NZXT LeXa S im Test: Nur Durchschnitt, mehr nicht
3/5Ausstattung innen
Im schwarz lackierten Innenraum scheint zunächst alles wie gewohnt. Das Netzteil wird am Gehäuseboden, auf vier Gummifüßen gelagert, montiert und kann nur in einer Richtung angebracht werden, sodass es mit dem Lüfter nach unten kalte Luft von der Unterseite bekommt. Der vordere Bereich beinhaltet drei Käfige zur Befestigung der vier 5,25"-Laufwerke, darunter einen für maximal zwei 3,5"-Laufwerke. Die Praxis hat zwar gezeigt, dass der Einbau von zwei Festplatten zwar möglich, allerdings schwierig ist, da die gesamten Kabel der Beleuchtung und des Port-Kits dann unter einer Festplatte verlaufen.
Im unteren Bereich befindet sich abschließend ein um 90° gedrehter Festplattenkäfig, in dem bis zu fünf Festplatten vibrationsgedämpft Platz finden. Um die empfindlichen Speichermedien mit ausreichend kalter Luft zu versorgen, ist direkt vor dem Festplattenkäfig ein weiterer 120-mm-Lüfter angebracht, der durch ovale Aussparungen Luft hindurch befördert. Da ein Großteil dieser Aussparungen durch verbaute Festplatten verdeckt ist, wird der Praxistest zeigen müssen, wie effektiv der installierte Lüfter arbeitet.
Als eine Besonderheit erweist sich beim LeXa S der Mainboard-Tray. Auf Höhe des Prozessors findet der Käufer eine überdimensional große Öffnung zur bequemen Montage einer Rückplatte für große Prozessorkühler. Zusätzlich fallen mehrere kleine „Kanäle“ auf, die zur verbesserten Kabelführung unter dem Mainboard dienen könnten. Ob dies ohne Weiteres funktioniert wird der Abschnitt „Erfahrungen“ zeigen. Um alle restlichen Kabel bequem hinter dem Mainboard-Tray zu verlegen, bietet das LeXa S zusätzlich drei gummierte Aussparungen und eine Vielzahl an gewölbten Befestigungsmöglichkeiten für Kabelbinder. Schade, dass sich im Lieferumfang keine dieser befinden.
Ansonsten ist der Innenraum sehr schlicht gehalten und auf Ausstattungsmerkmale wie Möglichkeiten zur werkzeuglosen Installation von Erweiterungskarten oder 5,25"-Laufwerken muss der Käufer leider verzichten. Andere Gehäuse dieser Preisklasse konnten uns auf diesem Gebiet mehr überzeugen.
Erfahrungen
Der Einbau der Hardware gestaltet sich beim NZXT LeXa S weitestgehend unproblematisch, wenngleich auch ein paar Kleinigkeiten auffallen. So tritt der am Deckel angebrachte 140-mm-Lüfter beim Einsetzen des Motherboards erneut negativ in Erscheinung. Zunächst müssen jedoch die Abstandhalter zur Befestigung des Mainboards mit einer Zange eingeschraubt werden, da die dafür vorgesehenen Gewinde im Mainboard-Tray nur ungenügend vorbereitet sind. Die beiliegenden Thumb-Screws zur Befestigung des Mainboards sorgen größten Teils dafür, dass das unangenehme Einfädeln der kleinen Schrauben der Vergangenheit angehört. Im oberen Bereich jedoch kann man sich praktischer Weise die Schraubenköpfe zu Nutzen machen und diese sicher platzieren. Nun zurück zum 140-mm-Lüfter: Bleibt dieser bei der Mainboardmontage im Gehäuse, wird es beliebig schwierig, alle Schrauben anzuziehen und ein Verlegen des Prozessor-Stromkabels in der bereits im Abschnitt „Ausstattung innen“ angesprochenen Nut wird nahezu unmöglich, da zwischen Mainboard und 140-mm-Lüfter lediglich etwa 4 mm Luft vorhanden sind.
Weiterhin lassen sich die „dicken“ Kabel vom Netzteil – wie etwa die Stromversorgung für das Mainboard – nur mit etwas Kraftaufwand durch die gummierten Öffnungen im Mainboard-Tray fädeln, geben aber so, im verbauten Zustand, ein äußerst gutes Bild ab. Wer unnötigen Kabelsalat im Innenraum vermeiden möchte, sollte den Käfig für die beiden 3,5"-Laufwerke frei lassen, da dies die einzig sinnvolle Stelle ist, an der die Kabel des Port-Kits, der Lüftersteuerung und die Stromanschlüsse der Grafikkarte verstaut werden können. Da das LeXa S lediglich 28 cm Platz zum Einbau von Erweiterungskarten bietet, wird es bereits bei unserer 9800 GTX+ etwas eng.
Für unseren Geschmack werden die Festplatten im dafür vorgesehenen Käfig etwas weit eingeschoben, sodass man auf der Seite der rechten Seitenwand im Optimalfall abgewinkelte SATA-Stromanschlüsse verwenden sollte, da diese sonst von der Seitenwand eventuell abgeknickt werden. Ansonsten ließen sich alle Kabel ohne Weiteres hinter dem Mainboard-Tray verlegen und die rechte Seitenwand konnte anschließend mit geringem Aufwand geschlossen werden. Auf diese Art und Weise bleibt ein optimaler Luftfluss im Gehäuseinneren garantiert.
Dank der vier Lüfteranschlüsse an der Lüftersteuerung können alle vier im Lieferumfang enthaltenen Lüfter bequem angeschlossen und stufenlos während des Betriebs geregelt werden. Wer dies nicht wünscht, hat zusätzlich die Möglichkeit alle Lüfter, mit Hilfe der vorhandenen 4-Pol-Adapter, in Reihe aneinander zu stecken.
Beim Testkriterium „Platz für Erweiterungskarten“ bildet das NZXT LeXa S knapp das Schlusslicht in dieser Kategorie. Befinden sich die Stromanschlüsse einer Grafikkarte an deren hinterem Ende, so wird der Einbau nicht nur mit zukünftigen, sondern bereits mit aktuellen Grafikkarten schwierig.