Xigmatek Thor's Hammer im Test: Donnerschlag, der hält, was er verspricht

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Martin Eckardt
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Kühler im Detail

Mit dem Thor's Hammer entfernt sich Xigmatek endlich vom seit nun knapp zwei Jahren etablierten Einheitsdesign der HDT-Kühler und schickt einen komplex gestalteten 120-mm-Tower mit hohem Wiedererkennungswert an den Start. Charakteristisch sind im Speziellen die aufgefädelten Aluminiumlamellen, die sich in ihrer schmetterlingsartigen Form abwechseln und damit einen interessanten, überlappenden Look erzeugen. Der dabei resultierende Lamellenabstand fällt mit etwa 1,5 Millimetern deutlich geringer aus, als auf den ersten Blick vermutet.

Schicke Verpackung – leider leicht lädiert
Schicke Verpackung – leider leicht lädiert
Xigmatek Thor's Hammer
Xigmatek Thor's Hammer
Überlappende Lamellen
Überlappende Lamellen
Gelungene Thor's Hammer-Optik und vernickelte Flächen
Gelungene Thor's Hammer-Optik und vernickelte Flächen

Natürlich basiert auch der Thor's Hammer auf dem erfolgreichen Heatpipe-Direct-Touch-Konzept, bei welchem die U-Kapillare leicht angeschliffen und abgeflacht unmittelbar auf der Prozessoroberfläche aufliegen. Konkret sind es vier 8-mm-Heatpipes, die so im direkten Prozessorkontakt stehen. Über diesen wurden in einer zweiten Ebene drei weitere 6-mm-Heatpipes eingebunden, die für zusätzliche Wärmeableitung sorgen sollen. In Kombination mit der Lamellenstruktur wirkt das neue Xigmatek-Flaggschiff damit wie eine Kreuzung aus einem 92-mm-Kühler mit Dreifachheatpipe sowie einem 120-mm-Pendant mit Kapillar-Quartett.

Qualitativ hinterlässt der Thor's Hammer einen ausgezeichneten Eindruck. Die Leichtmetallelemente wurden sauber und robust eingebunden, die Heatpipes piekfein verlegt und der gesamte Aufbau optisch wie qualitativ harmonisierend in ein schwarzes Komplett-Nickelkleid eingebettet. Damit ist der Kühler zwar etwas anfällig gegenüber Fettfingerattacken, wirkt allerdings unheimlich erwachsen und bestens abgestimmt. Auch der plane HDT-Boden weist deutlich weniger Riefen und Vertiefungen auf, als dies bei bisherigen Xigmatek-Produkten der Fall war.

HDT-Boden – so gut wie bisher riefenfrei
HDT-Boden – so gut wie bisher riefenfrei
Novum: Doppellagige Heatpipeauflage am Boden
Novum: Doppellagige Heatpipeauflage am Boden
Xigmatek-typisch: Lüfter werden per Gummi-Strings fixiert
Xigmatek-typisch: Lüfter werden per Gummi-Strings fixiert
Wahlweise Einfach- oder Doppelbelüftung möglich
Wahlweise Einfach- oder Doppelbelüftung möglich

Aufgrund des symmetrischen Aufbaus lassen sich bis zu zwei 120-mm-Lüfter am Kühlkörper fixieren. Dem Lieferumfang liegen dazu acht Gummielemente bei, wie wir sie von bisher allen Xigmatek-Kühlern kennen. Durch diese wird eine vibrationsdämpfende Aufhängung der Lüfter realisiert und damit zur Geräuschreduzierung beigetragen. Leider lassen sich die etwas widerspenstigen Hartgummi-Stifte nicht ganz so einfach am Lüfter respektive an den Lamellenenden einfädeln.

Montagebesonderheiten

Montageutensilien für AMD und Intel
Montageutensilien für AMD und Intel

Mit dem Thor's Hammer kehrt Xigmatek den ungeliebten Push-Pins zur Intel-Montage endgültig den Rücken zu und legt mit dem Crossbow-Kit eine sinnvolle und sichere Verschraubung auf Rückplattenbasis für Intels Sockel 775 und 1366 respektive die etablierte Bügelklammerlösung für AMD-Systeme bei. Vorbereitend zur Intel-Montage müssen zunächst die Haltebügel am Kühlerboden fixiert und die Rückplatte in Abhängigkeit vom verwendeten Sockel (775 oder 1366) an entsprechender Stelle mit der Isolierschicht beklebt werden. Ist dies geschehen, kann der Thor's Hammer auf die mit Wärmeleitpaste benetzte CPU aufgesetzt und mit Hilfe der vier Federschrauben alternierend arretiert werden. Aufgrund der ausladenden Kühlerdimensionen und der wellenartigen Lamellenform ist das Anziehen zweier gegenüberliegender Schrauben noch per Schraubendreher von oben möglich. Die anderen beiden werden vom Lamellenverlauf verdeckt und werden dementsprechend auf Basis des mitgelieferten Mini-Schlüssels eingedreht. Insgesamt ist der Installationsakt relativ flott und problemlos über die Bühne gebracht. Am ungemütlichsten ist dabei noch das nachträgliche Einhaken der Lüfter auf Basis der Gummiaufhängungen, die sich diese bei mitunter schnell verbiegenden Lamellen nur recht widerwillig einklinken lassen.

Isolierschicht aufgeklebt und Haltebügel angeschraubt
Isolierschicht aufgeklebt und Haltebügel angeschraubt
Leicht verdeckt: Zwei der Federschrauben müssen per Schlüssel angezogen werden
Leicht verdeckt: Zwei der Federschrauben müssen per Schlüssel angezogen werden
Sicherer Sitz und keine Kompatibilitätsprobleme
Sicherer Sitz und keine Kompatibilitätsprobleme
Fertiger Aufbau mit Belüftung
Fertiger Aufbau mit Belüftung

Auf den symmetrischen Sockeln von Intel kann der Thor's Hammer entsprechend aller vier Himmelsrichtungen positioniert werden. Die U-Aufbiegung der Heatpipes in Kombination mit der Klammerlösung verhindert diese beliebige Ausrichtung leider in entsprechenden AMD-Systemen, sodass hier meist mit leichten Leistungseinbußen zu rechnen ist. Von möglichen Inkompatibilitäten mit Chipsatzkühlern oder RAM-Riegeln ist aufgrund der Lamellenformen und ihrer Einsatzhöhe weitgehend abzusehen. Eher noch wird es aufgrund der Gesamtbauhöhe des Kühlers von 160 Millimetern zu Gehäuseproblemen kommen.