Canon präsentiert Hybrid-Bildstabilisator
Canon stellt als Weltneuheit einen Hybrid-Bildstabilisator (Hybrid-IS) für den Einsatz in Wechselobjektiven für Spiegelreflexkameras vor. Er kompensiert sowohl Verwacklungsunschärfen bei Schwenkbewegungen als auch Verschiebungen der Kamera.
Wechselobjektive mit einem optischen Bildstabilisator zur Minimierung von Verwacklungsunschärfen bei zunächst analogen Spiegelreflexkameras produziert das Unternehmen bereits seit 1995, als mit dem EF 75-300mm 1:4-5,6 IS USM das erste entsprechende Objektiv vorgestellt wurde. Ein erstes Objektiv mit der neuen Hybrid-Technologie soll nun noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Die neue Technologie kompensiert Unschärfen, die durch unbeabsichtigte Schwenkbewegungen (drehend) und Verschiebungen (linear) der Kamera entstehen können. Durch Kameraverschiebung (parallele Bewegung zum Hauptmotiv) bedingte Verwacklungsunschärfen entstehen vor allem in der Makrofotografie und bei Nahaufnahmen wie beispielsweise eng aufgefasste Portraits. Auch in Standardsituationen verursachen plötzliche Änderungen des Aufnahmewinkels häufig erhebliche Unschärfen.
Für die neue Technologie kommen ein Winkel-Geschwindigkeits- und ein Beschleunigungssensor zum Einsatz. Der Winkel-Geschwindigkeitssensor erfasst Schwenk- und Mitziehbewegungen. Er war bereits Bestandteil aller bisherigen Verfahren zur optischen Bildstabilisierung. Der Beschleunigungssensor ermöglicht nun auch die Erkennung von Kameraverwacklungen, die durch Verschieben der Kamera hervorgerufen werden. Darüber hinaus nutzt der Hybrid-Bildstabilisator einen neuen Algorithmus, der die Messwerte beider Sensoren berücksichtigt und die Linsen im Objektiv so verschiebt, dass beide Arten von Verwacklungsunschärfe deutlich minimiert werden sollten. Dies ergänzt die bisherige Bildstabilisierung und soll vor allem in der Makrofotografie ideal sein, in der sich herkömmliche Bildstabilisierungsverfahren als besonders schwierig erwiesen haben.