Zalman CNPS 10X Quiet im Test: Extrem auf Leise getrimmt
2/7Kühler im Detail
Zalman setzt bei der Quiet-Schwester auf das bereits beim CNPS 10X Extreme gesehene Towerdesign mit einseitiger Lüfteroption und fünffacher 6-mm-Heatpipe. Allerdings hat man, im Hinblick auf die leisere, drehzahlschwächere Auslegung, einige Änderungen vorgenommen. So verfügt die Quiet-Variante über kein Komplettnickelkleid, sondern wurde farblich mit einer blau-silbernen Eloxierung abgestimmt. Darüber hinaus verzichtet der Hersteller auf die aufwändige Kunststoff-Haube zur Lüfterfixierung mit integrierter Drehzahlsteuerung und setzt diesmal auf eine stimmige Drahtbügel-Ausstattung, die das Austauschen des Lüfters zum Kinderspiel avancieren lässt.
Entscheidend für die Kühlleistung des Probanden dürfte die Verringerung der Lamellenzahl bei gleichzeitig gesteigertem Abstand sein. Während beim Extreme-Zalman 56 Aluminiumeinheiten im 1,5-Millimeter-Abstand auf die U-Heatpipes aufgefädelt wurden, zählen wir beim CNPS 10X Quiet 45 Leichtmetallelemente mit 2-Millimeter-Distanz. Dieser Umstand dürfte sich positiv auf die Passiv- und Semipassivleistung sowie die Performance bei Direktbelüftung unter 1000 U/min auswirken. Bei stärkerer Ventilierung sollte das Mehr an Kühlfläche der Extreme-Version Vorteile bieten.
Qualitativ hinterlässt der CNPS 10X Quiet eine sehr gute Figur. Die robuste Konstruktion punktet durch saubere Strukturen, hochwertigen Materialeinsatz und ein gelungenes Finish.
Bereits mit dem 10X Extreme ging Zalman in Richtung austauschbarer Lüfterbestückung. Der etwas widerspenstige Kunststoffrahmen und die Lüfterverschraubung waren bei diesem Kühler allerdings alles andere als komfortabel. Beim 10X Quiet haben die Koreaner endlich den letzten Schritt gewagt und bieten eine ordentliche Drahtbügel-Umsetzung zur Fanarretierung an. Der mitgelieferte Ventilator harmoniert optisch mit der übrigen Konstruktion, besitzt trotz transparenter Rotorblätter keine LED-Ausstattung und verfügt darüber hinaus über keine PWM-Unterstützung, sondern wird konventionell per 3-Pin-Anschluss mit Strom versorgt. Mit Blick auf die Lautstärke kann das etwa 1600 U/min starke Modell mit Hilfe der beiliegenden Fan-Mate-2-Lüftersteuerung gedimmt werden. Vibrationsdämpfend tun die am Lüfterrahmen angebrachten Gummipuffer ihr Übriges.
Montagebesonderheiten
Zalman setzt beim CNPS 10X Quiet auf verschiedene Montageteile für die unterstützten Sockel. AMD-Besitzer greifen auf ihr Serienretentionmodul und eine 2-Punkt-Halteklammer zurück, mit welcher leider nicht die in den meisten Fällen optimale Kühlerausrichtung zur Gehäuserückwand realisiert werden kann.
Die Intel-Plattformen 775, 1156 und 1366 werden verschraubend unterstützt. Dem Sockel 775 wird zudem eine Rückplattenlösung zugedacht, während für die aktuellen Sockel 1156 und 1366 rückseitig haltende Schraubenköpfe ausreichen sollen. Auf allen Intel-Systemen wird zunächst eine Art Montagemodul mit dem ausgebauten Motherboard verschraubt, auf welches der Kühler dann mit entsprechend eingehaktem Haltebügel aufgesetzt und per Federschrauben fixiert wird. Dabei ist symmetriebedingt die Blasrichtung des Lüfters frei wählbar. Das Eindrehen der Federschrauben mit entsprechendem Werkzeug geschieht aus Platzgründen bei demontiertem Lüfter. Im Gegensatz zum CNPS 10X Extreme ist dies bei der Quiet-Version aufgrund der bequemen Drahtbügelbefestigung des Ventilators kein Problem. Positiv: Bei einmal angebrachtem Montagerahmen ist die Kühler(de)montage in der Folge ohne bedingten Motherboardausbau zu bewerkstelligen.
Mit einer Bauhöhe von 160 mm gehört auch der Zalman CNPS 10X Quiet zu den potentiell problembehafteten Towerkühlern. Dieser Umstand ist vor dem Kauf in jedem Fall zu prüfen.