Edifier S550 im Test: Nicht nur akustisch ein Schwergewicht

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Jirko Alex
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Klangeindrücke

Abermals sollen in diesem Test die persönlichen Eindrücke vom Klangcharakter des getesteten Soundsystems vermittelt werden. Dass dies niemals zu einhundert Prozent objektiv geschehen kann, sei vorweg gestellt; der geschilderte Klangeindruck spiegelt schließlich die Meinung des Testers wider. Er sollte nur als Empfehlung angesehen werden. Vorteilhaft ist es darüber hinaus in jedem Fall, sich die Lautsprecher stets selbst anzuhören, um ihren Klang mit den persönlichen Vorlieben abzugleichen.

Da jedoch nicht jeder die Zeit, das Geld oder die Muße hat, sich jedes interessante System selbst anzuhören, sollen in folgender Beurteilung auch Vergleiche mit bereits getesteten Boxensystemen gezogen werden.

Musik

Bereits das mehr als nur verwandte Edifier S730D überraschte bei der Musikwiedergabe im ComputerBase-Test. Da es sich beim S550 quasi um die 5.1-Version des Systems handelt, sollte es auch ähnliche Ergebnisse erzielen. Und das tut es auch. Das Mehrkanalset spielt bei der Stereowiedergabe ähnlich beherrscht und sauber abgestimmt wie das hochklassige 2.1-Set aus gleichem Hause. Das heißt im Einzelnen, dass die Satelliten nicht durch eine nervige Hochtonwiedergabe stören und dass der Mitteltonbereich vergleichsweise gut abgedeckt wird. Die Satelliten sind nicht auf Effekthascherei aus und spielen zumindest subjektiv recht linear, lassen aber aufgrund der dann doch kleinen Membranfläche etwas Nachdruck beim Tiefmittelton vermissen.

Besser schafft das der Center-Lautsprecher, der mit zwei 80-mm-Treibern für die Wiedergabe der moderat tiefen und mittleren Frequenzen ausgestattet ist. Beim Hören von in 5.1 abgemischten Quellen – etwa der dts-Spur des „Hell Freezes Over“-Konzerts der Eagle – schafft er es mehr als seine vier kleineren Artgenossen, dem Gesang Leben einzuhauchen. Er trägt damit zur einer stimmigeren Wiedergabe bei, wenngleich für den absolut authentischen Eindruck etwas Detailtiefe und Leichtfüßigkeit fehlt: Der Ton löst sich nur bedingt von den Satelliten und dem Center-Lautsprecher und auch wenn die kleinen Satellitenlautsprecher nicht überfordert klingen, so können sie nicht immer die volle Dynamik und den Detailumfang des Konzerts umsetzen. Bei dieser Kritik handelt es sich aber um eine auf hohem Niveau: Kaum ein anderes PC-Lautsprecherset setzt die instrumental wie gesanglich anspruchsvolle Eagles-DVD besser um. In der Preisklasse von etwa 300 Euro ist das Gebotene sehr gut.

Edifier S550
Edifier S550

Gegenüber einem 2.1-Set kann das Edifier S550 die natürlichen Qualitäten ohnehin ausspielen: Die Mehrkanalwiedergabe gefällt durch und durch und hält sich mehr als nur wacker gegen die Konkurrenz. Ein um's andere Mal könnte der Subwoofer etwas dominanter zu Werke schreiten. Er kann, wenn er denn will, ist aber deutlich zurückhaltender abgestimmt als etwa Teufels Systeme. Das mag gefallen, die Berliner sorgen aber für einen Hauch mehr Spaß in Stücken mit präsentem Tieftonanteil. Auch hier gilt aber: Der Subwoofer hält in den allermeisten Fällen, was er optisch verspricht und ist sicher nicht so schnell aus der Contenance zu bringen.

Filme und Spiele

Mehrkanalsoundsysteme fühlen sich gemeinhin im Film- und Spieleinsatz wohl. Das ist auch beim Edifier S550 nicht anders. Das Set kleckert weder bei der Surround-Kulisse noch bei der wichtigen Stimmenwiedergabe in Filmen. Hier macht sich der größere Center-Lautsprecher bemerkbar, der für eine in der Preisklasse sehr wohltuende Wiedergabe sorgt. Gleiches gilt für den Subwoofer, der in Actionszenen für ein gutes, aber nicht das beste Bassfundament sorgt, das man von einem PC-Set bekommen kann. Zwar stimmt der Tiefgang und auch das Vermögen, ordentliche Pegel in den Raum zu schmettern, ist vorhanden. Die deutliche Anwesenheit des Subwoofers muss man aber etwas provozieren, etwa durch Anhebung des Subwoofer-Pegels. Andererseits kann gerade die für den einen zurückhaltende Wiedergabe anderen Hörern zusagen, womit letztendlich zu konstatieren bleibt, dass der Subwoofer tatsächlich auch als solcher taugt.