden
  • Max. IO-Latenz:
    • WD VelociRaptor
      15,76
    • Intel X25-M MLC 80 GB
      93,71
    • Transcend SLC 64 GB
      332,76
    • G.Skill Titan MLC 256 GB
      459,35
    Einheit: Millisekunden

Bei 100 Prozent zufälligen Schreibzugriffen kann man nur von einer Machtdemonstration des Controllers von Intel sprechen. Die Konkurrenz sieht hier kein Licht, lediglich bei der maximalen Latenz kann sich die VelociRaptor vor die X25-M setzen, die bei allen Messungen durchgehend eine maximale Latenz um 93 ms aufweist. Die übrigen Werte verbessern sich zwar mit abnehmendem Anteil zufälliger Schreibzugriffe, insgesamt liefert der Intel-Controller aber unabhängig davon eine beeindruckend konstante Leistung ab. Die anderen Testkandidaten, allen voran die VelociRaptor, zeigen hingegen eine deutliche Steigerung der Performance, sobald der Anteil zufälliger Schreibzugriffe abnimmt. Einmal mehr wird jedoch deutlich, dass der Controller von JMicron nicht das Gelbe vom Ei ist. So bricht die Titan selbst bei nur zehn Prozent Random Writes auf rund fünf Prozent der IOPS-Leistung bei rein sequenziellen Schreibzugriffen ein. Bei der Transcend-SSD mit ihren SLC-Chips ist der Einbruch zwar nicht ganz so dramatisch, aber auch sie bietet bei zehn Prozent Random Writes nur noch rund 13 Prozent der sequenziellen IOPS-Leistung.

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