HTC mit neuem Smartphone und neuem GUI
HTC hat heute das neue Smartphone „Hero“ auf Basis von Googles Android-Betriebssystem sowie eine dazu passende Oberfläche namens „Sense“ vorgestellt. Die grafische Benutzeroberfläche soll zukünftig auf allen HTC-Geräten eingeführt werden, kommt also mittelfristig auch auf Windows-Mobile-Geräten zum Einsatz.
Das neue HTC Hero erinnert optisch an das G1, da es die am unteren Ende gebogene Gehäuseform wieder aufnimmt. Anders als das Google-Smartphone verzichtet das Hero jedoch auf eine ausziehbare Tastatur, womit die Bedienung über den Touchscreen die einzig mögliche bleibt – abgesehen von wenigen, auf mechanischen Tasten untergebrachten Funktionen. Mit dem G1 teilt sich das HTC Hero auch das Betriebssystem, wenngleich man davon auf den ersten Blick nicht viel sieht. Der taiwanische Hersteller hat dem Google-Betriebssystem nämlich eine neue Oberfläche verpasst, die teilweise dem von Windows-Mobile-Geräten bekannten TouchFlo 3D entlehnt ist, teilweise aber auch an die androiden Wurzeln erinnert. In jedem Fall möchte man sich mit der Sense-Bedienung von den Mitbewerbern absetzen, weshalb sie zukünftig auch auf Geräten mit Windows Mobile zu finden sein wird.
Die technische Basis des HTC Hero bildet ein mit 528 MHz getakteter Qualcomm-Prozessor nebst 288 MByte internem Speicher, der bei Bedarf über Micro-SD-Karten erweitert werden kann. Das 3,2 Zoll große Display stellt 480 x 320 Pixel dar und erreicht damit nicht die Auflösung etwa des HTC Touch HD oder der neueren Smartphones Touch Pro2 und Touch Diamond2. Allerdings wurde der Bildschirm so beschichtet, dass auf ihm weniger Fettspuren von den Fingern zu sehen seien. Hinzu kommen eine interne 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus, aber ohne Fotolicht, UMTS-, GPRS-, EDGE- und HSDPA-Fähigkeiten, WLAN-Funktionalität gemäß b/g-Standard sowie Bluetooth 2.0. Auch ein GPS-Empfänger, ein Beschleunigungssensor sowie ein Kompass sind integriert; auf eine vorinstallierte Navigationssoftware muss allerdings verzichtet werden. Kopfhörer können dafür an einen 3,5-mm-Klinkenausgang angeschlossen werden, womit die allermeisten handelsüblichen Modelle kompatibel sind. HTC verspricht mit dem Hero Gesprächszeiten von bis zu sieben Stunden im UMTS- und von bis zu acht Stunden im GSM-Betrieb. Der Akku soll darüber hinaus im Standbymodus bis zu 18 Tage (GSM-Netz) beziehungsweise bis zu 31 Tage (im UMTS-Netz) halten. Erfahrungsgemäß werden diese Größenordnungen im Alltagseinsatz jedoch weit verfehlt.
Zur auch für Windows-Mobile-Nutzer interessanten Sense-Benutzeroberfläche gibt HTC ebenfalls einen kurzen Ausblick. So sollen sich spezielle „Szenen“ konfigurieren lassen, die je nach Arbeitsumfeld (Beruf, Wochenende, Urlaub, Sport) verschiedenen Profilen entsprechen und so Zugriff auf unterschiedliche Funktionen erlauben. Kontaktdaten sollen darüber hinaus anders verwaltet werden als bisher. So sollen unterschiedliche Informationen zu ein und demselben Kontakt auf einer Seite gebündelt werden, unabhängig davon, ob es sich um E-Mails, SMS, Flickr-Daten, Telefonanrufe oder ähnliches handelt. Bewährte Prinzipien behält HTC dabei auch bei, so etwa die Möglichkeit, Anrufe zu unterdrücken, indem das Smartphone mit der Bildschirmseite hingelegt wird.
Darüber hinaus ist nicht viel Relevantes zum Betriebssystem bekannt. Nichteinmal die konkrete Android-Version gibt HTC preis, lediglich, dass ein Flash-Player vorinstalliert ist, mit dem sich etwa YouTube-Videos im Vollbild wiedergeben lassen. Ob auch Internetseiten von einer Flash-Unterstützung profitieren, ist indes nicht gewiss. Spätestens im Juli sollten aber auch diese Details bekannt werden, dann nämlich wird man das HTC Hero im Laden kaufen können. Hierzulande werden T-Mobile und E-Plus entsprechende Verträge für das HTC Hero anbieten, in der Österreich nimmt nur T-Mobile den HTC-Neuling ins Portfolio auf. Allerdings ist das Smartphone im Fachhandel auch ohne Vertrag zu haben, weshalb es etwa auch in der Schweiz – allerdings ohne einen Netzanbieter als Vermarkter – vertrieben wird. Der Verkaufspreis ohne Vertrag soll dabei bei 499 Euro liegen. Ein genauer Veröffentlichungstermin wird unterdessen nicht genannt – „Mitte Juli“ soll es allerdings soweit sein. Wann mit Sense-Updates für andere HTC-Geräte zu rechnen ist, teilte der Hersteller nicht mit.