Radeon HD 4770 im Test: ATis erste 40-nm-Grafikkarte überzeugt durchweg
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ATi Radeon HD 4770
Mit der Radeon HD 4770 stößt ATi ins Mid-Range-Segment vor und möchte die GeForce 9800 GT von Nvidia nicht nur angreifen, sondern gleich auch deutlich hinter sich lassen. Der Preis der Grafikkarte wird voraussichtlich um die 95 Euro liegen (in manchen Online-Shops angeblich bereits ab 89 Euro), womit die Karte etwa gleich teuer wie eine OC-Version der GeForce 9800 GT (100 Euro) sein wird. Ab dem heutigen Tag sollten die ersten Modelle der Radeon HD 4770 erhältlich sein.
Das wie üblich rot gehaltene PCB der Radeon HD 4770 misst eine Länge von ungefähr 20,5 cm und ist somit sichtbar kürzer als das einer Radeon HD 4850, aber länger als das einer Radeon HD 4670. Der Einbau in ein handelsübliches Gehäuse sollte keinerlei Problem sein. Die Platine wurde von ATi neu entwickelt und ist gut mit Bauteilen bestückt. Die maximale Leistungsaufnahme des 3D-Beschleunigers liegt bei 80 Watt, weswegen ein zusätzlicher 6-Pin-Stromstecker notwendig ist. Der PCIe-Slot kann laut Spezifikation maximal 75 Watt abgeben.
Das Kühlsystem ist in einer Dual-Slot-Variante gehalten und belegt die komplette Vorderseite der Radeon HD 4770. Auf der GPU sitzt ein Kühlblock aus günstigem, aber nicht ganz so effektivem Aluminium, der von einer Kühlplatte aus demselben Material umgeben ist. Auf dieser befinden sich zahlreiche Lamellen sowie zwei Heatpipes, die den Wärmetransport effizienter gestalten sollen. Auf dem Speicher, der ausschließlich auf der Vorderseite montiert ist, ist ein separater Kühlkörper befestigt.
Am Ende der Grafikkarte befindet sich ein 70 mm großer Radiallüfter, der von einer Lüftersteuerung geregelt wird. Diese weiß im Alltagsbetrieb zu gefallen und wird zu keiner Zeit unangenehm laut – mehr dazu im Abschnitt Lautstärke. Die durch den Lüfter bewegte Luft wird durch die Lüftungsschlitze auf dem Slotblech hinaus gepustet. Das Gehäuse wärmt sich so nicht unnötig auf.
Unter Windows taktet sich die RV740-GPU auf 250 MHz herunter, um Strom sparen zu können. Der 512 MB große GDDR5-Speicher, der von Qimonda hergestellt wird, verbleibt aber bei den vollen 1.600 MHz. Der GGDR5-Speichercontroller scheint also immer noch Schwierigkeiten beim Heruntertakten zu haben, was sich leider auch in der Leistungsaufnahme im 2D-Modus zeigt.
Auf dem Slotblech der Radeon HD 4770 findet man die gewohnten zwei Dual-Link-DVI- sowie einen S-Video-Ausgang vor. Einen HDMI- oder DisplayPort-Anschluss gibt es leider nicht. Davon abgesehen fällt an der Grafikkarte noch auf, dass ATi an der Oberseite der Platine eine Schiene befestigt hat, die zu einer besseren Stabilität der Karte im eingebauten Zustand beiträgt. Ob diese nötig gewesen wäre, ist aber fraglich.