Welcher Virenscanner ist der Beste?
Im Internet lauern Gefahren wie eh und je. Trotz aller verbesserten Sicherheitsmaßnahmen in den Betriebssystemen wird das World Wide Web nicht zu einem Ort, an dem man ohne Skepsis jede beliebige Datei laden und öffnen sollte. Ein guter Virenscanner ist nach wie vor Pflicht. Doch welcher von 17 getesteten ist der beste?
Das Angebot an Virenscannern auf dem Markt ist sehr groß. Andreas Clementi von AV-Comparatives hat sich, wie in den vergangenen Jahren, aktuelle Programm ausgesucht und diese auf Herz und Nieren geprüft. Im Test vertreten waren die folgenden 17 Scanner, welche am 9. Februar 2009 mit dem aktuellsten Stand der Virendefinitionen und Systemsoftware eingefroren wurden:
- Avast! Professional Edition 4.8.1335
- AVG Anti-Virus 8.0.234
- Avira AntiVir Premium 8.2.0.374
- BitDefender Anti-Virus 2009 12.0.11.4
- Command Anti-Malware 5.0.8
- eScan Anti-Virus 10.0.946.341 (*)
- ESET NOD32 Anti-Virus 3.0.684.0
- F-Secure Anti-Virus 2009 9.00.149 (*)
- G DATA AntiVirus 2009 19.1.0.0 (*)
- Kaspersky Anti-Virus 2009 8.0.0.506a
- Kingsoft AntiVirus 2009 2008.11.6.63
- McAfee VirusScan Plus 2009 13.3.117
- Microsoft Live OneCare 2.5.2900.20
- Norman Antivirus & Anti-Spyware 7.10.02
- Sophos Anti-Virus 7.6.4
- Symantec Norton Anti-Virus 2009 16.2.0.7
- TrustPort Antivirus Workstation 2.8.0.3011 (*)
Die fett geschriebenen Virenscanner von Authentium und Kingsoft sind das erste Mal im Test vertreten. VBA32 und Fortinet nahmen am jüngsten Vergleich nicht mehr Teil. Die mit (*) gekennzeichneten Scanner setzen auf mehrere Scanner-Engines." GDATA AntiVirus setzt auf avast! und Bitdefender; eScan nutzt eine Eigenentwicklung, welche auf der Bitdefender-Engine beruht; F-Secure verwendet mehrere eigene Engines neben den Kaspersky-Signaturen und TrustPort kann auf AVG und Norman zurückgreifen."
Im neuen Test von Clementi galt es, über 3.000.000 verschiedene Schadprogramme, mehrheitlich Backdoors und natürlich Trojaner zu erkennen. Der Rest setzt sich aus Windows- und Macro/Script-Viren, Würmern, Malware und anderer Schadsoftware zusammen. Das Testfeld wurde dabei unterteilt in ältere Viren (April 2006-April 2008, Set A) und neue Schadprogramme, die zwischen Mai 2008 und Januar 2009 (insgesamt 1,2 Mio., Set B) „eingefangen“ wurden. Das folgende Diagramm zeigt ausschließlich einen Auszug der Testergebnisse bei der Erkennung der aktuellen Schadsoftware (Set B), da alle Programme im Test mit älteren Viren aus Set A keine Probleme hatten. Dabei stehen die Farben grün für„Advanced+“, orange für „Advanced“ und rot für schlechtere Einstufungen.
Im Vergleich zu den Ergebnissen vom März des letzten Jahres hat sich doch einiges geändert – insbesondere weil es in diesem Jahr Punktabzüge bei Falschalarmen gab. Allein deswegen blieb G Data, Avira, Avast, BitDefender, eScan und TrustPort die beste Einstufung vorenthalten. Diese Programme haben mindestens 17 Mal falschen Alarm ausgelöst (Avira 24, G Data 44). Microsoft OneCare arbeitet mit zwei Falschmeldungen zwar am korrektesten, übersieht dafür aber allgemein zu viele Schadprogramme. Besonders gut (advanced+) schnitten Kaspersky, NOD32, Norton Anti-Virus und McAfee ab. Diese Scanner konnten mit sehr guten Erkennungsraten auftrumpfen, wobei Norton mit nur sieben Falschalarmen und dem insgesamt zweit schnellsten On-Demand-Scan (16,9 MB/s) hervor sticht.
Wir bedanken uns bei Andreas Clementi für die Testergebnisse, verweisen für weitere Einzelheiten und den Sondertests auf seine Webseite AV-Comparatives und ausdrücklich darauf hin, dass eine Übernahme der Testergebnisse der Erlaubnis des Autors bedarf. Für Fragen zum Testgeschehen stehen ein gesondertes Forum bei AV-Comparatives bzw. ein Blog bereit.
Von einem Teil der getesteten Virenscanner stehen 30/60-Tage-Testversionen zur Verfügung, anhand derer sich jeder selbst ein Bild machen kann und sollte, da im Vergleich nicht minder wichtige Merkmale wie die Bedienbarkeit oder der Ressourcenverbrauch keine Rolle spielten. Beim BitDefender ist derzeit Version 12 aktuell, eine ältere Variante ist deswegen komplett kostenfrei verfügbar. Bei einem anderen Teil der getesteten Scanner (Avira AntiVir PersonalEdition Premium – kostenfrei: AntiVir Personal Edition Classic, Avast! Professional – kostenfrei: Avast! Home Edition und AVG Professional – kostenfrei: AVG Free Edition) stehen spezielle Versionen zur Verfügung, die bei privater Nutzung kostenfrei sind, dafür jedoch Funktionen vermissen lassen.
Neben den Testergebnissen sollten vor dem Kauf natürlich auch die Preise verglichen werden. Symantec und Kaspersky kosten mit 29,99 bzw. 29,95 Euro etwa gleich viel, während für NOD32 und McAfee 34,95 Euro bzw. 39,95 Euro fällig sind. Eine große Übersicht mit allen wichtigen Virenscannern stellt dabei unser Downloadarchiv bereit.