Radeon HD 4890 im Test: ATi greift erfolgreich Nvidias GeForce GTX 275 an
7/29RV770 gegen RV790: Gleiche Leistung bei gleichem Takt?
Diverse Gerüchte wollten dem RV790, der auf der Radeon HD 4890 eingesetzt wird, ein besseres IPC-Verhältnis (Instructions per Clock) zugestehen als bei dem älteren RV770. ATi gibt diesbezüglich jedoch keine Änderungen bekannt, zumindest keine gravierenden. In einem technischen Dokument spricht man jedoch dennoch von kleinen Verbesserungen beim Speicherzugriff. Demnach unterstützten alle RV7x0-Chips mit Ausnahme des RV770 „Burst Memory Reads“. Dieses Feature erlaubt es, bis zu 16 Lesezyklen auf hintereinander liegende Adressen durchzuführen, ohne eine erneute vollständige Adressierung durchlaufen zu müssen. Dies reduziert die Speicherzugriffslatenz und erlaubt höhere Datentransferraten. Beim RV790 soll dies aber möglich sein.
Aber bringt die Verbesserung in Spielen überhaupt eine höhere Leistung? Um dies herauszufinden untertakten wir mit Hilfe des Catalyst Control Center eine Radeon HD 4890 auf denselben Takt einer Radeon HD 4870 und lassen beide Karten dann in unserem Testparcours unter der Auflösung 1680x1050 antreten. Dabei muss man jedoch beachten, dass bei der Radeon HD 4870 der Catalyst 9.3 und bei der Radeon HD 4890 ein spezieller Launch-Treiber eingesetzt wird. Mit ein und demselben Treiber lassen sich beide Karten derzeit leider nicht betreiben.
Ein wirkliches Schema ist in den Benchmark-Ergebnissen leider nicht zu erkennen. Im Endeffekt tappen wir weiterhin im Dunklen, ob der RV790 mit einer besseren pro-MHz-Leistung daher kommt oder nicht. Wir vermuten derzeit eher, dass die Antwort „nein“ lauten wird, da die Messwerte insgesamt zu inkonstant sind – denn in einem Spiel ist die untertaktete RV790-Karte schneller und in einem anderen langsamer als der RV770. Dies kann genauso mit den unterschiedlichen Treibern erklärt werden.
Im Gesamtrating liefern beide Konstellationen interessanterweise auf den Prozentpunkt genau die gleiche Geschwindigkeit ab. Die Einzelmessungen zeigen teilweise dann aber doch einige kleine Differenzen, wobei es aber keinen „Gewinner“ gibt. In Assassin's Creed ohne Kantenglättung rendert der RV790 um sieben Prozent langsamer als der RV770. Ähnliches geschieht in Jericho (drei Prozent), Lost Planet (vier Prozent), RS Vegas (vier Prozent) und World in Conflict (drei Prozent).
Als Ausgleich dreht der RV790 in manchen Spielen das Blatt um. So agiert dieser in Crysis Warhead (fünf Prozent) und Stalker Clear Sky (neun Prozent) flotter.