Radeon HD 5850 im Test: ATi macht DirectX 11 bezahlbar für alle
25/25Beurteilung
Mit der ATi Radeon HD 5850 ist die bisher vorgestellte Radeon-HD-5800-Serie erst einmal komplett. Die Radeon HD 5870 haben wir bereits ausführlich in einem Launch-Review untersucht und die Multi-GPU-Karte Radeon HD 5870 X2 (so der voraussichtliche Name) wird frühestens im Oktober das Licht der Welt erblicken. Doch inwieweit muss die Radeon HD 5850 Einbrüche im Gegensatz zum größeren Bruder in Kauf nehmen?
In 1680x1050 ohne Anti-Aliasing sowie anisotrope Filterung muss sich die Radeon HD 5850 um 17 Prozent der Radeon HD 5870 geschlagen geben. Die Karte rendert dafür sechs Prozent schneller als die GeForce GTX 285 und auch die Radeon HD 4890 aus dem eigenen Hause liegt um 25 Prozent zurück. In 1920x1200 steigt der Rückstand zur Radeon HD 5870 auf 19 Prozent an, allerdings setzt sich die Radeon HD 5850 mit einer Differenz von acht Prozent zur GeForce GTX 285 und 27 Prozent zur Radeon HD 4890 etwas besser ab. In 2560x1600 verrichtet die Radeon HD 5870 um 18 Prozent schneller als die Radeon HD 5850 ihren Dienst, die GeForce GTX 285 um neun Prozent und die Radeon HD 4890 um 35 Prozent langsamer.
Nach dem Hinzuschalten der beiden qualitätssteigernden Features zieht die Radeon HD 5870 dem kleineren Modell in 1680x1050 um 19 Prozent davon, während die GeForce GTX 285 gleich schnell arbeitet. Die Radeon HD 4890 liegt um 26 Prozent zurück. In 1920x1200 ändern sich die Verhältnisse zwischen den drei Grafikkarten kaum, erst die Auflösung von 2560x1600 zeigt wieder größere Unterschiede. Dort liegt die Radeon HD 5850 um 21 Prozent hinter der Radeon HD 5870 zurück, die GeForce GTX 285 hat man aber mit einem neun Prozent großen Vorsprung im Griff.
Bei acht-facher Kantenglättung bleiben die Unterschiede zwischen den ATi-Karten in etwa gleich. Die GeForce GTX 285 rendert in 1680x1050 dann aber um 18 Prozent langsamer als die Radeon HD 5850, in 1920x1200 sind es gar 20 Prozent.
Die Skalierung des CrossFire-Systems der Radeon HD 5850 ist sehr gut und liegt durchschnittlich im optimalen Fall bei 78 Prozent. Jedoch haben wir selbst mit einem auf 4,0 GHz übertakteten Vier-Kern-Prozessor von Intel des Öfteren mit einem CPU-Limit zu kämpfen, weswegen eine leistungsstarke CPU bei mehr als einem GPU-Kern zur Pflicht wird, um nicht zu viel Potenzial zu verschenken. Dieser Punkt wird in Zukunft noch drastischer dargestellt werden, wenn erst die CrossFire-Lösungen auf einem PCB unter anderem als Radeon HD 5870 X2 den Markt betreten. Durch die enorm hohe Rechenleistung haben die beiden Radeon-HD-5850-Karten aktuell aber nur selten mit dem Problem der Mikroruckler zu kämpfen. In Zukunft könnte dies bei einigen Spielen aber wieder problematischer werden, denn AMD hat es bis heute nicht geschafft, das Problem in den Griff zu bekommen. CrossFire eignet sich also nach wie vor nur für erfahrene Anwender mit einem äußerst potenten Prozessor.
Das Kühlsystem ist ATi auf der Radeon HD 5850 gut gelungen. Nicht nur, dass die Temperaturen durch die Bank sehr gering sind, zudem ist die Lautstärke unter Windows kaum wahrzunehmen. Ein ruhiges Arbeiten ist mit dem 3D-Beschleuniger ohne Weiteres möglich. Nur unter Last dreht der Lüfter hörbar auf, ohne allzu aufdringlich zu werden. Für einen Silent-PC ist die Karte dennoch nicht geeignet. Die Leistungsaufnahme ist unter Windows sehr gering und lobenswert. Unter Last steigt der Energieverbrauch nicht ins Unendliche, für Stromsparer eignet sich die Radeon HD 5850 aber dennoch nicht.
Fazit
Die Radeon HD 5850 kommt wie der größere Bruder Radeon HD 5870 mit einem sehr guten Feature-Set daher. Die DirectX-11-Unterstützung ist ebenso wie Eyefinity für mehrere Monitore mit an Bord. Die anisotrope Filterung macht im Gegensatz zur Radeon-HD-4000-Serie einen Schritt nach vorne, hochwertiges Super-Sampling-Anti-Aliasing ist vorhanden und der Energiesparmodus ist sehr gut. Zusätzlich hat ATi ein gutes Kühlsystem auf der Radeon HD 5850 verbaut, das zwar unter Last keine Bestmarken setzt, aber mit einem akzeptablen Geräuschpegel arbeitet.
Genauso sehen lassen kann sich die Performance. Dass die Radeon HD 5850 nicht mit der Radeon HD 5870 mithalten kann, war bereits von vornherein klar. Nichtsdestotrotz liegt die Differenz maximal bei etwa 20 Prozent, sodass die Geschwindigkeit immer noch deutlich über dem Niveau einer Radeon HD 4890 liegt. Und selbst die GeForce GTX 285 von Nvidia hat die ATi-Karte im Griff, vor allem, wenn die achtfache Kantenglättung hinzugeschaltet wird.
Die Radeon HD 5850 bringt von den notwendigen Eigenschaften also schonmal alles mit, um eine rund um empfehlenswerte Grafikkarte zu werden. Dazu beitragen könnte ebenfalls der Preis, der bei etwa 220 Euro liegt und für das gebotene durchaus angemessen, wenn nicht sogar gut ist. Jedoch ist die Radeon HD 5850 bis jetzt noch nicht richtig lieferbar, was einen etwas faden Beigeschmack hinterlässt. Wenn sich die Situation ändert, ist die Radeon HD 5850, nach der Radeon HD 5870, die zweitbeste Grafikkarte auf dem Markt, die man einer GeForce GTX 285 vorziehen sollte.
- Schnelle Single-GPU-Karte
- Meistens AA/AF möglich
- DirectX 11
- Super-Sampling-AA
- Niedrige Leistungsaufnahme unter Windows
- Leise unter Windows
- Relativ laut unter Last
- Akzeptables AF, könnte aber besser sein
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