Teufel Concept E 400 im Test: Der neue König im Ring
6/6Fazit
Teufel hat beim Concept E 400 sichtbar und hörbar nicht gekleckert. Das System wirkt optisch frischer und vermag es, sich von den bereits in ihrer Preisklasse sehr guten PC-Systemen, sowohl aus gleichem Hause als auch von anderen Anbietern, abzusetzen. Löblich ist zudem, dass sich die Berliner einige Schwachpunkte der alten Systeme vorgenommen und sie korrigiert haben. So kann das Concept E 400 schnell und leicht in den Standby-Modus versetzt werden, in dem es nun endlich auch vergleichsweise stromsparend verharrt. Die Zeiten, in denen ein Teufel-Lautsprecherssystem im Ruhemodus um die 20 Watt verbrauchte, sind zumindest bei diesem System vorbei. Beibehalten wurde auch die Ausschaltautomatik, die das System bei fehlendem Eingangssignal deaktiviert.
Vermissen könnte man hingegen die Einschaltautomatik. Das ist vor allem dann ein Kritikpunkt, wenn der Subwoofer nicht in direkter Reichweite des Nutzers aufgestellt wird. Das System wird nämlich stets am Subwoofer aktiviert und dieser ist nun nicht mehr per Fernbedienung steuerbar. Hierin ist wohl auch einer der größten Rückschritte gegenüber anderen PC-Systemen – nicht nur aus dem Hause Teufel – zu suchen: Weshalb nun gar keine Fernsteuermöglichkeit geboten wird, leuchtet nur bedingt ein. So ist einerseits verständlich, dass Teufel das Concept E 400 am PC eingesetzt sehen will, an welchem jede notwendige Einstellung oft sogar über die Tastatur vorgenommen werden kann. Andererseits zwingt man den Käufer der eigenen Systeme dazu, sich mit der Tonsteuerung des Betriebssystems abzufinden und idealerweise auf eine Multimediatastatur zu setzen. Weshalb zum Beispiel die neuen Concept-C-Versionen zumindest eine Kabelfernbedienung erhalten, die neuen Concept-E-Lautsprechersysteme aber durchgängig nicht, bleibt offen und fraglich. Hier könnte man bestenfalls mit Teufels hauseigenen Decoderstationen die Ermangelung einer Fernbedienung (wie auch mehrerer Eingänge) kompensieren. Vielleicht wünschen sich die Berliner auch eben das. Ein Soundsystem für über 300 Euro sollte soetwas aber nicht nötig haben.
Gleiches gilt für die mangelnde Vielfalt an Audio-Eingängen. Es wird nur eine Mehrkanalquelle akzeptiert, zusätzliche analoge oder gar digitale Eingänge sucht man vergebens. Das mag für den durchschnittlichen PC-Nutzer genügen, einen Blumentopf und vermutlich auch in dieser Hinsicht anspruchsvolle Kunden gewinnt man so aber nicht. Empfindliche Hörer könnte auch das leise Grundrauschen des Systems stören.
Keinen Vorwurf kann man dem Concept E 400 hinsichtlich seines Klangs machen. Die Lautsprecher sind extrem pegelfest, der Subwoofer agiert beherrscht und wahrlich mächtig und die gesamte Abstimmung fällt stimmiger aus als früher. Das 5.1-System markiert womöglich wirklich die Spitze des Machbaren in dieser Größenklasse. Vielmehr ist derart kleinen, schreibtischfreundlichen Satelliten nicht zuzutrauen und viel größer dürfte ein Subwoofer nicht werden, um überhaupt noch als Komponente eines PC-Lautsprechersystems durchzugehen. Das Concept E 400 stellt somit ein Extrem dar, das allerdings auch bezahlt werden will. Teufel verlangt über 329 Euro für das 5.1-Setup – zuzüglich aller Lautsprecherkabel.
Bezahlt wird hierbei nicht nur der Klang, es ist vielmehr der Mix aus sinnvollen Verbesserungen (von dem streitbaren Fehlen der Fernbedienung abgesehen) und des neuen Designs, der hier zu Buche schlägt. Dass das Set erst seit einigen Wochen erhältlich ist, dürfte ebenfalls in die Kalkulation einfließen – vielleicht ist hier mittel- oder langfristig mit einer Preissenkung zu rechnen.
Was bleibt, ist die Frage, ob das System empfehlenswert ist – und diese Entscheidung ist recht eindeutig. So ist es zwar Fakt, dass andere PC-Systeme hinsichtlich der Anschlussmöglichkeiten und der Bedienerfreundlichkeit besser gefallen als das Teufel-Set. Auch für die reine Musikwiedergabe gibt es preislich ähnliche Lösungen, die es besser können. Wer auf diese Aspekte (durchaus nicht unberechtigt) Wert legt, findet in dem Concept E 400 womöglich nicht die ideale Soundlösung. Hier böten sich etwa das Logitech Z-5500 (größere Anschlussvielfalt), das Edifier S550 (Benutzerfreundliche Bedienung, dezent besserer Mitteltonbereich) oder ein Stereolautsprecherset an.
Fest steht aber auch, dass das Teufel-System – selbst zu diesem Preis – in der Multimediawelt ein beachtlicher akustischer Brocken ist, an dem sich der Großteil der Konkurrenz die Zähne ausbeißt. Das Set überzeugt problemlos am PC und ebenso im Film- und Spieleeinsatz. Darüber hinaus wurde die Musikwiedergabe verbessert. Teufel schlägt damit nicht in allen Einzelbereichen die gesamte Konkurrenz, unterm Strich bleibt aber ein mächtiges Werkzeug, das seinen Platz in der Preisklasse behaupten kann. Es klingt gut, durch den Subwoofer wahrscheinlich zu gut für die Konkurrenz – chapeau!
Damit verdient sich das Concept E 400 eine Empfehlung von ComputerBase.
Tagesaktuelle Preise:
- Concept E 400
- Edifier S550
- Edifier S730
- Teufel Motiv 2
- Creative GigaWorks T3
- Logitech Z Cinéma Advanced
- Razer Mako
Schlussbemerkung
Wir sind uns völlig darüber im Klaren, dass ohne hochwertige Messtechnik und schalloptimierte Räumlichkeiten, wie die großen Audio-Zeitschriften-Labore sie besitzen, keine absolut objektiven, messtechnisch optimierten Tests durchgeführt werden können, bilden uns aber ein, ein halbwegs geschultes Gehör zu besitzen, um ebenfalls aussagekräftig testen zu können. Unser Soundcheck soll dem geneigten PC-Audio-Freak dabei helfen, ein für Ihn geeignetes Lautsprecher-System zu finden und in dazu einladen, eine kleine Reise in die große Welt der audiophilen Genüsse zu unternehmen. Nicht mehr und nicht weniger.
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