Asus EeePC S101 im Test: Die Edel-Variante des EeePC ist dünn, schick und teuer
3/4Leistung
Bisher stach das S101 vornehmlich durch ein ansprechendes Äußeres aus der Konkurrenz hervor. Dagegen scheint das Gerät auf dem Papier im großen Netbook-Einerlei mit Blick auf die Leistung für keine Überraschung bzw. einen zusätzlichen Kaufanreiz gut zu sein. Der folgende, rudimentäre Leistungscheck zeigt allerdings, dass in dem eleganten Gehäuse durchaus mehr Leistung steckt, als man zunächst erwartet.
Zuerst haben wir das S101 mit PC Mark 05 malträtiert. Auch wenn die Anwendung prinzipiell aufgrund der Nicht-Standard-Auflösung Probleme bereiten kann, war es möglich, die Tests ohne Komplikationen durchlaufen zu lassen. Hier konnten im Akku-Modus etwas mehr als 1700 Punkte erreicht werden, was im Vergleich zu Konkurrenzprodukten mit rund 1500 Punkten oder darunter ein durchaus bemerkenswertes Ergebnis darstellt und dazu führt, dass das S101 an dieser Stelle als eines der schnellsten Netbooks auf dem Markt identifiziert werden kann. Die Leistung variiert ohne eingestecktes Netzkabel kaum, was bedeutet, dass der Nutzer auch unterwegs auf den Großteil der möglichen Performance Zugriff hat. Dies macht sich bei der Arbeit am S101 durch ein schnelles Aufrufen diverser Büro- und Kommunikationsprogramme ganz konkret bemerkbar, was auch an der angemessenen Leistung der verbauten Asus-SSD liegt. Der folgende Screenshot liefert hierauf einen Hinweis.
Weiterhin von Interesse ist die Temperaturentwicklung. Um hier ein paar Richtwerte zu erhalten, wurde während des Benchmarks mit PC Mark 05 das kleine Tool HW Monitor bemüht.
Zwar liegen die Werte allesamt in annehmbaren Bereichen, doch muss vermerkt werden, dass damit einher auch der Lüfter ab und an deutlich zu hören war. Die Intervalle hielten sich jedoch mit einigen wenigen Sekunden im Rahmen des Vertretbaren, sodass hier kein wirklicher Minuspunkt vermerkt werden soll.
Für die tatsächliche Tauglichkeit im mobilen Alltag spielt natürlich auch die Akkulaufzeit eine wichtige Rolle. Um gleiche Voraussetzungen zu gewährleisten, wurden die Laufzeiten stets von den folgenden Einstellungen ausgehend ermittelt:
- Alle Systemgeräte an
- Ausnahmen: Bluetooth, Webcam
- Displayhelligkeit auf 50 Prozent
- WLAN an und verbunden
- Sound an
Zur Ermittlung der Akkulaufzeit kam das Tool Battery Eater 05 Pro in der Version 2.70 zum Einsatz. Dieses reizt in einem klassischen Test die Performance des Testgerätes aus und deaktiviert dabei alle Stromsparoptionen. Da der Standard-Nutzer sein Gerät kaum durchgängig komplett auslastet, sei darauf hingewiesen, dass das „Classic“-Ergebnis somit Aufschluss darüber liefert, wie lange das mobile Gerät unter überdurchschnittlich fordernden Bedingungen durchhält. Überdies bietet die Anwendung die Möglichkeit, einen „Idle“-Test durchzuführen. Da die tatsächliche Akkuleistung je nach Benutzerverhalten variiert, kann der Mittelwert aus beiden Testmethoden als guter Richtwert dafür herhalten, wie lange man mit dem Netbook unterwegs tatsächlich arbeiten kann.
Erwartungsgemäß geht Asus beim S101 laufzeitentechnisch einen Kompromiss ein. Zwar macht das Gerät dank des kleinen Akkus einen schlanken Eindruck und liegt ansehnlich in Linie auf, dafür müssen sich äußerst mobile Nutzer beim S101 aber von Laufzeiten im Bereich der 5 Stunden und mehr verabschieden. Je nach Anwendertyp kann an dieser Stelle also unter Umständen ein Argument gegen das Netbook gefunden worden sein.
S101 im Alltag
Aufgrund der konventionellen Größe des S101 unterscheidet sich die konkrete Anwendung des Gerätes im Alltag nur unwesentlich von anderen Netbooks. Dies bedeutet, dass man selbstredend mancherlei Zwänge in Kauf nehmen muss. So fällt ein fehlerloses, schnelles Schreiben auf dem eigentlich hervorragenden Tastaturlayout des S101 aufgrund der geringen Breite von ca. 13 mm pro Taste zumindest anfänglicher eher schwer. Auch weitere Standard-Tätigkeiten wie beispielsweise das Surfen im Internet oder die Nutzung von Büroprogrammen sind aufgrund der Auflösung und der geringen Größe des Displays für ungeübte Anwender zunächst gewöhnungsbedürftig.
Allerdings ist nach wie vor davon auszugehen, dass der Zuschlag an ein Netbook – und ggf. an das S101 – nach reiflicher Überlegung erfolgt ist. In diesem Fall wird sich der neue Besitzer über die hervorragende Portabilität des Gerätes freuen. Überdies wartet die Tastatur des S101 mit einem guten Druckpunkt und einer leichtgängigen Benutzung auf, während das Touchpad ordentlich reagiert und zwei nahezu perfekt austarierte Maustasten bietet.
Da auch die VGA-Ausgabe an einen Samsung T220 in der nativen Auflösung von 1680x1050 ein gutes Bild liefert, lässt sich abschließend festhalten, dass das S101 abseits von generellen Überlegungen zum Sinn und Zweck von Netbooks im allgemeinen im Alltag einen ordentlichen Begleiter darstellt.