LG Flatron L227WTP im Test: Ein Spiele-Ass mit erweitertem Farbraum

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Jirko Alex
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Kalibrierung

Nach der negativen Überraschung bei der Darstellung im dedizierten sRGB-Modus erscheint die manuelle Kalibrierung besonders interessant. Hauptziel ist es, die Farbabweichungen zu reduzieren sowie Helligkeit, Farbtemperatur und Gamma-Wert den Zielwerten anzunähern. Gerne mitgenommen werden dabei auch ein geringerer Schwarzpunkt sowie ein im Zuge dessen verbessertes Kontrastverhältnis. Viele dieser Vorgaben konnten tatsächlich erfüllt werden, wie die folgende Vergleichstabelle zeigt:

Vergleich nach Kalibrierung mit dem sRGB-Farbraum
nach Kalibrierung erreicht sRGB-Standard
Weißpunkt in Kelvin 6428 6500
Schwarzpunkt in Kelvin 0,17 0,0
Helligkeit in cd/m² 138 140
Kontrastverhältnis 811:1 maximal
Gamma-Wert (durchschnittlich) 2,16 rund 2,2

Die Werte verdeutlichen es: Der LG L227WTP kann sehr erfolgreich so kalibriert werden, dass die Zielvorgaben des sRGB-Modus nur mit geringer Abweichung erreicht werden. So kann sowohl die Farbtemperatur mit einer Abweichung von einem sowie die gewünschte Helligkeit mit einer Abweichung von zwei Prozent erreicht werden (wobei speziell die Luminanz nicht konstant ist und um einen gewissen Wert osziliert). Auch der Gamma-Wert entspricht weitgehend den Wünschen. Der Schwarzpunkt sinkt entsprechend den Erwartungen – die gesamte Helligkeit des Bildschirms wurde reduziert – ebenfalls etwas ab. Im Vergleich zu den Werkseinstellungen sowie dem sRGB-Modus sinkt jedoch das Kontrastverhältnis auf 811:1. Dieser Wert ist immer noch gut und sollte angesichts der besseren Annäherung an den sRGB-Farbraum hingenommen werden.

deltaE nach Kalibrierung
deltaE nach Kalibrierung

Gleichwohl positiv sticht die neuerliche Messung der deltaE-Abweichungen hervor. Die maximale Farbabweichung beträgt 1,2 im Dunkelgrau- sowie Blaubereich und ist damit sehr gut und quasi nicht sichtbar. Im Schnitt beträgt die geometrische Farbabweichung bei Grautönen sowie den Primär- und Sekundärfarben nur 0,6. Damit ist der Monitor auch für farbkritische Aufgaben geeignet!

Ein abschließender Vergleich der im ICC-Profil der Grafikkarte vorgenommenen Änderungen in den jeweiligen Einstellungen (Werkseinstellung, sRGB-Modus, nach Kalibrierung) verdeutlicht die erreichte Verbesserung noch einmal: Ein Verlauf der RGB-Farbkorrekturkurven entlang der 45°-Achse ist optimal, wird aber ab Werk ebenso wie im sRGB-Modus deutlich verfehlt. Nach erfolgreicher Kalibrierung sind hier kaum noch Änderungen durch die Grafikkarte vorzunehmen.

Werkseinstellungen
Werkseinstellungen
sRGB Voreinstellung
sRGB Voreinstellung
Kalibriert
Kalibriert

Interpolation

Der LG L227WTP liefert eine durchaus solide Leistung bei der Interpolation auf Vollbild ab. Je stärker die Auflösung dabei von der nativen Auflösung (1.680 x 1.050 Pixel) abweicht, desto schärfer wird die Darstellung. Auflösungen knapp unterhalb der nativen Auflösung wirken vergleichsweise unscharf, das aber nur im Vergleich zur ansonsten sehr guten Interpolation. Lesbar ist Text stets, was vor allem daran liegt, dass die Darstellung nie ausgewaschen aussieht. Der Schärfeverlust bei der Interpolation lässt sich zudem über die dedizierte Schärferegelung im OSD recht gut – aber nicht perfekt – ausgleichen.

native Auflösung
native Auflösung
1.024 x 768 Pixel
1.024 x 768 Pixel
1.280 x 1.024 Pixel
1.280 x 1.024 Pixel
1.280 x 800 Pixel
1.280 x 800 Pixel
1.360 x 768 Pixel
1.360 x 768 Pixel
1.440 x 900 Pixel
1.440 x 900 Pixel

Neben der Möglichkeit, auf Vollbild zu interpolieren, bietet LG auch eine seitengerechte Interpolation an. Hierbei werden 5:4- oder 4:3-Inhalte nicht auf die komplette Breite des Bildschirms gestreckt, sondern zentriert und mit dem korrekten Seitenverhältnis dargestellt. Eine Besonderheit stellt die Auflösung von 1.280 x 1.024 Pixel dar, die nicht interpoliert sondern pixelgenau dargestellt wird. Alle weiteren 5:4- oder 4:3-Auflösungen werden hingegen auf die volle Bildschirmhöhe gestreckt und entsprechend interpoliert. Das Ergebnis ist auch hier durchaus gut.

Seitengerechte Interpolation