Razer Lycosa vs. Lycosa Mirror: Es ist nicht alles Gold, was glänzt

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Thomas Kalckbrenner
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Ergonomie

Aus ergonomischer Sicht hat Razer die Lycosa leider nicht in allen Belangen verbessert. Zwar wurde die Tastenbeleuchtung gegenüber dem ersten Modell der Lycosa tatsächlich verändert und die Beleuchtung wirkt nicht nur intensiver, sie ist auch weniger blickwinkelabhängig. Dieser Effekt wurde in erster Linie durch eine heller Beleuchtung sowie größer Buchstaben (und damit einer größeren Ausleuchtungsfläche) erreicht. Außerdem sorgen die weißen Kunststoffgleitbuchsen der Tasten für eine gleichmäßigere Lichtverteilung. Ein Dimmer fehlt leider weiterhin.

Bildvergleich: Razer Lycosa vs. Razer Lycosa Mirror

Leider hat es Razer bei der Neuauflage versäumt, einer der wesentlichsten Kritikpunkte an der Ur-Lycosa anzugehen. Auch bei der Lycosa Mirror ist die Tastenbeschriftung bei ausgeschalteter Beleuchtung kaum lesbar. Daher müssen die Nutzer auch bei Tageslicht mit der nicht ganz flimmerfreien, für das Auge zumindest anstrengenden, Tastenbeleuchtung leben. Die komplett glänzende Oberfläche erschwert es bei Tageslicht oder hellem Bürolicht zusätzlich, die Tastenbeschriftung abzulesen, was für die Augen belastend ist. Abseits des Themas Beleuchtung fühlen sich die Hochglanztasten je nach Fingerfeuchtigkeit darüber hinaus klebrig bis glitschig an.

Fazit

Der Untertitel zu unserem Kurztest bringt es auf den Punkt: Leider bietet die überarbeitete Lycosa wenig Anlass zur Begeisterung. Die Hochglanzoberfläche bringt viele Nachteile wie Reflexionen oder Staub- und Schmutzempfindlichkeit mit sich, die Tastenbeschriftung bleibt unlesbar. Die geringfügig verbesserte Hintergrundbeleuchtung kann diese schwerwiegenden Kritikpunkte nicht ausgleichen.

Normalschreiber, die nicht (auch am Tag) auf die Tastenbeleuchtung angewiesen sein wollen, finden in der Silver Edition der Arctosa eine günstigere Alternative. Die Arctosa-Serie entspricht der Lycosa ohne Beleuchtung, die matten Tasten sind bedruckt und recht gut ablesbar. USB- und Audioanschlüsse wurde allerdings ebenfalls eingespart, dafür liegt der Preis auch weit unter dem der Lycosa.

Die wirkliche Konkurrenz allerdings lauert abseits der Razer-Produktpalette. So spricht die kürzlich getestete Microsoft SideWinder X6 mit einer hervorragenden, stufenlos dimmbaren Beleuchtung sowie unbeleuchtet sehr gut ablesbaren Tasten gerade die Spieler an, die sich an den wesentlichen Kritikpunkten der Lycosa-Varianten ebenfalls stören. Wesentlich günstiger ist sie auch.

Auch die altbewährte Logitech G15 ist als Alternative nennenswert, zumal sie mit dem LC-Display einen besonderen Trumpf ausspielen kann.

Die Lycosa (ab ca. 54€) gilt weiterhin als qualitativ hochwertiger Gamertastatur mit sinnvollen Extras und guter Spieltauglichkeit, die teurere Schwester Lycosa Mirror dagegen kann trotz vieler Gemeinsamkeiten nicht überzeugen und ist nur für Hochglanzfanatiker empfehlenswert.

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