EKL Alpenföhn Nordwand im Test: Den Megahalems ins Visier genommen

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Martin Eckardt
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Kühler im Detail

Mit der Alpenföhn Nordwand startet EKL den Angriff auf die Kühlerkrone. Dazu hat der Hersteller einen mächtigen Boliden konzipiert, der mit einer erhabenen, progressiven Formgebung und Optik kraftstrotzend auftritt. Eine harte, kantige Linienführung, der breite Radiator und die matt vernickelte Oberflächenbearbeitung im Carbon-Look sind charakteristisch für den stämmigen 120-mm-Tower, der sich gelungen von der Marktmasse abzuheben weiß.

Alpenföhn Nordwand Verpackung
Alpenföhn Nordwand Verpackung
Imposanter Toweraufbau
Imposanter Toweraufbau
Polierter HDT-Boden aus fünf 8-mm-Pipes
Polierter HDT-Boden aus fünf 8-mm-Pipes

Seit dem Groß-Clock'ner vertraut EKL auf die Heatpipe-Direct-Touch-Technik, bei welcher die in U-Aufbiegung implementierten Heatpipes sorgfältig angeschliffen unmittelbar auf der CPU-Heatspreader-Oberfläche aufliegen. Dieses Verfahren reduziert im Allgemeinen leistungssenkende Materialübergänge, wirft allerdings Probleme in Form der unebenen Beschaffenheit der Bodenplatte auf. Bei der Nordwand mit ihrer sauber geschliffenen Wärmeaufnahme der fünf 8-mm-Kapillare sind dagegen kaum mehr Riefen oder Unebenheiten auszumachen. Dennoch empfiehlt der Hersteller, etwas mehr Wärmeleitpaste zu verwenden, um etwaige Verwerfungen auszufüllen. Darüber hinaus muss erwähnt werden, dass beispielsweise bei der Verwendung eines Intel-Sockel-775-Prozessors nur drei der fünf Heatpipes wirklich Kontakt zur CPU-Oberfläche haben, weshalb bei diesen CPUs die Leistung der Nordwand etwas geringer ausfallen wird. Erst größere Heatspreader eines AMD Phenom oder eines Core-i7-Prozessors berühren wirklich alle fünf Heatpipes des Kühlers und rufen so dessen wahres Leistungsvermögen ab.

Vernickelte Carbon-Optik der Lamellen
Vernickelte Carbon-Optik der Lamellen

Als weitere Besonderheit weist die sehr gut verarbeitete Nordwand eine seitlich geschlossene Lamellenführung auf. Damit verspricht man sich den Luftstrom gezielter durch die mit etwa 1,5 Millimetern Abstand eingebrachten Aluminium-Kühleinheiten zu führen. Nachteil dieser Bauweise, der speziell bei schwächerer Belüftung offensichtlich wird, dürfte dagegen ein wachsender Reibungswiderstand sein, der mit verhältnismäßig großen Leistungsverlusten im Super-Silent-Bereich (600 U/min und weniger) einhergeht.

Gelungene Gummi-Aufhängung des Lüfters
Gelungene Gummi-Aufhängung des Lüfters
EKL Alpenföhn Nordwand
EKL Alpenföhn Nordwand
Markante Optik der Nordwand
Markante Optik der Nordwand

Die Alpenföhn Nordwand wird mit 120-mm-Serienbelüftung ausgeliefert. Hier vertraut EKL auf ein transparentes PWM-Modell, das etwa im Drehzahlbereich zwischen 800 und 1500 U/min agiert und aufgrund der vierfach LED-Bestückung für kühl-blaue Aktivbeleuchtung sorgt. Die Aufhängung des Lüfters erfolgt mit Hilfe von vier relativ weichen Gummi-Strings, die erst in der Lamellenführung am Kühlkörper eingehangen und dann durch die Bohrungen des Lüfterrahmens gezogen werden. Dies funktioniert sehr gut und dämpft darüber hinaus wirkungsvoll auftretende Vibrationen. EKL legt der Nordwand zehn dieser Gummi-Strings bei, sodass trotz optionaler Doppelbelüftung bei möglichem Defekt eines Strings für Ersatz gesorgt ist.

Montagebesonderheiten

Standesgemäß wird die knapp 900 Gramm schwere Nordwand sowohl auf Intel- als auch auf AMD-Plattformen rückplattenbasierend mit dem Motherboard verschraubt. Erfreulich ist dabei vor allem für AMD-Anwender mit quer positioniertem Sockel, dass EKL auf die richtige Ausrichtung des Kühlers zur Gehäuserückwand geachtet hat.

Rückplatten-Montagematerial für AMD und Intel
Rückplatten-Montagematerial für AMD und Intel
Durchgesteckte Haltebolzen inkl. Isolierung
Durchgesteckte Haltebolzen inkl. Isolierung
Federschrauben zur Oberfixierung
Federschrauben zur Oberfixierung

Der Montageakt geht im Allgemeinen problemlos von der Hand. Bei ausgebauter Hauptplatine werden die Gewindebolzen durch die entsprechenden Bohrungen der Rückplatte geführt und fixiert, die Isolierringe aufgelegt und das Konstrukt von unten durch die Mounting-Holes der Hauptplatine geführt. Nun kann die lüfterlose Nordwand auf die etwas großzügiger mit Wärmeleitpaste präparierte CPU aufgesetzt und auf Basis der vier Feder-Daumenschrauben alternierend arretiert werden. Dies geschieht zunächst handfest und sollte mit einem Schraubendreher abgeschlossen werden. Erfreulich: Selbst bei eingebautem Motherboard kann der Kühler nun später, etwa zum Wechsel der CPU oder der Wärmeleitpaste, demontiert und wieder angebracht werden.

Lüfterlos montiert in Richtung Rückwand
Lüfterlos montiert in Richtung Rückwand
Eingehangene Lüfterhalterungen
Eingehangene Lüfterhalterungen
Montiert mit geschlossenem Luftkanal
Montiert mit geschlossenem Luftkanal

Mit einer Bauhöhe von etwa 155 mm zählt die Alpenföhn Nordwand nicht zu den höchsten Towerkühlern des Marktes. Dennoch sollte vor dem Kauf gewissenhaft geprüft werden, ob der Bolide im Gehäuse Platz findet.

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