Teufel Concept E 100, 200 und 300 im Test: Im Schatten des Concept E 400

 9/9
Jirko Alex
83 Kommentare

Fazit

Das Concept E 100 überzeugt durch eine solide Gesamtleistung. Die Klangqualität dürfte die allermeisten Höhrer zufrieden stellen. Nichts nervt, nichts dröhnt und die vergleichsweise geringen Abmaße machen das Concept E 100 zu einem schreibtischfreundlichen Lautsprechersystem. Wenn es dann allerdings zur Auswertung der Anschlussmöglichkeiten sowie der Bedienbarkeit kommt, steht dieses Teufel-Set – wie alle der neuen Produktreihe – nicht an vorderster Front. Nicht einmal in Sichtweite. Hier zeigen andere Hersteller, dass es deutlich besser geht.

Dies wäre sicherlich nicht so schlimm, wenn man – wie das Concept E 400 – keine klangliche Konkurrenz zu fürchten hätte. Und es wäre auch dann zu verschmerzen, wenn das Concept E 100 in preislich anderen Gefilden fischen würde. Aber dem ist nicht so. Teufel hat solide Lautsprechersysteme zu einem moderaten Preis jahrelang selbst salonfähig gemacht und arbeitet nun in die konträre Richtung. Das Concept E 100 wäre für etwas über 100 Euro ein guter Tipp, aktuell ist es aber nur eine Option für diejenigen, die genau dieses Design oder diesen Namen kaufen wollen.

Teufel Concept E 100
  • kompakte Satelliten
  • geringer Standby-Verbrauch
  • gute Verarbeitung
  • relativ homogener Klang
  • Hochtonbereich wirkt gedeckt
  • Bass könnte kräftiger sein
  • vergleichsweise hoher Preis
  • wenig Audio-Eingänge
  • keine Fernbedienung


Ähnliches gilt für das Concept E 200, das für aktuell 199 Euro geradezu herausfordernd neben dem Concept E Magnum PE aus gleichem Hause thront. Diesem Vergleich kann es akustisch nicht standhalten. So kann sich der Subwoofer des Concept E 200 nicht von dem des Concept E Magnum PE abheben, jedenfalls nicht in puncto Tiefgang, Impulstreue oder Sauberkeit. Er ist zwar weniger basslastig abgestimmt, dies kann man jedoch als kosmetische Verbesserung verbuchen. Eher schlechter präsentieren sich hingegen die Breitbandlautsprecher des Concept E 200, die mit den Zwei-Wege-Satelliten des gleich teuren Concept E Magnum PE nicht konkurrieren können. Sie klingen nicht schlecht, im Vergleich aber eben auch nicht gut, zumal das ältere Concept E Magnum PE sogar einen doppelt bestückten Center-Lautsprecher und darüber hinaus eine Fernbedienung sowie zusätzliche Funktionen (etwa ein Phasenregler am Subwoofer) bietet.

Der Vorteil des Concept E 200 liegt hingegen in der Optik, der wirklich einwandfreien Verarbeitung und des sehr geringen Strombedarfs im Standby-Modus. Hier muss man das ältere Concept E Magnum PE tadeln, das im Ruhemodus einen Verbrauch im zweistelligen Watt-Bereich aufweist. Das ist für sich genommen völlig unakzeptabel, rechtfertigt im Umkehrschluss den hohen Preis des Concept E 200 aber nicht.

Teufel Concept E 200
  • kompakte Satelliten
  • geringer Standby-Verbrauch
  • gute Verarbeitung
  • relativ homogener Klang
  • gut dimensionierter Subwoofer
  • Hochtonbereich wirkt gedeckt
  • relativ hoher Preis
  • wenig Audio-Eingänge
  • keine Fernbedienung


Klanglich dem Concept E Magnum PE mindestens ebenbürtig, optisch besser und kein Stromfresser ist das Concept E 300. Dieses Lautsprecherset macht vieles richtig, wirklich kritisiert werden müssen nur die geringe Zahl der Eingänge sowie der Mangel an Steuerungsmöglichkeiten. Um diesen Makel zu beheben, bietet Teufel das Concept E 300 Digital zu einem Setpreis von 399 Euro an. Technisch lässt diese Lösung tatsächlich wenige Wünsche offen, preislich schießen die Berliner damit aber voll daneben. Ein klanglich leicht überlegenes und mit Funk- sowie Kabelfernbedienung ausgestattetes Lautsprechersystem gibt es für über 100 Euro weniger, also quasi zum Preis des normalen Concept E 300. Das Edifier S550 bietet – bis auf die digitalen Eingänge – fast all das, was Teufel mit dem Bundle aus Decoderstation 5 und Concept E 300 offeriert, nur günstiger. Hinzu kommt die Konkurrenz etwa aus dem Hause Logitech. Das Logitech Z-5500 bietet für kaum mehr als 200 Euro bereits so viel wie das doppelt so teure Concept E 300 Digital. Objektiv kalkuliert kann man hier kein attraktives Angebot durch Teufel ausmachen.

Teufel Concept E 300
  • kompakte Satelliten
  • geringer Standby-Verbrauch
  • gute Verarbeitung
  • relativ homogener Klang
  • kräftiger Subwoofer
  • Hochtonbereich detailliert
  • Hochtonbereich manchmal etwas spitz
  • hoher Preis
  • wenig Audio-Eingänge
  • keine Fernbedienung


Vermutlich werden sich diese Kritikpunkte in Zukunft teilweise relativieren, wenn der Preis der drei Teufel-Systeme weiter sinken sollte. Es wäre aber wünschenswert, wenn die Berliner in der weiteren Entwicklung ihrer Produkte wieder mehr auf Anschlussvielfalt und zumindest grundlegende Benutzerfreundlichkeit setzen würden. Klanglich kann Teufel zweifellos mithalten und niemand, der ein solches System kauft, wird sich damit minderwertige Produkte anschaffen. Die Konkurrenz schläft jedoch nicht und bietet oftmals sogar mehr.

Tagesaktuelle Preise:

Schlussbemerkung

Wir sind uns völlig darüber im Klaren, dass ohne hochwertige Messtechnik und schalloptimierte Räumlichkeiten, wie die großen Audio-Zeitschriften-Labore sie besitzen, keine absolut objektiven, messtechnisch optimierten Tests durchgeführt werden können, bilden uns aber ein, ein halbwegs geschultes Gehör zu besitzen, um ebenfalls aussagekräftig testen zu können. Unser Soundcheck soll dem geneigten PC-Audio-Freak dabei helfen, ein für ihn geeignetes Lautsprecher-System zu finden und ihn dazu einladen, eine kleine Reise in die große Welt der audiophilen Genüsse zu unternehmen. Nicht mehr und nicht weniger.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.