ESI nEar 04, 05 und 08 im Test: Nahfeldmonitore für Profis im Alltagseinsatz
7/7Fazit (Fortsetzung)
Die ESI nEar 08 eXperience sind das, was sich auch anspruchsvolle Hörer am PC wünschen: Sie können extrem laut sein, besitzen eine straffe Basswiedergabe und bieten in puncto Detailarbeit, Bühnenabbildung und Dynamik viel mehr als normale PC-Lautsprecher und auch als die bisher getesteten Kompaktlautsprecher. Klangliche Kritik betrifft zwar sowohl den Mittel- als auch den Hochtonbereich, beides aber nur in sehr geringem Maße. So könnte der Mitteltonbereich ein ums andere Mal noch kräftiger und noch präsenter wirken, wobei dies als Kritik auf hohem Niveau verstanden werden soll. Die ESI nEar 08 eXperience sind hier keinesfalls detailarm, aber auch nicht wesentlich besser als die kleineren Edifier S2000, die getesteten Nubert-Lautsprecher oder auch die ESI nEar 05 eXperience. Anders als bei den 05ern betrifft die Kritik am Hochtonbereich jedoch nicht eine etwaige fehlende Brillanz, sondern – im Gegenteil – etwas zu viel davon. Bei moderater und leicht gehobener Lautstärke ist der Hochtonbereich bereits sehr detailliert und präsent, mitunter rutschen die Nahfeldmonitore jedoch ins Nervige ab. Das kann allerdings oft auch über den Hochtonregler an der Rückseite der Monitore korrigiert werden.
Anders als bei allen bisher getesteten 2.0-Systemen sind die ESI nEar 08 eXperience nicht auf eine Subwoofer-Unterstützung angewiesen, wenn es darauf ankommt, einen insgesamt glaubwürdigen Eindruck zu vermitteln. Die zwei 20-cm-Treiber vermögen mehr zu vollbringen als die allermeisten PC-Lautsprechersysteme und verblassen auch nicht im Vergleich mit bassstarken Lösungen von Logitech, Teufel oder Edifier. Einzig bei maximalem Filmvergnügen macht sich ein potenter dedizierter Subwoofer, der die ESIs vor allem noch unterhalb von 40 Hz ergänzen kann, positiv bemerkbar. Auch bei der Musikwiedergabe würde sich ein noch runderer Eindruck mit Subwoofer ergeben; der Standard, der hierbei angelegt würde, geht aber bereits deutlich über die Preisklasse hinaus.
Abermals kritisiert werden muss, dass die Lautstärkeregelung der ESI nEar 08 eXperience nur über Drehregler auf der Rückseite möglich ist. Auch das leichte – aber auch aus über einem Meter Entfernung wahrnehmbare – Grundrauschen nagt an dem sonst sehr positiven Gesamteindruck. Klanglich sind diese Nahfeldmonitore damit zwar das, was man sich auch ohne besondere Vorliebe für eine lineare Wiedergabe oder umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten wünschen kann. In puncto Bedienbarkeit und auch hinsichtlich ihrer Größe sind sie aber nicht unbedingt Jedermanns Kost. Wer den Platz allerdings hat, sollte sich in dieser Größenklasse genau umsehen.
- sehr voller Klang
- tiefer und straffer Bass
- präsenter Hochtonbereich
- enormer Maximalpegel
- Einstellungsmöglichkeiten für Grenzfrequenz und Hochton
- hörbares Grundrauschen
- Steuerungselemente auf der Rückseite
- vergleichsweise groß
Tagesaktuelle Preise:
- ESI nEar 08 eXperience
- ESI nEar 05 eXperience
- ESI nEar 04
- Nubert nuBox 311
- Edifier S2000
- Teufel Concept E 400
- Edifier S550
- Edifier S730
- Teufel Motiv 2
- Creative GigaWorks T3
- Logitech Z Cinéma Advanced
- Razer Mako
Schlussbemerkung
Wir sind uns völlig darüber im Klaren, dass ohne hochwertige Messtechnik und schalloptimierte Räumlichkeiten, wie die großen Audio-Zeitschriften-Labore sie besitzen, keine absolut objektiven, messtechnisch optimierten Tests durchgeführt werden können, bilden uns aber ein, ein halbwegs geschultes Gehör zu besitzen, um ebenfalls aussagekräftig testen zu können. Unser Soundcheck soll dem geneigten PC-Audio-Freak dabei helfen, ein für Ihn geeignetes Lautsprecher-System zu finden und in dazu einladen, eine kleine Reise in die große Welt der audiophilen Genüsse zu unternehmen. Nicht mehr und nicht weniger.
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