Anisotrope Filterung im Test: AMD und Nvidia opfern Qualität für Leistung
5/14Praktische Auswirkungen bei ATi
Die Qualität des anisotropen Filters in der Praxis überprüfen wir in drei verschiedenen Spielen, die anfällig auf ein AF-Flimmern sind. Mit von der Partie sind Crysis Warhead, Half-Life 2 sowie Oblivion. Dabei erstellen wir nicht nur diverse Screenshots sondern einige Videos, da ein Flimmern auf Standbildern höchstens erahnt und erst in Bewegung erkannt werden kann. „Live“ auf dem Monitor schauen wir uns die Spiele natürlich ebenfalls intensiv an.
Ohne die anisotrope Filterung sieht man auf der ATi-Karte in Crysis Warhead zwischen Catalyst A.I. Off, Default sowie Advanced logischerweise keine Unterschiede. Spannender wird es auch nicht bei vier-facher Texturfilterung: Das Ergebnis ist auf den Screenshots absolut identisch. Da verwundert es dann nur noch wenig, wenn das Fazit bei der vollen 16-fachen Filterung gleich ausfällt.
Aufschlussreicher ist dagegen die Video-Analyse, die sich um das Flimmern kümmert. Groß ist der Unterschied zwar nicht, jedoch flimmert der Bildinhalt mit A.I. Off minimal weniger als mit der Standard-Einstellung. Generell ist das Bild aber selbst mit A.I. Off noch sehr unruhig (wir müssen aber anmerken, dass unsere Szene ein Worst-Case-Szenario darstellt und der Großteil des Spiels weniger stark flimmert). Mit A.I. Advanced flimmert das Bild nicht mehr als mit A.I. Standard, allerdings fangen einige Bildbereiche an zu flackern. Diese Einstellung ist somit nur für besonders unempfindliche Naturen sinnvoll, zudem es keine spürbar bessere Performance gibt.
Als nächstes Spiel muss die ATi-GPU Half-Life 2 über sich ergehen lassen. Der Titel ist schon älteren Datums, setzt aber auf der flimmer-anfällige Texturen. In Half-Life 2 gibt es das Problem, dass der Catalyst-A.I.-Mechanismus in der Off-Einstellung mehr als nur die AF-Optimierungen deaktiviert. Gleichzeitig wird ein recht schwerwiegender Bug nicht mehr behoben, weswegen im hinteren Bereich des Bildes das Spiel „nebelig“ wird. Dies ist zwar ein K.O-Kriterium für A.I. Off in dem Spiel, was uns aber nicht davon abhalten soll, die Texturfilterung dennoch zu bewerten. Und dort gibt es recht interessante Unterschiede.
Bereits auf dem Screenshot kann man mit einem geschulten Auge erkennen, dass A.I. Off in Bewegung weniger flimmert als die Standard-Einstellung. Unabhängig von der AF-Stufe wirkt die anisotrope Filterung bei A.I. Standard auf dem Bild schärfer, was in Bewegung zu Schwierigkeiten führen kann. Der brilineare Filter fällt dagegen nicht negativ auf. A.I. Advanced scheint keine Änderungen vorzunehmen. Unsere selbst erstellten Videos, die wir aufgrund der Größe leider nicht zum Download anbieten können, bestätigen die Vermutungen.
A.I. Off rendert aber interessanterweise nicht durchgängig besser als A.I. Standard. So ist der sehr nahe sowie der in weiter Ferne gelegene Bereich mit den deaktivierten Optimierungen ohne Zweifel besser als mit A.I. Standard bedient, doch die mittlere Entfernung bereitet Schwierigkeiten und flimmert gar stärker. Die Außenränder sind dagegen ruhiger. Dementsprechend ist A.I. Off besser als A.I. Standard, aber noch weit vom Optimalzustand entfernt. Obwohl es keine sichtbaren Differenzen zwischen A.I. Standard sowie A.I. Advanced auf den Bildern gegeben hat, sind sie in Bewegung vorhanden. Die höchste Stufe scheint eine Kombination aus den beiden anderen Ablegern zu sein, da schlicht und ergreifend alles flimmert.
In Oblivion hat A.I. dagegen wieder nur Auswirkungen auf die Bildqualität, wenn die anisotrope Filterung aktiviert ist. In dem Fall ist es schwer zu beurteilen, ob A.I. Off besser aussieht als der Treiber-Default. Dasselbe gilt für A.I. Advanced, das sich minimal von der potenziell besseren Einstellung unterscheidet. Doch wie in den Fällen zuvor haben auch hier die Videos deutlich mehr Aussagekraft.
In Oblivion ist A.I. Off im gesamten Bild um einiges ruhiger als A.I. Standard. Flimmerfrei ist das Ergebnis nicht, es sind aber sämtliche Bildbereiche nicht mehr so intensiv von einem Flackern befallen. A.I. Advanced zeigt dagegen, dass die höchste Optimierungseinstellung nicht unbedingt schlechter sein muss als die Werkseinstellung. Einen Unterschied können wir nicht ausmachen, darüber hinaus zeigt sich die Geschwindigkeit von A.I. Advanced unbeeindruckt.
Als kleines Zwischenfazit lässt sich festhalten, dass A.I. Off zumindest in den Härtefällen durchweg besser aussieht als A.I. Standard, da die Einstellung sichtbar weniger flimmert. Zwar ist die Qualität noch weit vom Optimum entfernt, stellt jedoch einen Schritt in die richtige Richtung dar. Obwohl die Default-Einstellung in den meisten Spielen ordentlich arbeitet und vor allem keine Schwierigkeiten mit dem brilinearen Filter hat, flimmert die Einstellung in Worst-Case-Szenarien (und nichts anderes sind die drei ausgesuchten Testszenen) stark, was auf viele Benutzer störend wirken könnte. A.I. Advanced ist dagegen nicht zu empfehlen, da der Störfaktor oft noch verstärkt wird.