Silverstone Raven 2 im Test: Das Gehäuse mit Kamineffekt in zweiter Generation

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Benjamin Marks
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Testsystem im Betrieb

Das Testsystem im Detail:

AMD Athlon X2 6000+ mit Scythe Mugen 2 (passiv)
Gigabyte GA-MA74GM-S2H
2 x 2024 MB Kingston DDR2-800
GeForce 9800 GTX+
Western Digital Caviar SE16 320GB
be Quiet! Dark Power Pro P7 550

Die Temperaturen wurden gemessen, während das System den 3DMark Vantage als Dauerschleife ausführte. Die Lautstärkemessungen wurden mit einem „Voltcraft Digitales Schallpegelmessgerät 320“ durchgeführt, das Schallpegel im Bereich von 30 bis 120 Dezibel misst. Die Grundlautstärke des Messraumes lag bei subjektiv empfundener Stille unterhalb des Messbereiches, also bei weniger als 30 Dezibel.

Schaltet man an der verbauten Lüftersteuerung die drei Schieberegler für die 180-mm-Lüfter auf „High“, befördern diese bei rund 960 U/Min ordentlich Luft durch das Gehäuse zur Oberseite. Durch ihre Größe arbeiten die Lüfter dabei relativ ruhig. Wird der Schalter auf „Low“ gestellt, sind sie bereits sehr leise und erzeugen bei etwa 660 U/min noch immer einen verhältnismäßig guten Luftstrom. Wer die drei Lüfter allerdings über das Mainboard steuert, kann sie bis zu einer Anlaufspannung von etwa 3,6 V betreiben und erhält trotz eines annähernd lautlosen Betriebs noch immer einen leichten Luftzug.

Betreibt man den 120-mm-Gehäuselüfter auf 5 V und etwa 360 U/min, ist nahezu nichts wahrzunehmen. Bei 12 V und etwa 880 U/min gibt er ein deutlich zu hörendes Summen von sich. Allerdings gibt es keinerlei Anzeichen schlecht verarbeiteter Lager oder ähnliches.

Lautstärke
  • Hinten:
    • Silverstone Raven 2 (5 V)
      35,4
    • Silverstone Raven 2 (12 V)
      40,8
  • Links:
    • Silverstone Raven 2 (5 V)
      35,2
    • Silverstone Raven 2 (12 V)
      42,0
  • Rechts:
    • Silverstone Raven 2 (5 V)
      35,4
    • Silverstone Raven 2 (12 V)
      43,1
  • Oben:
    • Silverstone Raven 2 (5 V)
      35,8
    • Silverstone Raven 2 (12 V)
      42,9
Einheit: dB(A)

In puncto Temperaturen kann das Raven 2 seine eigentlichen Stärken ausspielen. Sowohl bei 12 V als auch bei 5 V macht es eine äußerst gute Figur.

Systemtemperaturen
  • CPU:
    • Silverstone Raven 2 (12 V)
      40
    • Silverstone Raven 2 (5 V)
      52
  • GPU:
    • Silverstone Raven 2 (12 V)
      68
    • Silverstone Raven 2 (5 V)
      70
  • Mainboard:
    • Silverstone Raven 2 (12 V)
      26
    • Silverstone Raven 2 (5 V)
      28
  • Festplatten:
    • Silverstone Raven 2 (12 V)
      25
    • Silverstone Raven 2 (5 V)
      28
Einheit: °C

Modifikationsmöglichkeiten

Unter „Modifikationsmöglichkeiten“ stellen wir seit geraumer Zeit denkbare Änderungen an den von uns getesteten Gehäusen vor, in der Regel in Bezug auf die Optik und die Kühlung. Doch es gibt auch Modifikationen, die weder einem Silent-System noch optischen Änderungen zuzuordnen sind. So auch der im Folgenden vorgestellte Wechselrahmen, der es Käufern, die regelmäßigen Zugriff auf ihre Speichermedien benötigen, ermöglicht, diesen dezent und unauffällig zu gestalten, ohne dabei jedes Mal das Gehäuse öffnen zu müssen.

Das Raven 2 bietet sich für diese Modifikation besonders an, denn im unteren Bereich hinter der Front sitzt ein Festplattenkäfig, der auf Wunsch entfernt werden kann. Der Vorteil dabei ist, dass in der Front vor dem Festplattenkäfig Blenden für die 5,25"-Laufwerkschächte vorhanden sind. Um diesen Bereich nun so zu verändern, dass ein zusätzlich erworbener Wechselrahmen hinter den Laufwerksblenden versteckt werden kann, muss zunächst der vorhandene Festplattenkäfig entfernt werden. Anschließend wird die benötigte Anzahl an Blenden von innen miteinander verbunden (entweder mit Kleber oder Schrauben) und anschließend mit etwas Schmirgelpapier an den Seiten so präpariert, dass die Blenden ohne Widerstand durch die Front passen. Danach kann die unterste Blende an den innen liegenden Seiten mit zwei Löchern versehen werden, die auch verdeckt durch die Front gebohrt werden. Anschließend nur noch mit einer Gewindestange in der Front fixieren und mittels eines kleinen Magneten dafür sorgen, dass die Blenden im oberen Bereich gehalten werden – fertig.

Silent System

Erst auf den zweiten Blick erweist sich das Silverstone Raven 2 als nahezu perfektes Gehäuse für einen äußerst geräuscharmen Betrieb. Bei den am Boden befestigten klobigen 180-mm-Lüfter erhebt sich zunächst der Verdacht, dass diese für eine unerträgliche Geräuschkulisse sorgen. Dem ist allerdings nicht so! Bereits bei 12 V hält sich die Lärmentwicklung in Grenzen. Dann sorgen sie aber auch für einen ordentlichen Luftfluss der kalte Hardware-Komponenten garantiert. Regelt man sie über die vorhandene Lüftersteuerung herunter, sind sie bereits kaum noch wahrzunehmen und bieten dennoch einen akzeptablem Luftdurchsatz. Durch ihre geringe Anlaufspannung ist es möglich, sie zusätzlich per Software in einen nahezu lautlosen Betrieb zu versetzen, in welchem trotzdem noch genügend Luft in das Innere des Gehäuses gelangt um den Kamin-Effekt zu verstärken.

Da die Festplatten im dafür vorgesehenen Käfig entkoppelt eingebaut werden und das Netzteil einen eigenen Kühlkreislauf durch die Rückwand besitzt und somit geringere Lüfterdrehzahlen des Netzteillüfters zulässt, bleibt einzig noch der im 12 V Betrieb deutlich wahrnehmbare 120-mm-Lüfter im Deckel. Dieser sollte wenn möglich über eine Lüftersteuerung oder per Software herunter geregelt oder gegen ein leiseres Modell ausgetauscht werden. Bleibt er im Gehäuse verbaut, bietet sich dem Käufer die Option, ihn über Entkoppler zumindest vibrationsentkoppelt zu befestigen.

Die Möglichkeiten der zusätzlichen Dämmung des Raven 2 sind beschränkt. Nahezu alle Flächen im Innenraum sind durch Hardware-Komponenten, Lüfter oder Lüftungsschlitze belegt. Allerdings ist anzumerken, dass das hervorragende Konzept des Innenraums ideale Voraussetzungen bietet um Grafikkarte und Prozessor passiv zu kühlen. Das bereits im Auslieferungszustand – für einen Midi-Tower – sehr hohe Gewicht von etwa 12,5 kg und die vibrationsdämpfenden Füße tragen dazu bei, unerwünschte Vibrationen aus dem Innenraum zu vermeiden.

Summa summarum sind die werksseitigen Voraussetzungen des Silverstone Raven 2 bereits äußerst günstig, um ein System zu schaffen, welches auch unter Volllast nur sehr wenig Geräusche von sich gibt und trotzdem passable Temperaturen ermöglicht.