Zalman CNPS 10X Extreme im Test: Korea greift wieder nach der Spitze
2/7Kühler im Detail
Zalmans jüngster Spross der lange gepflegten CNPS-Kühlerfamilie nähert sich im Hinblick auf das Design verstärkt der relativ einheitlich auftretenden Konkurrenz an. Die schwungvollen, extravaganten Formen, wie sie uns noch die Kühler der CNPS-9000er-Serie boten, kann der 10X Extreme nicht mehr aufweisen. Stattdessen hat man sich in Korea auf eine eher praktische, in der Herstellung sicher etwas einfacher zu realisierende Konstruktion eingeschossen.
So zeigt sich der CNPS 10X Extreme als typischer 120-mm-Towerhybrid dieser Tage mit kleinflächiger, kupferner Bodenplatte, fünf U-förmig aufgebogenen Heatpipes zum Wärmetransport sowie einem dicht gestaffelten Radiator aus Aluminiumlamellen, der vornehmlich auf starke Ventilation durch schnelle, laute Belüftung abgestimmt zu sein scheint. Als qualitätssicherndes und optisch vereinheitlichendes Merkmal setzt man ein schwarzes Komplettnickelkleid mit leicht spiegelndem, aber auch etwas fettfingeranfälligem Charakter.
Als erster Zalman-CPU-Kühler setzt der CNPS 10X Extreme auf einen herkömmlichen 120-mm-Lüfter, der bei Bedarf auch ausgetauscht werden könnte. Die Fixierung erfolgt mittels Schrauben an einer Kunststoffhalterung am Kühlkörper. Zalman setzt bei der Serienbelüftung auf ein enorm drehzahlstarkes PWM-Modell mit transparenten Rotorblättern und blauer LED-Beleuchtung, das mit einem Arbeitsbereich von etwa 1000 bis 2200 U/min aufwartet und damit nichts für sensible Ohren ist.
Besonderheit des CNPS 10X Extreme ist die integrierte Lüftersteuerung, die oben am Kühlkörper eingeklickt werden kann und wahlweise automatische Drehzahlregulierung in drei Stufen von 50 bis 100% oder manuelles Steuern per Drehknopf zulässt. Mit Hilfe eines verlängernden Kabels kann die Kontrolleinheit bei Bedarf auch extern angebracht werden. Damit ersetzt Zalman die üblicherweise den Kühlern beigelegte Fan-Mate-Ministeuerung, welche nur eine manuelle Drehzahljustierung zulässt.
Montagebesonderheiten
Zalman setzt beim CNPS 10X Extreme auf verschiedene Montageteile für die unterstützten Sockel. AMD-Besitzer greifen dabei auf ihr Serienretentionmodul und eine 2-Punkt-Halteklammer zurück, mit welcher leider nicht die in den meisten Fällen optimale Kühlerausrichtung zur Gehäuserückwand realisiert werden kann.
Die Intel-Plattformen 775 und 1366 werden verschraubend unterstützt. Ersterem wird zudem eine Rückplattenlösung zugedacht, während für den aktuellen High-End-Sockel 1366 rückseitig haltende Schraubenköpfe ausreichen sollen. Auf beiden Intel-Systemen wird zunächst eine Art Montagemodul mit dem ausgebauten Motherboard verschraubt, auf welches der Kühler dann mit entsprechend eingehaktem Haltebügel aufgesetzt und per Federschrauben fixiert wird.
Dieses System lässt zwar die Wahl der Ausrichtung frei, ist allerdings beim Anziehen der Federschrauben absolut unpraktisch. Denn hierfür muss der 120-mm-Serienlüfter entfernt werden, da dieser ansonsten die beiden vorderen Federschrauben überdeckt. Bei abgenommenem Lüfter geht die Installation derweil leicht von der Hand, unnötig kompliziert wird dann allerdings wieder das Anschrauben respektive das fummelige Stromkabelverbinden des Lüfters. Hier hätte man sicher eine anwenderfreundlichere Montageform erdenken können.
Mit einer Bauhöhe von 160 mm gehört auch der Zalman CNPS 10X Extreme zu den potentiell inkompatiblen Towerkühlern zu einigen, schmalen Gehäusen. Dieser Umstand ist vor dem Kauf in jedem Fall zu prüfen.