Thermalright AXP-140 im Test: Starker Kühler für kompakte Gehäuse
2/5Kühler im Detail
Thermalright liefert mit dem AXP-140 einen sogenannten Low-Profile-Prozessorkühler, der überall dort Einsatz finden soll, wo große, hochbauende Towerkühler nicht passen. Mit einer Höhe von lediglich 70 mm (ohne Lüfter) ist er darüber hinaus auch deutlich flacher gestaltet als viele Top-Blow-Entwicklungen der direkten Konkurrenz. Trotz dieser Bauweise soll nicht auf höchste Kühlleistung verzichtet werden, dafür stehen neben der gewohnten Hybrid-Auslegung mit massiver Kupferbodenplatte und Aluminiumlamellenkörper sechs 6-mm-Heatpipes in schwungvoller U-Aufbiegung Pate.
Der flache Radiator des AXP-140 verfügt über 78 Leichtmetalleinheiten, die in Baukastenbauweise sicher zusammengefügt wurden. Ihr Abstand ist mit einem Millimeter recht gering, weshalb sehr langsam drehende Lüfter Probleme mit dem Thermalright-Spross haben könnten. Für den passiven respektive semipassiven Betrieb ist der Kühler ebenfalls nicht prädestiniert.
Die einheitliche, gut abgestimmte Optik wird vom silbernen Glanz des Nickelüberzugs dominiert. Dieser dient vorrangig als Korrosionsschutz, reagiert aber üblicherweise etwas empfindlich auf Fettfinger. Qualitativ hinterlässt der Thermalright AXP-140 nichtsdestoweniger einen ausgesprochen zufriedenstellenden Eindruck mit hoher Robustheit, filigraner Verarbeitung und klarem Finish. Aufgrund der angestrebten Auslegung auf Intel-Prozessoren finden wir auch beim AXP-140 eine leichte Konvexwölbung der Bodenplatte vor, um die Konkavbeschaffenheit der Intel-Heatspreader auszugleichen.
Belüftet wird der serienmäßig ohne Ventilator ausgelieferte Bolide wahlweise mit 120- oder 140-mm-Modellen. Die Fan-Fixierung am Kühlkörper erfolgt dabei mit Hilfe zweier Drahtbügel, die am AXP-140 eingehangen werden. Um die Weitergabe der vom Lüfter erzeugten Schwingungen an den Kühlkörper und damit vibrationsbedingte Lärmemissionen einzudämmen, kann der Kunde auf im Lieferumfang enthaltene Gummistreifen vertrauen.
Montagebesonderheiten
Thermalright setzt bei der Montageform auf die sichere Rückplattenverschraubungen. Damit ist vor der Kühlerinstallation in jedem Fall der Ausbau der Hauptplatine aus dem Gehäuse von Nöten. Ferner müssen, bei Verwendung der optionalen Bolt-Thru-Kits für Intels Sockel 1366 oder AMDs 939-, AM2- und AM3-Plattformen, die Federschrauben des original Sockel-775-Kits entfernt, dem verwendeten Montagekreuz entsprechend angeschraubt und mit Hilfe der Fixierdrähte, die ein Gegendrehen der Federschrauben verhindern, in Stellung gebracht werden. Nun wird der AXP-140 auf die mit Wärmeleitpaste präparierte CPU aufgesetzt, die Rückplatte angehalten und die Muttern motherboardrückseitig zunächst handfest wechselseitig eingedreht. Dieser Arbeitsschritt gestaltet sich etwas umständlich, da sowohl das Mainboard als auch der Kühler und die Montageutensilien in richtiger Position festgehalten werden müssen. Ist dies gemeistert, sind die Haltemuttern mit Hilfe des im Lieferumfang enthaltenen Schraubenschlüssels endgültig bis zum Anschlag einzudrehen.
Insgesamt gehört die Montageform damit zu den eher komplizierteren Umsetzungen mit Geduldsspielcharakter. Durch das rückseitige Verschrauben erspart man sich zwar das komplizierte Eindrehen der Federschrauben unterhalb des Radiators, muss allerdings für jeden CPU-Wechsel den Ausbau der Hauptplatine in Kauf nehmen.
Abseits davon macht der AXP-140 keinerlei Probleme. RAM-Kits werden sicher überbaut und auch die Montageausrichtung kann aufgrund der Symmetrie der Sockel im Intel-Fall gemäß der idealen Arbeitsposition der Heatpipes im stehenden Gehäuse gewählt werden. AMD-Anwender haben aufgrund der Top-Blow-Bauweise nicht so stark mit Ausrichtungsnachteilen zu kämpfen.