Wii MotionPlus im Test: Mehr Präzision für die Konsole von Nintendo
2/4Wii Sports Resort
Wii Sports Resort ist der Nachfolger zum erfolgreichen (da stets im Bundle verkauften) Wii Sports. Für das Setting wählen die Macher bei Nintendo abermals die aus dem Vorgänger bekannte Insel, sodass Kenner von Wii Sports einige Strecken und Abschnitte wiedererkennen dürften. Am grundlegenden Spielprinzip hat sich auch in der mit Spannung erwarteten Neuauflage nichts geändert. So können bis zu vier Spieler im Rahmen von zwölf Mini-Spielen samt Unterkategorien gegeneinander antreten, wobei nicht alle Spiele tatsächlich zu viert, sondern nur zu zweit gespielt werden können (siehe Auflistung unten). Trotzdem taugt Wii Sports Resort erwartungsgemäß vor allem für das gemeinsame Spiel zwischendurch oder auf Partys. Im Folgenden sollen die einzelnen Mini-Spiele kurz vorgestellt werden.
Schwertkampf (1-2 Spieler)
Eine Arena samt Plattform im Meer, zwei Holzprügel und zwei motivierte Miis – so lauten die Zutaten für den Schwertkampf in Wii Sports Resort. Das Spielprinzip ist denkbar einfach: Zunächst in Deckung bleiben, um dann eine Schwachstelle beim Gegner zu suchen und zuzuhauen – und zwar so oft, bis der Gegner von der Plattform strauchelt. Dabei handelt es sich um einen Vorgang, der zwar Spaß macht, aber viel zu schnell zu Ende ist, da bereits nach zwei, spätestens drei Runden Schluss ist. Hier offenbart sich eine für Nintendo-Titel typische Kurzweiligkeit, die gerade wegen der viele Bestätigungen erfordernden Menü-Führung nicht ideal ist. Abgeschwächt wird dieser Eindruck durch die zwei weiteren Kategorien in diesem Bereich: Beim Schwert-Marathon muss eine Strecke voller schwertschwingender Miis durchlaufen werden, während es im Bereich „Schnittfest“ gilt, die eigenen Fähigkeiten durch das exakte Zerschneiden von Essbarem wie Eier oder Sushi zu verfeinern.
Wakeboard (1-4 Spieler)
Wakeboard ist eine der neuen Wassersportarten in Wii Sports Resort. Auf einem Board stehend und durch ein Motorboot gezogen müssen die Wellen des Meeres möglichst häufig genutzt werden, um ansehnliche Sprünge samt akkuraten Landungen abzuliefern. Interessant ist dabei die Steuerung durch die WiiMote: Der Controller wird quer gehalten, während Sprünge und Landungen durch ein Hoch- bzw. Herunterreißen umgesetzt werden, was sehr gut funktioniert.
Jetboot (1-2 Spieler)
Bei Jetboot handelt es sich um eine weitere neue Wassersportart, bei der im Einzelspieler-Modus möglichst zügig durch Tore durchgefahren werden muss. Der Versus-Modus unterscheidet sich nur dadurch, dass hier für dieselbe Aufgabe zwei Spieler gegeneinander antreten. Auch an dieser Stelle fällt die Bedienung gelungen aus, wobei WiiMote und Nunchuk so gehalten werden, als ob man den Lenker des Jetboots in den Händen hielte.
Frisbee (1-4 Spieler)
Wie im wahren Leben gilt auch bei Wii Sports Resort, dass man für das exakte Werfen einer Frisbee-Scheibe viel Feingefühl braucht. Erschwerend kommt im digitalen Falle hinzu, dass die Scheibe nach Möglichkeit in einen Zielbereich geworfen werden muss, in dem ein artiger Hund ihn – möglichst in der Luft – fangen und apportieren kann. Außerdem wäre es ganz vorzüglich, beim Wurf noch den ein oder anderen Ballon zum Platzen zu bringen. Die gleiche Präzision ist auch bei der Frisbee-Golf-Variante von Nöten, die es in ähnlicher Form übrigens auch bei PGA Tour 10 gibt.
Bogenschießen (1-4 Spieler)
Voll ins Schwarze trifft man beim Bogenschießen an der Wii trotz MotionPlus nur selten – und das ist der Spannung wegen auch gut so. Auch hier ist es vor allem wieder die Bedienung, die größere Beachtung verdient. Angelegt und gezielt wird mit der WiiMote, während der Z-Knopf auf dem Nunchuk zum Abfeuern dient. Das funktioniert gut und macht auch in höheren Schwierigkeitsgraden viel Spaß – ein weiterer Pluspunkt für MotionPlus.
Basketball (1-4 Spieler)
Als weitere neue Sportart hat auch Basketball Einzug gehalten, bei dem sich maximal zwei Spieler unter Streetstyle-Regeln miteinander messen können. Auch hier findet sich allerdings eine zeitliche Begrenzung, was wohl den kurzweiligen Charakter unterstreichen soll, unter Umständen aber in einem lästigen erneuten Starten des Spiels mündet (zig Bestätigungen selbstredend inklusive). Als Party-Variante taugt dagegen das für bis zu vier Spieler ausgelegte 3er-Werfen, bei dem in einer vorgegebenen Zeit so viele Körbe wie möglich geworfen werden müssen.
Tischtennis (1-2 Spieler)
Ebenfalls gelungen ist die Implementierung des Tischtennis-Minispiels. Hier können sich bis zu zwei Personen im Spiel bis sechs Punkte gegeneinander versuchen, wobei sich Wii MotionPlus durch die Möglichkeit, Bälle exakt platziert zurück zu spielen und anzuschneiden, im Besonderen hervortut. Der Modus „Ballannahme“ stellt eine Rekordjagd dar, bei der versucht wird, möglichst viele von KI-Gegnern präsentierte Aufschläge zu kontern.
Golf (1-4 Spieler)
Wer das Golf-Spiel aus Wii Sports kennt, wird sich beim Pendant von Wii Sports Resort schnell zurecht finden, da sich kaum etwas verändert hat. Die Neuerungen beschränken sich auf eine minimale visuelle Überarbeitung, neue Strecken und natürlich die Unterstützung von MotionPlus, was sich auch an dieser Stelle positiv in der Möglichkeit, deutlich exakter zu spielen, niederschlägt.
Bowling (1-4 Spieler)
Auch Bowling ist aus dem Vorgänger bereits bekannt, wobei kaum Veränderungen festzustellen sind. Zudem fallen die Vorteile, die MotionPlus mit sich bringt, in diesem Mini-Spiel geringer aus, da die Bedienung aufgrund der inhaltlichen Simplizität bereits bei Wii Sports ausreichte. Wer indes früher über einen Rechts- oder Linksdrall der Bowling-Kugel klagte, wird sich nicht mehr mit der möglicherweise ungenauen Steuerung der Wii erklären können. Und auch im neuen Modus „Ausweichen“, bei dem mit der Kugel Hindernisse umkurvt werden müssen, zeigt die neue Steuerung ihre Stärken.
Kanufahren (1-4 Spieler)
Neben Jetboot-Fahren und Wakeboarding hat sich auch in unmotorisierter Hinsicht etwas auf dem Wasser getan. Beim Kanufahren wird aus der WiiMote ein Padel, mit dem es durch Schläge rechts und links gegen- oder miteinander gilt, schnellstmöglich von A nach B zu gelangen. Hier konnte die einzige Schwäche in der Bedienung festgestellt werden, da die Seite, auf der das Paddel eintauchen sollte, nicht immer exakt umgesetzt wurde.
Radfahren (1-2 Spieler)
Auch der Radsport hat seinen Weg auf die Wii gefunden. Wie beim Kanufahren gilt es, auf unterschiedlichen Strecken im Team oder gegeneinander möglichst weit auf die vorderen Ränge zu fahren. Dabei fungieren Nunchuk und WiiMote als Pedale, die durch Auf- und Abbewegen den Mii auf dem Bildschirm samt Fahrrad ordentlich in Bewegung setzen. Hier wird sogar ein gewisses Maß an Taktik notwendig, da die Sprints wohl dosiert sein wollen, was auf der Zielgeraden häufig zu spannenden Duellen führt.
Luftsport (1-2 Spieler)
Erstmals können die Mii in Wii Sports Resort auch in die Luft entgleiten, wobei sich hier sehr gut zeigt, wie exakt die Steuerung dank MotionPlus geworden ist. Neben einem eher langweiligen, zeitlich begrenzten Rundflug über die Insel kann man sich auch im Fallschirmspringen versuchen, bei dem es gilt, mit möglichst vielen anderen Springern ansehnliche Formationen zu bilden. Der Versus-Modus bietet in dieser Rubrik dagegen einen begrenzt spannenden Luftkampf zwischen zwei im Flugzeug sitzenden Spielern.