Xbox 360 soll neue Hardware erhalten
Während sich die Veröffentlichung einer Bewegungssteuerung für die Xbox 360 nähert, werden von verschiedenen Seiten Gerüchte darüber gestreut, dass im nächsten Jahr auch eine Überarbeitung der Xbox 360 ansteht. Diese soll über kosmetische Änderungen hinaus gehen und Microsofts Konsole technisch auf Augenhöhe mit der PlayStation 3 bringen.
Eine besondere Rolle soll dabei auch die Bewegungssteuerung spielen. „Project Natal“, so der Name der unlängst offiziell vorgeführten Technologie, soll fester Bestandteil einer überarbeiteten Xbox 360 werden. Mehr noch: Die so ergänzte Konsole soll gar die nächste Generation der Xbox markieren. Aus diesem Grunde wollen die Redmonder – so die Gerüchteküche – auch mehr an der Konsole ändern, als „nur“ eine Bewegungssteuerung zu integrieren. Auch CPU, GPU, RAM und Festplatte werden in der „Xbox Natal“ (fiktiver Name) nicht mehr in der Form eingesetzt, wie sie aktuell zu finden sind. So soll die nächste Grafiklösung nicht mehr nur das Shader Model 3 unterstützen, sondern auch mit der Version 5 umgehen können. Gleichzeitig werde der eDRAM von zehn auf 32 MByte aufgestockt während die AMD-GPU mit 600 MHz arbeiten soll. Der Grafikchip soll damit auch Full-HD-Material mit 1080p-Auflösung beschleunigen können.
Deutlich verbessert werden soll auch der Hauptprozessor, dessen Kerne schlicht von drei auf sechs verdoppelt werden sollen. Die einzelnen Kerne sollen dabei genauso leistungsfähig sein wie bei der bisherigen Xbox 360, womit sich die Performance der CPU schlicht verdoppelt würde. Mit diesem Schritt will man zum schnellen Cell-Prozessor der PlayStation 3 aufschließen. Lieferant für die CPU soll weiterhin IBM sein. Ebenfalls eine Verdopplung soll der Arbeitsspeicher der Konsole erfahren. Dieser werde daher zukünftig 1.024 MByte umfassen, wobei er weiterhin sowohl von der Grafikkarte als auch vom Hauptprozessor genutzt wird. Statt GDDR3- soll zukünftig GDDR5-RAM verbaut werden.
Auch die Festplatte soll zukünftig eine andere sein, wobei Microsoft den Gerüchten zufolge nicht auf eine höhere Kapazität setzen sondern statt einer HDD ein Solid State Drive verbauen wird. Dieses soll eine Kapazität von 32 GByte aufweisen und wäre damit deutlich kleiner als der Speicher der Xbox 360 Pro oder Elite, der zwischen 60 und 120 GByte umfasst. Trotz der sehr umfassenden Hardware-Änderungen soll auch die nächste Xbox nur auf ein DVD-Laufwerk setzen, da sich ein Blu-ray-Laufwerk preislich noch nicht lohne. Das ist vor allem auch deshalb nötig, da Microsoft einen Startpreis von unter 300 US-Dollar anstrebe, so die Gerüchteköche weiter. Mit dem Verkaufsstart der neuen Konsole sei hingegen erst im vierten Quartal 2010 zu rechnen.
Inwieweit an den Gerüchten etwas dran ist, lässt sich schwer sagen. Schon bevor die vermeintlichen Details zur nächsten Xbox-Hardware bekannt wurden, munkelte man hier und dort davon, das Project Natal führe direkt zu einer neuen Xbox-Version. Tatsächlich plant Microsoft eine umfangreiche Werbekampagne mit dem Markteintritt der Bewegungssteuerung. Das Budget dieser Werbekampagne soll in etwa den Umfang der finanziellen Mittel haben, die die Redmonder beim Verkaufsstart der Xbox 360 freigaben. Microsofts Konsolenzukunft scheint also bedeutend vom Erfolg von Project Natal abzuhängen. Gleichwohl gab der Konzern erst jüngst bekannt, die Lebensspanne der Xbox 360 betrage zehn Jahre. Gerade deshalb erscheint es aber wahrscheinlich, dass ein umfangreiches Hardware-Update – übrigens exakt zur Halbzeit im Jahr 2010 – der Konsole die notwendige Attraktivität geben soll, bis zu einem echten Nachfolger durchzuhalten.
Microsoft hat die Gerüchte mittlerweile gegenüber Eurogamer dementiert. Die Redmonder betonten, dass Natal auch auf der normalen Xbox 360 laufen würde, was aber auch nie zur Disposition stand.