Radeon HD 4770 im Test: ATis erste 40-nm-Grafikkarte überzeugt durchweg
23/25Übertaktbarkeit
Vielen dort draußen wird die gerade neu gekaufte Grafikkarte noch nicht schnell genug sein. Ein probates Mittel, dieses Bedürfnis nach noch mehr Geschwindigkeit zu befriedigen, ist die Hardware zu übertakten. Als kleine Stabilitätsprobe ließen wir den 3DMark06, der besonders grafiklastig ist, laufen und testeten nachfolgend den höchsten Takt mit Hilfe von Crysis Warhead, Jericho und World in Conflict. Jedoch muss man vor den Messungen anmerken, dass sich die Ergebnisse nicht auf jede Karte desselben Typs übertragen lassen, da die Güte von Chip zu Chip unterschiedlich ist.
Derzeit ist es leider noch unmöglich, das Übertaktungspotenzial der Radeon HD 4770 zu bewerten, da sämtliche dafür nützlichen Tools die Zusammenarbeit mit der Grafikkarte verweigern. Einzig mit dem in den Treiber integrierten Catalyst Control Center kann man die Grafikkarte übertakten, wobei das CCC bereits bei 830 MHz (GPU) beziehungsweise 1.700 MHz (Speicher) die Handbremse anzieht. Die Frequenzen macht die Karte auch einwandfrei mit, weswegen das Taktmaximum noch nicht erreicht ist. Je nach Anwendung können wir so die Performance um zwei bis sieben Prozent verbessern.
VC-1-/H.264-Wiedergabe
Noch vor einigen Jahren standen sämtliche PCs vor der damals komplizierten Aufgabe, ein DVD-Video zu decodieren. Nachdem damals zuerst die CPU alleine ackern musste, und diese des Öfteren damit überfordert war, kam es bei den Grafikchipspezialisten in die Mode, ihre 3D-Beschleuniger mit speziellen Funktionen auszustatten, um dem Prozessor die Hauptarbeit des Dekodierens abzunehmen. Ein netter Nebeneffekt war, dass die Grafikkarten mit speziellen Algorithmen arbeiten konnten, der die Bildqualität ohne einen großen Leistungsaufwand verbessern konnte. DVDs sind mittlerweile schon längst keine Herausforderung mehr. Ein moderner PC steht mittlerweile vor deutlich schwereren Aufgaben: Das Decodieren von im VC-1- oder H.264-Codec befindlichen HD-Videos, die auf einer Blu-ray oder einer HD DVD aufgenommen worden sind (HD-Trailer haben zwar dieselben Codecs sowie eine identische Bildqualität, allerdings sind diese nicht verschlüsselt, weswegen die CPU-Auslastung um einiges geringer ausfällt). Wir haben uns als Film für „I am Legend“ (1080p, 24 Bilder pro Sekunde) entschieden, der im VC-1-Codec auf einer Blu-ray vorliegt. Wir messen sekündlich die CPU-Auslastung ab dem dritten Kapitel des Films und bilden jede fünfte Sekunde in einem Verlaufsdiagramm ab. Als Vertreter der H.264-Fraktion muss der Actionfilm „X-Men 3“ herhalten (1080p, 24 Bilder pro Sekunde). Für die Messungen haben wir die CPU auf 2,4 GHz heruntergetaktet sowie nur einen einzelnen CPU-Kern aktiv gelassen.
Da sich an der RV740-GPU an sich nichts verändert hat, gilt genau das auch für die CPU-Entlastung beim Abspielen eines HD-Videos. Sämtliche Testprobanden erreichen sowohl beim VC-1- als auch beim H.264-Codec eine absolut flüssige Bildwiedergabe, wobei die ATi-Karten traditionell die Nase leicht vorn haben. Dies gilt vor allem für den VC-1-Codec, bei dem die Nvidia-GPUs dem Hauptprozessor nicht so weitreichend die Arbeit abnehmen können.