OCZ Vertex 120 GB im Test: Mit nackten Füßen gegen Intels X25-M
6/9Iometer
Mit dem Iometer wollen wir die Achillesferse der SSDs auf die Belastungsprobe stellen: zufällige Lese- und vor allem Schreibzugriffe mit kleinen Dateigrößen, wie sie speziell bei Systemplatten vorkommen und die für ein flüssiges Arbeiten wichtig sind. Dazu haben wir die Testkandidaten jeweils drei Minute mit einer Dateigröße von 4 KB und zwei Workern mit je drei ausstehenden I/Os konfrontiert, um ein Szenario mit mehreren parallel auf das Laufwerk zugreifenden Programmen zu simulieren. Beim Lesen haben wir uns in diesem Fall auf eine Messung über das gesamte Laufwerk entschieden. Iometer misst jeweils die I/Os pro Sekunde, die MB/s, die durchschnittliche Reaktionszeit sowie die maximale Reaktionszeit.
Wie erwartet, können die beiden SSDs hier ihre Stärke voll ausspielen und landen meilenweit vor der VelociRaptor. Den Kampf um die Spitze kann jedoch Intel recht deutlich für sich entscheiden. Satte 42 Prozent beträgt der Vorsprung auf die Vertex, die unabhängig davon jedoch ein hervorragendes Ergebnis liefert.
Die Schreibtests haben wir jeweils über einen 10 GB großen Abschnitt der Laufwerke ausgeführt. Intels Controller kann hier wieder seine Stärken ausspielen, liegt deutlich vor der Vertex und zeigt auch eine geringere Anfälligkeit für Nutzungserscheinungen. So ist das SSD im frischen Zustand um den Faktor 2,83 schneller, was nach intensiver Nutzung und bei über 80 Prozent Befüllung bis auf 4,57 ansteigt. Erfreulich ist jedoch der Effekt des TRIM-Tools, das die Leistung des Laufwerks wieder fast auf das ursprüngliche Niveau bringen kann. Sieht man sich die Leistung der Vertex nun im Vergleich zur VelociRaptor an, lässt sich feststellen, dass die SSD selbst im schlimmsten Fall noch dreimal so schnell ist wie die HDD und auch bei starker Belastung noch ausreichend Leistung bietet.
Nachdem das Worst-Case-Szenario nun abgehandelt und von den Testkandidaten mit Bravour bestanden wurde, wollen wir uns noch ansehen, wie die Laufwerke bei einer Mischbelastung aus Sequential und Random Writes reagieren. In unserem letzten Tests zeigten alle Laufwerke durchweg eine steigende Leistung bei zunehmender sequenzieller Belastung. Dazu sollten wir uns nun nochmal in Erinnerung rufen, dass man bei der Vertex die Leistung bei Sequential Writes für kleine Dateigrößen zugunsten der Random Writes geopfert hat, was aus Sicht des Kunden auch zu begrüßen ist. Dennoch ist es interessant zu sehen, wie stark sich dies bemerkbar macht. Dazu haben wir den Anteil zufälliger Schreibzugriffe auf 50 respektive 10 Prozent gesenkt, die übrigen Rahmenbedingungen aber beibehalten.
Intels X25-M und Western Digitals VelociRaptor zeigen denn auch die erwartete höhere Leistung bei nur noch 50 Prozent Random Writes, wohingegen die Vertex Leistung einbüßt, aber weiterhin vor der VelociRaptor bleibt.
Bei 10 Prozent Random Writes liegt schließlich auch die VelociRaptor noch recht deutlich vor der Vertex, während die X25-M an der Spitze einsam ihre Kreise zieht. Praxisrelevant sind wie schon bemerkt jedoch eher die Random Writes.