Edifier S550 im Test: Nicht nur akustisch ein Schwergewicht

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Jirko Alex
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Detailbetrachtung

Nicht nur der Klang eines Lautsprechersystems zählt, auch Optik, Verarbeitung und Ausstattung sollten stimmen, damit dem Klangvergnügen die optischen Reize beistehen. Auch das hier getestete Lautsprechersystem von Edifier muss sich einer genaueren optischen Überprüfung hingeben.

Edifier S550

Das Edifier S550 ist vor allem eines: Verdammt groß für ein PC-Soundsystem. Das Bündel aus fünf Satellitenlautsprechern und dem Subwoofer passt nach Ansicht des Herstellers nicht mehr in ein einzelnes Paket, weshalb die Komponenten in zwei nicht sonderlich kleinen Sendungen geliefert werden. Das größere und schwerere Bündel beherbergt den stattlichen Subwoofer, der optisch wohl nicht zufällig an den des Edifier S730 erinnert. Bis auf eine angepasste Rückseite sind beide Tieftonexperten weitgehend identisch. Das heißt im Falle des Edifier S550 aber auch: Ein aktives und zwei passive 25-cm-Basschassis sorgen für ein zumindest imposante Optik und das massive MDF-Gehäuse lehrt Respekt.

Gesamtansicht Subwoofer
Gesamtansicht Subwoofer
Detailverarbeitung am Subwoofer
Detailverarbeitung am Subwoofer
Gute Einpassung der passiven Membranen
Gute Einpassung der passiven Membranen
Rückseite Subwoofer
Rückseite Subwoofer
Anschlüsse am Subwoofer
Anschlüsse am Subwoofer

Unterschiede finden sich bei der Zahl und Art der Ein- sowie Ausgänge. Das Edifier S730 bot hier neben analogen auch digitale Eingänge; diese gibt es beim Edifier S550 nicht. Das System weist auf der Rückseite des Subwoofers lediglich sechs Cinch-Eingänge für den Mehrkanalbetrieb sowie zwei weitere für eine zusätzliche Stereoquelle auf. Das ist allerdings für die meisten Anwendungen immer noch mehr als ausreichend. Auch die Zahl der Lautsprecherklemmen hat sich erhöht, wobei weiterhin auf einfache Klemmanschlüsse gesetzt wird. Das ist in der Preisklasse jedoch üblich und durchaus verschmerzbar.

Satellit des Edifer S550
Satellit des Edifer S550
Rückseite Satellit
Rückseite Satellit
saubere Kanten und matter Lack
saubere Kanten und matter Lack
Center-Lautsprecher
Center-Lautsprecher
Rückseite Center-Lautsprecher
Rückseite Center-Lautsprecher
Größenvergleich Center- und Satellitenlautsprecher
Größenvergleich Center- und Satellitenlautsprecher

Bei den Satelliten hat sich gegenüber dem Edifier S730 schon mehr getan, vor allem in der Anzahl: Insgesamt vier der bekannten Zwei-Wege-Lautsprecher werden mit dem 5.1-Set mitgeliefert. Hinzu kommt ein neuer Center-Lautsprecher, der gleich zwei der 80-mm-Tiefmitteltonchassis aufweist. Spätestens dessen Ausmaße lassen erste Zweifel aufkommen, ob das System denn wirklich noch für den PC gedacht ist. Der zentrale Lautsprecher fühlt sich optisch nämlich durchaus auch in der Nähe des Fernsehers pudelwohl – ob es klanglich auch für das Wohnzimmer reicht?

Edifier S550
Edifier S550

Die Satelliten stehen einzig auf kleinen Gummifüßen und verzichten – wohl auch aufgrund ihrer Größe und des Gewichts – auf Standfüße. Die Gumminippel sind dabei vorgeklebt und stehen dem Wunsch, die Lautsprecher etwa auf die längere Seite zu legen, damit zumindest optisch im Wege. Für die Wandmontage verfügen alle Lautsprecher über eine Aussparung für den Schraubkopf auf der Rückseite des Gehäuses. Der deutlich größere Center-Lautsprecher besitzt zwei dieser Aussparungen und kann damit ebenfalls sicher an der Wand befestigt werden.

Kabelfernbedienung (2)
Kabelfernbedienung (2)
Kabelfernbedienung
Kabelfernbedienung

Für die Steuerung liegt dem Set weiterhin eine Kabelfernbedienung nebst Funkergänzung bei. Die Dockingstation wird dabei direkt mit dem Subwoofer verbunden und kann diesen auch einzeln steuern. Sie dient aber in der Regel eher als Empfangsstation für die Infrarotfernbedienung. An ihrer Seite findet sich auch ein Kopfhörerausgang, der den Anschluss eines eben solchen enorm erleichtert. Die Lautsprecher werden automatisch stumm geschaltet, wenn ein Kopfhörer mit diesem Ausgang verbunden wird.

Edifier-typisch, in dieser Preisklasse aber nicht selbstverständlich, ist, dass alle benötigten Kabel mitgeliefert werden. Hierzu gehören nicht nur sämtliche Cinch-Kabel, die etwa für den Anschluss an den DVD-Player nützlich sind, sondern auch Klinke-auf-Stereo-Cinch-Adapter, die wahlweise die Verbindung etwa zur Soundkarte herstellen. Auch vorgeschnittene Lautsprecherkabel mit bereits freigelegten Enden liegen dem Set bei. Von dieser Seite kann es nur Lob geben.

Standby-Verbrauch

Der Standby-Verbrauch elektronischer Geräte ist nicht erst wichtig, seitdem Umwelt- und Klimaschutz größere Bedeutung beigemessen wird. Viele Hersteller nehmen sich dem Thema aber erst seit der jüngeren Vergangenheit an. Im Falle des Edifier S550 hat man aber sofort mitgedacht, wie es scheint. Das Set verbraucht im Ruhemodus – der sich sowohl per Kabel- als auch per Funkfernbedienung herbeiführen lässt – etwa 1,0 Watt. Der Wert kann hierbei leicht variieren, da das Energiemessgerät von Voltcraft, ein Energy Check 3000, bei einem Verbrauch von unter 1,5 Watt nicht mehr exakt misst.

Auffälligkeiten

Unter dem Punkt „Auffälligkeiten“ sollen zukünftig all' die kleinen und großen Dinge aufgelistet werden, die während der Testphase aufgefallen sind, viel mehr als eines Satzes aber nicht immer bedürfen. In diesem Sinne ist das Edifier S550 ein sehr zurückhaltender Kandidat. Quasi alles funktioniert so, wie es zu erwarten ist. Quasi? Ja, denn eine Kleinigkeit gibt es tatsächlich über das Set zu wissen: Das Edifier-Lautsprechersystem merkt sich den Pegel nicht, bei dem es ausgeschaltet wurde. Das ist gut, wenn man vergessen haben sollte, es nach einem Party-Abend herunterzuregeln, im allgemeinen Fall wäre es aber wünschenswert gewesen. Stattdessen fährt das System auf den Wert „30“ der eigenen Skala hoch, wobei die Zimmerlautstärke etwa im frühen 20er-Bereich beginnt (subjektives Empfinden). Unter Umständen ist es also notwendig, das System nach jedem Einschalten neu einzupegeln.

Pegelveränderungen einzelner Kanäle merkt sich das Edifier S550 übrigens, bei der Einschaltlautstärke handelt es sich also nicht um ein Versehen.