SSD-Controller im Test: Mushkin Europe 2 gegen Corsair P128
4/8iometer
Mit der Software iometer werden wir im Folgenden untersuchen, wie sich die Testkandidaten bei parallelen Zugriffen durch mehrere Programme schlagen. Während des Bootvorgangs, dem Starten von Anwendungen oder der Installation von Programmen stehen nämlich zufällige Lese- und Schreibzugriffe, vor allem von kleinen Dateien, im Vordergrund. Um die Leistung in solchen Szenarien besser einschätzen zu können, testen wir zum einen die zufällige Leseleistung und zum anderen die Schreibleistung mit einem Anteil an zufälligen Zugriffen von 10, 50 und 100 Prozent. Dabei wird eine Dateigröße von 4 KB verwendet. Durch die Verwendung von zwei „Workern“ mit jeweils drei ausstehenden I/Os simulieren wir die gleichzeitigen Zugriffe.
Beim „Random Read“-Test, der 100 Prozent zufällige Lesezugriffe über das gesamte Laufwerk verteilt simuliert, wird schnell deutlich, dass beide SSDs in unseren Testfeld der konventionellen Festplatte weit überlegen sind. Die Mushkin Europe 2 sichert sich mit einem Vorsprung von 14 Prozent vor der P128 den ersten Platz.
Den Grund für die Überlegenheit der Solid State Drives sehen wir in der Reaktionszeit zur Ausführung einer IO-Operation. Im Durchschnitt benötigen die SSDs etwa ein Hundertstel der Zeit einer konventionellen Festplatte.
Als nächstes widmen wir uns der Analyse zufälliger Schreibvorgänge. Diese treten bei einer Systemplatte weit weniger auf als die „random reads“, sind aber ebenfalls wichtig für ein schnelles Arbeiten. Alte SSDs mit JMicron 602 Controller hatten hier so starke Probleme, dass das System z.T. stockte. Das trat vor allem auf, wenn im Hintergrund etwas installiert (random writes) und nebenbei eine Anwendung wie z.B. ein Browser genutzt wurde.
Diese Zeiten sind offensichtlich vorbei. Bei 100 Prozent zufälligen Schreibzugriffen mit einer Dateigröße von 4 KB sind beide Testkandidaten z.T. deutlich schneller als die Samsung HD501LJ. Im Vergleich zwischen der Europe 2 und der P128 ergibt sich ein interessantes Bild. Während die Mushkin bei 100 Prozent zufälligen Zugriffen die Nase vorn hat, kehrt sich das Bild mit zunehmenden sequentiellen Zugriffen um. Hierbei geht es aber nicht um sequentielle Zugriffe von einer einzelnen Anwendung, wie wir sie beispielsweise mit ATTO gemessen haben. In diesem Szenario stellen verschiedene Quellen IO-Requests an die Festplatte.