Radeon HD 5770 im Test: Nicht ganz die optimale Leistung für 140 Euro

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Wolfgang Andermahr
462 Kommentare

Beurteilung

In 1680x1050 ohne Anti-Aliasing sowie der anisotropen Filterung muss sich die Radeon HD 5770 im Durchschnitt um fünf Prozentpunkte der Radeon HD 4870 geschlagen geben, während die GeForce GTX 260 eine um acht Prozentpunkte höhere Geschwindigkeit abliefert. In 1920x1200 steigt die Differenz zur Radeon HD 4870 auf sieben Prozentpunkte an, die zur GeForce GTX 260 auf neun Prozentpunkte. Unter 2560x1600 holt die Radeon HD 5770 interessanterweise etwas auf: Die Radeon HD 4870 rendert nur noch um zwei Prozentpunkte flotter, die GeForce GTX 260 um acht Prozentpunkte.

PowerColor Radeon HD 5770
PowerColor Radeon HD 5770

Mit den beiden qualitätssteigernden Features liegt die Radeon HD 5770 unter 1680x1050 um acht Prozentpunkte hinter der Radeon HD 4870 zurück. Zur GeForce GTX 260 verliert der neuste Spross etwas den Anschluss und weist einen Rückstand von 16 Prozentpunkte auf. In 1920x1200 verbessert sich die Situation etwas. Die Radeon HD 4870 zieht dann zwar um neun Prozentpunkte von Dannen, die GeForce GTX 260 aber nur noch um zehn Prozentpunkte. Auf die höchste Auflösung, 2560x1600, wollen wir an dieser Stelle nicht eingehen, da der 3D-Beschleuniger dafür meistens zu langsam ist.

Mit acht-fachem Anti-Aliasing hat die Radeon HD 5770 die GeForce GTX 260 in 1680x1050 im Griff. Erstmals rendert die ATi-Karte um drei Prozentpunkte flotter als das Nvidia-Produkt, wobei die Radeon HD 4870 weiterhin um zehn Prozentpunkte schneller die Arbeit verrichtet. In 1920x1200 steigt der Vorsprung zur GeForce GTX 260 auf zehn Prozentpunkte. Die Radeon HD 4870 ist noch neun Prozentpunkte schneller.

Das Kühlsystem der ATi Radeon HD 5770 ist ein zweischneidiges Schwert. Unter Last gibt es nicht all zu viel zu kritisieren, da der Lüfter hier verhältnismäßig ruhig seine Arbeit verrichtet - sofern beim Spielen der Sound an ist. Anders dagegen unter Windows, wo der Beschleuniger lauter als die Performance-Modelle Radeon HD 5850 und Radeon HD 5870 agiert.

ATi Radeon HD 5770 CrossFire
ATi Radeon HD 5770 CrossFire

Gut gefallen hat uns die Leistungsaufnahme. So ist die Radeon HD 5770 sparsam unter Windows. Auch unter Last hält sich der 3D-Beschleuniger zurück und zieht spürbar weniger Strom aus der Leitung als die in etwa gleich schnelle Radeon HD 4870.

Fazit

So einfach wie bei der Radeon HD 5850 und der Radeon HD 5870 fällt uns das Fazit zur Radeon HD 5770 nicht. Ein Grund dafür ist in der Performance zu suchen, die zwar auf einem hohen Niveau liegt, aber nicht ganz das Level der Radeon HD 4870 erreicht. Darüber hinaus problematisch ist der Kühler, der unter Windows zu laut ist – die Radeon-HD-5800-Serie hat hier vorgemacht, wie es besser geht. Besser gelungen ist dagegen der Geräuschpegel unter Last.

Neben diesen beiden Negativpunkten hat die ATi Radeon HD 5770 keine weiteren echten Schwachstellen. Die Bildqualität ist mit einer akzeptablen, wenn auch nicht optimalen anisotropen Filterung und vor allem aufgrund des Super-Sampling-Anti-Aliasing sehr gut (wobei die Rechenleistung für mehr als 2xSSAA nur selten reicht).

Die Features sind gegenüber der Performance-Serie identisch geblieben, womit auch die Radeon HD 5770 Eyefinity unterstützt. Selbst wenn dieses Feature nicht benötigt wird, ist die Anschlussvielfalt mit zwei mal DVI, HDMI und dem DisplayPort für eine Grafikkarte in der 150-Euro-Preisklasse sehr gut. Nicht vergessen werden darf DirectX 11, so dass die Grafikkarte zumindest theoretisch optimal für die Zukunft gerüstet ist – ob die Performance für entsprechende Spiele reichen wird, wird die Zukunft zeigen.

Der von ATi angesetzte Preis für die Radeon HD 5770 liegt bei etwa 140 Euro, womit die Karte allerdings teurer als eine flottere GeForce GTX 260 ist. Damit ist auch klar, dass die Radeon HD 5770 leider nicht die beste Leistung für den verlangten Preis bietet. Denn die Radeon HD 4870 und die GeForce GTX 260 sind etwas schneller als die DirectX-11-Karte. So muss jeder Interessent abwägen, ob er bereit ist, etwas mehr (GTX 260) beziehungsweise gar um einiges mehr Geld (HD 4870) in die Radeon HD 5770 zu stecken, um einen guten Energiesparmodus, Eyefinity und DirectX 11 zu erhalten. Diese Entscheidung können wir unseren Lesern leider nicht abnehmen – wir tendieren derzeit aber eher zu einem „nein“.

ATi Radeon HD 5770
13.10.2009
  • Schnell genug für 1920x1200
  • Öfters AA/AF möglich
  • Sehr niedrige Leistungsaufnahme
  • DirectX 11
  • Große Anschlussvielfalt
  • Relativ hohe Lautstärke unter Windows
  • Performance etwas geringer als bei HD 4870

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