Nintendo DSi im Test: Hardware und Software im Einklang
3/4Software & Oberfläche
Nach dem ersten Einschalten offenbart sich der DSi oberflächentechnisch zunächst als kleiner Wii-Verschnitt. Das entsprechende Gefühl wird vornehmlich durch eine ähnliche klangtechnische Untermalung ausgelöst. Wie von Nintendo gewohnt, bieten sich einem zunächst die typischen Personalisierungseinstellungen, zu denen unter anderem die Farb- und Namenswahl sowie das Einstellen des Geburtstages gehören. Außerdem müssen einige Einstellungen vorgenommen werden, zu denen die Korrektur von Datum und Uhrzeit sowie die Konfiguration des WLANs gehört. Ist letzteres eingerichtet, kann das DSi-System sogleich einem ersten Update unterzogen werden. Falls das Gerät für den Nachwuchs gedacht ist, kann durch die fürsorgliche Elternschaft außerdem die Altersbeschränkung konfiguriert werden, sodass der Sprössling nur auf passende Inhalte stoßen kann.
Die Oberfläche kommt in einem komplett überarbeiteten Gewand daher und bietet gerade im Vergleich zum NDS deutlich mehr Optionen. In Anlehnung an das etablierte Visualisierungssystem von Apple findet der Spieler die installierten Komponente in einer Slide-Reihe wieder, deren Reihenfolge löblicherweise nach Belieben verändert werden kann. Neben der Konfiguration und dem Start des eingelegten Spiels bietet der DSi in der Ausgangskonfiguration außerdem den Zugriff auf die NDSi Kamera, den NDSi Sound sowie auf den Shop, den Spiele-Download und den erneut integrierten PictoChat. Alle neuen Anwendungen werden automatisch in leere Slots hinzugefügt und können dann nach Belieben auf neue Positionen gezogen werden, wobei die Navigation wie gewohnt über den Stylus auf dem unteren Touch-Display erfolgt. Das Mehr an Funktionen und Anwendung erklärt, weswegen die Möglichkeit der Integration einer SD-Karte eine äußerst sinnvolle, wenn nicht sogar zwingend notwendige Option darstellt.
Im Folgenden sollen die soeben angerissenen Features kurz näher beschrieben werden.
DSi Kamera
Über die Kamera-Funktion lassen sich zuvor gemachte Fotos dank elf verschiedener Instrumente in vielerlei Hinsicht editieren. So lässt sich ein Gesicht beispielsweise über die Funktion „Zerrbild-Linse“ in alle Winkel des Displays ziehen, wobei das Ergebnis nach dem Ende der künstlerischen Tätigkeit selbstredend abgespeichert werden kann. Außerdem können die Schnappschüsse in diverse Farbtöne eingetaucht werden. Mittels der „Graffiti“-Funktion können die Werke zudem mit putzigen Elementen wie Herzchen oder Sternchen verschönert werden. Grundsätzlich steht es dem Nutzer dabei natürlich offen, ob er die rückwärtige oder aber die nach vorne fotografierende Kamera verwendet, sodass das Schießen von Fotos sehr einfach von der Hand geht.
DSi Sound
Die Sound-Option bietet mittels der Verwendung des integrierten Mikrofons eine angenehm rauschfreie Aufnahmefunktion. Auch hier erlaubt das DSi-System ein nachträgliches Editieren, auch von Musikdateien, wobei man erneut auf einige Instrumente zurückgreifen kann, wodurch sich beispielsweise die Geschwindigkeit und die Höhe verändern lassen. Außerdem können Sounds übereinandergelegt oder mittels Einstellungen wie „Gezwitscher“ oder „Harmonie“ verändert werden. Abgesehen davon handelt es sich beim DSi zudem um einen tragbaren Musikplayer, der allerdings von Werk aus nur das platzsparende AAC-Format unterstützt. Dennoch findet sich hier ein nennenswertes Mehr an Funktionalität, zumal man seine Musiksammlung über die SD-Karte problemlos transferieren und die Abspielfunktion auch in geschlossenem Zustand benutzen kann.
DSi Shop
Der DSi-Shop stellt eines der interessantesten neuen Features dar. Zwar ist die grundlegende Idee nicht neu – hier findet sich erneut eine Anlehnung an Apple, konkreter an den App Store – doch könnte sie das DSi-System mittel- und langfristig deutlich aufwerten. Unter Verwendung von Nintendo-Punkten (100 Punkte = 1 Euro, jedem DSi-Paket liegen 1000 Punkte bei) können über den Shop zusätzliche kostenpflichtige Anwendungen heruntergeladen werden, wobei die Preisspanne von kostenlos bis 500 Punkte reicht. Als kostenlose Applikationen kann beispielsweise aktuell der DSi Browser bezogen werden. Neben letzterem verfügt der DSi Shop bisher leider nur über fünf weitere Download-Angebote, bei denen es sich um Mini-Spiele handelt. Das Angebot wird sich aber wohl zeitnah erweitern, wobei allerdings nicht klar ist, mit was für weiteren Inhalten genau zu rechnen ist.
DSi Browser
Auch der DSi verfügt über einen Browser, der kostenlos über den Shop bezogen werden kann und erneut aus dem Hause Opera stammt. An der Ausgestaltung hat sich indes nichts verändert: So stellt das Gerät Webseiten tadellos aber langsam dar und spielt nach wie vor keinerlei Filme ab. Auch die Reaktion auf das Anklicken von Links fällt weiterhin etwas behäbig aus, sodass der DSi zwar über eine Surf-Funktionalität verfügt, diese aber nicht zu intensiver Nutzung einlädt. Schade, dass an dieser Stelle nicht auch eine deutliche Verbesserung festgestellt werden kann.