Beim Testsystem gibt es keine Überraschungen. Es handelt sich komplett um das für Prozessoren genutzte System, alle Benchmarks und Tests sind identisch. Die Auskopplung dieser Benchmarks dient, wie Eingangs vermeldet, nur der Betrachtung über die Auswirkung des L3-Caches. Dafür haben wir uns einen Phenom II X2 545 und einen Athlon II X2 250 geschnappt, die beide mit 3,0 GHz takten. Beginnen wollen wir jedoch mit den Cache- und Speichertests von SiSoft Sandra, die für jeden im Prozessor verbauten Cache ein Ergebnis ausgeben.
Während im Bereich des L1-Cache die Werte nahezu gleich auf liegen, bietet der geringere L2-Cache des Phenom II X2 bereits einen leicht höheren Datendurchsatz. Zum Schluss kommt dann natürlich noch der L3-Cache hinzu, doch was der theoretische Datendurchsatz in der Praxis bedeutet, darüber gibt der Benchmark freilich keine Auskunft. Ohne viele Worte zu verlieren, zeigen wir deshalb folgend gleich das Endergebnis unserer kompletten Untersuchungen auf und gehen dann auf einige Details ein.
Was im abschließenden Rating bei den Dual-Core-Prozessoren mit etwa vier Prozent zu Buche schlägt, kommt zumeist aus dem Spielesektor, wie die einzelnen Ratings auch aufzeigen können. Das theoretische Segment schlägt in diesem Rating wie bekannt nicht zu, da das Ergebnis sonst wohl fast in einem Patt enden würde. Die Unterschiede sind in der Realität jedoch nicht von der Hand zu weisen. Alle genauen Einzeltests werden wir in wenigen Tagen im großen Round-Up präsentieren.
Athlon II X2 250, 3,00 GHz, kein L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
93,8
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel
Doch wo liegen die größten Unterschiede und wo wird das Fehlen vom L3-Cache nicht bemerkt? Nicht bemerkbar macht sich das Fehlen des L3-Caches beim Konvertieren von Musik, auch beim Umwandeln von Videos sind keine nennenswerten Unterschiede festzustellen. Beim Packen mit WinRAR gewinnt der Phenom einige Sekunden, die er jedoch bei POV-ray und TrueCrypt quasi wieder hergeben muss. Im Office-Bereich ist das Duell zwischen Athlon II und Phenom II mit zwei Kernen also nahezu ausgeglichen.
Bei den Spielen sind jedoch sehr markante Unterschiede zu bemerken, aber fast nur, wenn man diese ohne Details und zugleich in niedriger Auflösung ansieht.
Athlon II X2 250, 3,00 GHz, kein L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
71
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)
Wie dem Diagramm zu entnehmen ist, offenbaren sich bei den beiden Dual-Core-Prozessoren Performanceunterschiede von bis zu 34 Prozent (bei den Minima und Maxima sogar noch mehr) – ein Wert, mit dem wir vorab auch nicht gerechnet haben. Da dieser Wert jedoch kein Einzelfall ist (siehe Klapptext) und die Prozessoren aus der gleichen Serie mit höherem oder niedrigerem Takt dieses Ergebnis nicht nur einmal bestätigen, haben wir damit anscheinend die Achillesverse der Athlon-II-Prozessoren gefunden. Wird die Auflösung dann jedoch auf ein normales Niveau von 1.280 x 1.024 Bildpunkten geschraubt und zudem auf qualitätssteigernde Mittel zurückgegriffen, setzt die Limitierung der Grafikkarte langsam ein. Trotzdem sind immer noch Unterschiede von bis zu zehn Prozent sichtbar.
Leistungsaufnahme – Komplettes System
Volllast:
Athlon II X2 250, 3,00 GHz, kein L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX