Stromsparende NAS im Test: QNAP TS-219P, SS-439 Pro und Synology DS409slim

 11/20
Frank Hüber
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Software

QNAP

QNAP setzt bei allen Geräten ein identisches, für die jeweilige Hardware nur leicht angepasstes Embedded Linux ein, weshalb wir an dieser Stelle nicht noch einmal auf alle Funktionen im Einzelnen eingehen werde, sondern auf unsere Tests des TS-409 Pro und TS-109 Pro II und TS-209 Pro II verweisen, in denen wir auf die Funktionen im Detail eingegangen sind. Zu beachten ist dabei natürlich, dass die RAID-Funktionalität je nach Modell aufgrund unterschiedlich vieler Festplatteneinschübe variiert. So bietet der TS-219P neben RAID1 und RAID0 auch JBOD oder den Betrieb mit nur einer Festplatte. Eine RAID-Migration ist hingegen nicht möglich. Der SS-439 Pro bietet neben RAID0, RAID1 und JBOD auch noch RAID5, RADI5 + hot spare und RAID6 an. Zusätzlich ist aufgrund der anderen Hardware-Plattform des SS-439 Pro zu beachten, dass dieser Funktionen wie Wake on LAN (WOL), AES-Verschlüsselung und Port-Trunking bietet. Mit der neuen Firmware 3.1 werden dabei folgende sieben Modi unterstützt: Balance-rr (Round-Robin), Active Backup, Balance XOR, Broadcast, IEEE 802.3ad, Balance-tlb (Adaptive Transmit Load Balancing) und Balance-alb (Adaptive Load Balancing).

In diesem Abschnitt möchten wir uns deshalb der neuen Firmware v3.1 widmen, mit der QNAP erstmals auf eine AJAX-Oberfläche umgestiegen ist und einige neue Funktionen bietet. So wird mit der neuen Firmware eine iSCSI-Unterstützung geboten. Mit iSCSI lässt sich das SCSI-Protokoll über TCP nutzen. Der Initiator steuert dabei die Kommunikation mit dem Target (NAS-Gerät). Über iSCSI lässt sich Speicherplatz des NAS-Servers als lokale Festplatte eines Rechners einbinden. Der Benutzer selbst merkt den Unterschied dabei nicht. Die Verbindung zur Festplatte wird praktisch gesprochen lediglich über die LAN-Schnittstelle verlängert. Der Zugriff auf die Festplatten erfolgt blockbasierend und ist transparent. Leider kann über diese Technik immer nur ein Benutzer auf ein Target zugreifen. Eine gemeinsame Nutzung desselben Speicherplatzes ist demnach nicht möglich. Zudem erhöht die iSCSI-Technologie die CPU-Belastung der Server. Darüber hinaus bietet die neue Firmware die Funktion „Virtual Disk“, mit der bis zu acht virtuelle Festplatten via iSCSI über das Netzwerk unterstützt werden, so dass ein NAS-Server den Speicher eines anderen NAS-Systems über das Netzwerk nutzen kann. Die NAS-Systeme von QNAP können somit sowohl Initiator als auch Target sein. QNAP RAID Recovery und Bitmap sollen darüber hinaus eine schnellere Wiederherstellung eines RAID1, 5 oder 6 Verbundes nach Stromausfall oder beim Ausfall einer Festplatte ermöglichen. Für alle Mac-User ist ab sofort das Bonjour-Netzwerkprotokoll komplett integriert worden (SAMBA, FTP, AFP, SSH und UPnP).

QNAP Web-Interface Firmware v3

Ein weiteres neues Feature ist die Unterstützung des Dateisystems EXT4. EXT4 soll zusätzlich Leistung bringen, was wir noch überprüfen werden, und erlaubt die Verwaltung von bis zu 16 Terabyte je Datei und eines Speichervolumens von insgesamt einem Exbibyte. Das neue Benutzerinterface unterstützt zudem deutlich mehr Browser. Neben dem Internet Explorer werden so auch endlich Safari (Version 3 und 4), Firefox 3 und Google Chrome unterstützt. Ein Ressourcen-Monitor zeigt zudem in Echtzeit die CPU-Auslastung, die Speicherlast und die Transferrate an.

Alternativ zur Konfiguration mittels des Programms „QNAP Finder“ kann man die NAS-Server von QNAP auch direkt im Browser konfigurieren. Diese Möglichkeit wird in der folgenden Bildstrecke anschaulich verdeutlicht.

QNAP Web-Installation

Die beiliegenden Programme wie der QNAP Finder und NetBak Replicator wurden mit der neuen Firmware nicht aktualisiert. Bei diesen gibt es im Vergleich zu unseren bisherigen Tests keine großen Neuerungen. Weitere Informationen zur neuen Firmware v3 und den neu hinzugekommenen Funktionen finden sich direkt bei QNAP.