Umfangreicher Test von vier vs. sechs CPU-Kerne
Die ersten Samples der Sechs-Kern-Prozessoren von Intel mit dem Codenamen „Gulftown“ scheinen in Asien einfach so verteilt zu werden, denn ein weiterer Test ist seit dem gestrigen Tage verfügbar. Dort hat man sich intensiv mit dem Duell gegenüber dem Vorgänger beschäftigt, welches der in 32 nm gefertigte Nachfolger immer gewinnt.
Die Kollegen von HKEPC haben diesmal ein Sample mit wiederum 2,4 GHz in der Hand gehabt und es einem umfangreichen Benchmarktest unterzogen. Um den Vergleich zum Bloomfield zu wahren, wurde dieser aktuelle Vier-Kern-Prozessor ebenfalls auf 2,4 GHz getaktet. Beide Prozessoren steckte man in das bekannte X58-Mainboard „SmackOver“ von Intel, 3 GByte Speicher waren mit dabei, eine 80 GByte große SSD wurde verbaut und für die Grafikpower sorgte eine GTX295.
Auch wenn der Test in chinesischer Sprache verfasst ist, lassen sich die Zahlen allein sehr gut interpretieren. In PCMark05 und PCMark Vantage liegen die Ergebnisse des Sechs-Kern-Prozessors minimal über denen des Modells mit vier Kernen bei gleichem Takt. Cinebench liefert mit jeweils etwa 2.180 Punkten im 1-CPU-Test die gleiche Ausgangslage, welche jedoch, dank sechs Prozessorkernen, mit 14.714 zu 11.580 zu Gunsten des Gulftown ausgeht. In den gesamten theoretischen Tests von SiSoft Sandra zieht der Sechs-Kern-Prozessor das erste Mal richtig davon, besonders im AES-Test liegen dank neuer Features der Westmere-Generation riesige Welten zwischen den Prozessoren. In den weiteren Office-Tests können die sechs Kerne ebenfalls einen leichten Vorteil für den neuen Probanden herausspielen.
Bei den Spieletests dann zeigt sich mit der Auflösung von 1.024x768 Bildpunkte und wenigen Details ein eher gemischtes Bild. Der Sechs-Kern-Prozessor liegt fast immer auf gleicher Höhe, maximal sind Unterschiede von sechs Prozent ermittelt worden. Bei vielen Spielen dürfte der niedrige Takt von 2,4 GHz eher die Bremse sein, die sechs gegenüber vier Kerne nicht wirklich ausgleichen können.
Zu guter Letzt haben die Kollegen auch noch die Leistungsaufnahme des gesamten System vermessen. Hier schlägt der Prozessor mit sechs Kernen und der fortschrittlichen 32-nm-Fertigung das ältere Vier-Kern-Modell um wenige Watt, was sich angesichts des frühen Sample-Status und 50 Prozent mehr Prozessorkernen durchaus sehen lassen kann. Bis zum zweiten Quartal 2010, dem geplanten Auslieferungsstart des Gulftown mit unbekanntem Takt dürfte sich hier und da noch etwas tun, was wohl besonders dem Takt und der Leistungsaufnahme des Prozessors mit seiner bereits festgelegten TDP von 130 Watt zu Gute kommen dürfte.