Intel Core i5-750, Core i7-860 und Core i7-870 im Test: Lynnfield schlägt zu
38/42Änderung/Wechsel ..
.. des Mainboards
Da wir bei ComputerBase ungern die Katze im Sack kaufen, besorgen wir uns neben dem zu Verfügung gestellten Testmaterial auch Alternativen. Intel stellte uns das neue Flaggschiff-Mainboard DP55KG „Kingsberg“ zur Verfügung, welches wir gegen das Asus P7P55D antreten lassen wollten. Spürbare Unterschiede haben wir zwar kaum erwartet, schon in der Vergangenheit waren es kleinere, meist eher unscheinbare Punkte, die den Ausschlag für dieses oder jenes Mainboard gegeben haben.
Und wie erwartet verrichten beide Platinen nach dem Einbau gleich tadellos ihren Dienst. Jeweils ein BIOS-Update haben beide hinter sich, mit dem Stand von Ende August dürfte dies in den meisten Fällen wohl auch der Auslieferungszustand sein. Wirkliche Probleme haben nicht fest stellen können, erneut geht unser Griff jedoch eher zum Asus-Mainboard. Das Intel-Mainboard ist zwar auf High-End ausgelegt, der eine oder andere Kunde dürfte – wie der testende Radakteur – jedoch die Abstinenz des IDE-Anschlusses sowie der altgedienten PS2-Ports für Tastatur und Maus stören. Zudem nervt es ein wenig, dass man bei installierter Grafikkarte nur schwer den Speicher wechseln kann, da die Slots quasi bündig an der Grafikkarte abschließen. Durch diese Zusammenlegung von North- und Southbridge zu einem Chipsatz sieht das Mainboard von Intel an einigen Stellen regelrecht leer aus, was durch eine (auf Wunsch) sehr stark dauerhaft blinkende LED und einen Totenkopf mit leuchtend roten Augen bei Aktivität des System übermalt wird. Einen Nutzen haben diese abschaltbaren Funktionen freilich keine.
Im Bereich der Leistungsaufnahme sieht das Mainboard von Intel etwas besser aus, da es vorsichtiger mit der Spannung und dem Turbo agiert. Während die Asus-Platine im Dauertest mit Prime mit einem Core i7-870 immer bei 3,2 GHz und knapp 1,2 Volt agiert, taktet die Intel-Platine den Prozessor auf seine original 2,93 GHz zurück und gibt ihm dabei auch nur 1,1 Volt. Am Ende macht dies eine Differenz von gut zehn Watt aus – sicher nicht viel, aber doch erwähnenswert. Der Punkt zeigt jedoch auf, dass man die Platinen sehr differenziert betrachten muss und sich Benchmarks bei Mainboardtests nur mit deaktiviertem Turbo vergleichen lassen – Worte, die wir auch zu Beginn dieses Artikels bereits ohne den schuldigen Beweis verloren hatten. Denn während in unserem Beispiel die Mainboards mit demselben Prozessor Core i7-870 im Cinebench-Single-CPU-Test quasi bis auf den Punkt genau auf gleicher Höhe liegen, weil beide Platinen einen Kern mit 3,6 GHz befeuern, sind es im Multi-CPU-Test fast 1.000 Punkte Unterschied – 2,93 oder 3,06 GHz auf der Intel-Platine im Vergleich zu dauerhaften 3,2 GHz bei Asus fordern ihren Tribut. Mit Ausnahme von wPrime und Sandra, die aber ebenfalls nur theoretische Tests darstellen, ist dieser Unterschied in allen weiteren Tests, vor allem in den realitätsnahen, fast nicht mehr sichtbar.