NZXT Whisper im Test: Schallgedämmter Leisetreter aus den USA

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Arne Müller
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Ausstattung innen

Der Innenraum des Whisper ist grundsätzlich zweigeteilt, im unteren Bereich befinden sich hinten unten das Netzteil, bis zu neun Festplatten der Baugrößen 2,5 oder 3,5“ und – zu unserem Erstaunen – die meisten Gehäuselüfter. Der hereinblasende 120-mm-Lüfter in der Front sowie zwei 80-mm-Lüfter im Heck sowie das Netzteil sorgen hier für Durchzug, während die Kernkomponenten auf dem Mainboard – die normalerweise deutlich mehr Abwärme erzeugen als die Festplatten - im oberen Teil des Gehäuses nur einen absaugenden 120-mm-Lüfter im Heck zur Seite gestellt bekommen. Die neun Einbauschächte für Festplatten sind aufgeteilt auf drei Käfige, einen großen, fest installierten direkt hinter dem Frontlüfter, welcher fünf Laufwerken Platz bietet, sowie zwei kleinere Käfige für jeweils zwei Festplatten, die von unten an der Trennwand festgeschraubt sind und somit zugunsten von Modifikationen leicht ausgebaut werden können. Die Festplatten selbst werden von unten in ihre Träger montiert, wo sie mit sehr weichen Gummipolstern recht gut entkoppelt sind, und dann in den Käfig eingeschoben. Sowohl normale 3,5"-Festplatten als auch SSDs oder Notebookfestplatten im 2,5"-Format können hier montiert werden.

Oberhalb des Zwischenbodens, in dem nur wenige Öffnungen als Kabeldurchführungen vorhanden sind, findet sich der große Mainboardtray, der sogar Extended-ATX-Boards aufnimmt. Die für den jeweiligen Formfaktor notwendigen Abstandshalter sind als Aufkleber auf dem Tray aufgelistet. Zwei Öffnungen ermöglichen ein rudimentäres Kabelmanagement, was mit Hilfe von mitgelieferten Kabelclips noch verbessert werden kann. Den vorderen Bereich des Gehäuses nimmt der Käfig für 5,25"-Geräte ein, welcher über sieben Einbauplätze verfügt. Den obersten belegt im Lieferzustand ein Einbaurahmen für ein externes 3,5"-Laufwerk, der unterste ist mit einem verschraubten Blech, welches auch als Kabeldurchführung für die LEDs und Taster dient, blockiert. Auch die werkzeuglose Halterung ist hier durch den umgebogenen Rand des Zwischenbodens nicht so einfach verwendbar wie bei den anderen Schächten. Offenbar ist es vom Hersteller hier gar nicht vorgesehen, etwas einzubauen, sodass NZXT sogar offiziell nur von sechs 5,25"-Schächten spricht. Auf der Innenseite ist der Schacht mit Kunststoff praktisch ausgekleidet, sodass kein direkter Kontakt zwischen Laufwerken und Metallteilen des Gehäuses besteht und die Laufwerke wenig bis kein Spiel mehr haben. Fixiert werden die Laufwerke über einsteck- und verriegelbare Clips, allerdings können sie auch konventionell beidseitig verschraubt werden.

Ebenfalls verschraubt werden die Erweiterungssteckkarten, auf eine werkzeuglose Halterung wurde hier leider verzichtet, obwohl soetwas in dieser Preisklasse eigentlich üblich ist. Für lange Grafikkarten eignet sich das Whisper aufgrund seiner E-ATX-Möglichkeiten prinzipiell sehr gut, allerdings kann es mit der geringen Breite des Gehäuses und der Dämmung der Seitenteile zu Platzproblemen bei sehr hohen Towerkühlern kommen. Kühler über 165 mm Höhe sind hier also nicht zu empfehlen.

NZXT Whisper – Seitenwand
NZXT Whisper – Seitenwand
NZXT Whisper – Innenraum
NZXT Whisper – Innenraum
NZXT Whisper – Innenraum hinten
NZXT Whisper – Innenraum hinten
NZXT Whisper – Innenraum vorn
NZXT Whisper – Innenraum vorn
NZXT Whisper – Festplattenkäfige
NZXT Whisper – Festplattenkäfige
NZXT Whisper – Festplatteneinschübe
NZXT Whisper – Festplatteneinschübe
NZXT Whisper – 3,5"-Adapter
NZXT Whisper – 3,5"-Adapter
NZXT Whisper – 5,25"-Befestigungen
NZXT Whisper – 5,25"-Befestigungen
NZXT Whisper – 5,25"-Schacht
NZXT Whisper – 5,25"-Schacht
NZXT Whisper – Dämmung
NZXT Whisper – Dämmung
NZXT Whisper – Lüfteranschluss
NZXT Whisper – Lüfteranschluss
NZXT Whisper – Mainboardtray
NZXT Whisper – Mainboardtray

Erfahrungen

Beim Einbau der Testhardware fällt auf, dass die Kunststoff-Frontblenden absolut minderwertig verarbeitet sind und sich nur mit erheblichem Krafteinsatz lösen lassen. Auch das Material der Frontklappe und des Portkits im Deckel hinterlässt nicht gerade den Eindruck von hochwertigem Material, und auch die Tatsache, dass es sich beim Korpus um Stahl handelt – gut verarbeiteten Stahl, aber eben kein Aluminium – unterstreicht dies. Ansonsten gab es beim Einbau der Hardware keinerlei Probleme, auch wenn sich der Einbau durch die nötigen Verschraubungen von Festplatten und Erweiterungskarten besonders bei gut ausgestatteten Systemen etwas langwieriger gestaltet als durchschnittlich.

All' das wäre noch akzeptabel, wenn sich NZXT nicht einen ziemlich großen Patzer bei der Belüftung geleistet hätte. Wenn man sich das Lüftungskonzept genauer anschaut, fällt auf, dass drei der vier Lüfter im unteren, abgetrennten Bereich der Festplatten befinden und oben nur ein einzelner 120-mm-Lüfter für die Entlüftung der heißeren Kernkomponenten zuständig ist. Der wesentliche Fehler ist, dass es in diesem oberen Bereich nicht einen einzigen Lufteinlass gibt – abgesehen von kleineren Öffnungen für Kabel im Zwischenboden, die allerdings nicht weiter relevant sind. Das führte dazu, dass selbst unser Testsystem, welches im Vergleich zu heute üblichen Quad-Core-Systemen nur recht wenig Hitze erzeugt, bei einer CPU-Temperatur von über 80°c den Dienst quittierte, sobald wir die Lüfter nicht bei voller Drehzahl betrieben. Wenn man die Slotblenden in der Front entfernt, bessert sich die Situation deutlich – allerdings sind die Temperaturen dann immer noch sehr hoch und die dämmende Wirkung der Seitenwände wird durch die offene Front konterkariert, was sicher nicht im Sinne der Entwickler ist. Für Systeme, die nicht mit zwei sparsamen CPU-Kernen und Onboard-Grafik auskommen, sind hier definitiv Modifikationen notwendig, um einen stabilen und leisen Betrieb zu ermöglichen.

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