Die Sims 3 im Test: Die Miniaturisierung des Lebens ist möglich

 3/4
Sasan Abdi
134 Kommentare

Die Sims 3 auf einen Blick (Fortsetzung)

In Sachen Jobvielfalt hat sich also durchaus etwas getan. Um in seinem jeweiligen Metier erfolgreich zu sein, müssen unterschiedliche Fähigkeiten trainiert werden. Wer beispielsweise zum Politikstar avancieren will, wird häufiger vor dem Spiegel stehen um Reden zu üben, während der zukünftige Rockstar dagegen zuhause oder im Park an seiner geliebten Gitarre herumzupfen wird. Über die abermals hervorragend gelungene Menü-Führung lässt sich stets einsehen, welche Merkmale mit welcher aktuellen Ausprägung gefördert werden sollten, um in der Karriere voranzukommen. Prinzipiell lässt sich sagen, dass der Aufstieg in der Karriereleiter – als Mitarbeiter im Gastronomie-Bereich buchstäblich vom Tellerwäscher zum Millionär – leider viel zu einfach und zu schnell von statten geht. Dies wird allerdings unter anderem dadurch kompensiert, dass das Spiel auch nach Erreichen des Ziels keinesfalls endet, da über die Lebenszeitbelohnungen auch ein neues gewählt werden kann.

Interaktion ist nach wie vor eines der wichtigsten Elemente

Doch auch abseits dieser Ziele gibt es genug zu tun, denn schließlich soll der mit viel Muße erschaffene Sim nicht nur im Job, sondern auch in der Liebe erfolgreich sein. Dazu bietet es sich an, zunächst einen großen, stabilen Freundeskreis aufzubauen, was dem eigenen Charakter nicht nur soziale Zufriedenheit, sondern unter Umständen auch Vorteile im Job und bei der Erreichung von neuen Fähigkeitsstufen beschert. Hierzu können wahllos Personen angesprochen oder im Stadtpark zu einer Runde Schach oder einem Picknick eingeladen werden. Steht der Freundeskreis erstmal, lässt sich über das glücklicherweise verfügbare Handy innerhalb weniger Minuten eine Party organisieren, bei der es wie im wahren Single-Leben heißt: Auf die Jagd! Doch ebenfalls wie im wahren Leben will auch hier der ideale Partner ersteinmal gefunden werden. Und selbst wenn dies gelungen ist, bedarf es einiger Zeit, um die zwei Liebenden zueinander zu bringen, denn neben dem – übrigens völlig harmlosen – Geknuddel will auch der Alltag mit so nervigen Aufgaben wie Arbeiten, Aufräumen (zum Glück gibt's wieder den Putzdienst) und Lernen gemeistert werden. In derlei Momenten ist „Die Sims 3“ trotz der vielen spassigen, mit einem Augenzwinkern zu verstehenden Momente genau das: Eine Lebenssimulation.

Hat man es dann endlich geschafft und das Zusammenziehen ist gemeistert, wird es Zeit für Nachwuchs. Spätestens ab dem zweiten Kind wird „Die Sims 3“ dann in gewohnter Manier zum wirklich fordernden Drahtseilakt. Während die Erwachsenen nach Möglichkeit ihrer Karriere nachgehen, darf auch die Förderung der Kinder nicht zu kurz kommen. Diese müssen Freunde finden und eigene Fähigkeiten entwickeln, was natürlich maßgeblich über das Lernen geschieht. Hier wächst also eine neue Generation heran, die ihrerseits über Wünsche und Ziele verfügt und den Spieler in zweiter, dritter oder gar vierter Generation dazu einlädt, andere Facetten und Möglichkeiten eines „Sims“-Lebens kennenzulernen – Langzeitmotivation ist also durchaus gegeben. Gerade in ersten Generation bietet es sich dabei an, die Alterung der Sims auszuschalten, um sich ersteinmal mit den zahlreichen Möglichkeiten vertraut zu machen.

Ein Baby verändert alles – wie im wahren Leben
Ein Baby verändert alles – wie im wahren Leben

Die Gründung einer Familie bringt natürlich auch andere Implikationen mit sich: Die Junggesellen-Bude reicht dann längst nicht mehr aus. Spätestens jetzt wird der abermals übersichtlich und gut strukturierte Baumodus benötigt, um aus dem kleinen aber feinen Häuschen ein stattliches Familiendomizil zu machen, wobei es sich hervorragend ausnimmt, wenn der Sim in der Karriereleiter die oberen Sprossen erreicht hat, da andernfalls schnell monetäre Engpässe auftreten können. Auch hier bietet „Die Sims 3“ ähnlich wie im Kaufmodus abermals viele Anreize, um sich stundenlang mit dem Spiel zu beschäftigen.

Grafik & Performance

Auch wenn der Punkt „Grafik & Performance“ für ein Spiel wie „Die Sims 3“ eher von nebensächlicher Bedeutung ist, soll in diesem Test nach einer Auflistung der verwendeten bzw. empfohlenen Hardware natürlich auch kurz auf die technische Umsetzung eingegangen werden.

Testsystem für „Die Sims 3“

  • Windows Vista Ultimate (32 Bit)
  • Intel Core 2 Duo E6700 @ 2,66 GHz
  • Gigabyte GA-965P-DQ6
  • ATI Radeon HD 4870 (Catalyst 9.5, 512 MB)
  • 3 GByte DDR2 RAM

Herstellerempfehlung für „Die Sims 3“ (PC)

  • Betriebssystem: Windows XP (SP 3) oder Vista (SP 1)
  • Prozessor: 2 GHz P4-Prozessor oder gleichwertig
  • Arbeitsspeicher: 1 GB (XP), 1,5 GB (Vista)
  • Grafikkarte: Grafikkarte mit 128 MB und Pixel Shader 2.0 Unterstützung
  • Festplatte: rund 8 GB Festplattenspeicher
  • Soundkarte: DX-9-kompatibel
  • DVD-ROM-Laufwerk
  • Tastatur, Maus

Wer sich von „Die Sims 3“ eine technische Revolution der Reihe erhofft, wird enttäuscht. Statt einer grandiosen neuen Optik kommt das Spiel in zwar überarbeiteter, aber nicht top-aktueller Tracht daher, was sich allerdings zu keiner Zeit auch nur ansatzweise auf den Spielspaß auswirkt. Ärgerlich ist dagegen, dass die vielen Gebäude in der Stadt – vom Bücher- und Lebensmittelladen über das Rathaus bis hin zum Krankenhaus, nicht eingesehen werden können. Stattdessen wird man mit einem unansehnlichen Fenster abgespeist, in dem man beispielsweise seine Einkäufe anwählen und ins Inventar schieben kann. Schade auch, dass dies bedeutet, dass man seinem Charakter auch nicht bei der Arbeit zusehen kann.

Abgesehen davon gibt es an der technischen Umsetzung allerdings nicht viel zu meckern. „Die Sims 3“ lief im Rahmen unseres Tests äußerst stabil ohne einen einzigen Absturz. Zudem lieferte das Testsystem bei maximalen Qualitätseinstellungen solide Bilderraten, die sich je nach Umgebung und Ansicht zwischen 50 und 100 FPS bewegten.