Alice startet VDSL-50-Angebot
Heute Vormittag gab der Provider HanseNet die Preise und Konditionen der eigenen VDSL-Angebote bekannt. Im Gegensatz zu Konkurrenten wie T-Home oder 1&1 werden unter der Marke Alice ausschließlich 50MBit/s-Tarife angeboten. Eine günstigere Variante mit 25 MBit/s Downstream ist vorerst nicht geplant.
Das Hamburger Unternehmen verzichtet also auf die „kleine“ VDSL-Variante mit Down- und Upstream von 25 bzw. 5 MBit/s. Stattdessen wurden zwei sich im weiteren Leistungsumfang unterscheidende Pakete mit einem Verhältnis von 50MBit/s zu 10MBit/s geschnürt. Wie üblich sind die beworbenen Geschwindigkeiten Maximalwerte, die in der Praxis nur bei nächster Nähe zur DSL-Vermittlungsstelle erreicht werden. Ob HanseNet hierbei Mindestwerte garantiert, geht aus den bisherigen Angaben nicht hervor. Da das Unternehmen auf die Infrastruktur der Deutschen Telekom zurückgreift, ist es aber wahrscheinlich, dass bei der 50er-Variante analog zum Double-Play-Angebot von T-Home 27,9MBit/s im Down- sowie 2,7MBit/s für den Upstream garantiert werden (Punkt 2.2.1 der Leistungsbeschreibung, PDF).
Für 44,90 Euro im Monat erhält der Kunde den Tarif „Alice Fun Speed“, für weitere 10 Euro das Komfort-Paket mit dem Namen „Alice Comfort Speed“. Abgesehen von der Geschwindigkeit des Internet-Anschlusses sind diese Pakete zu ihren ADSL2-Pendants „Alice Fun“ sowie „Alice Comfort“ identisch – die Comfort-Variante beinhaltet beispielsweise neben weiteren Inklusivleistungen und zubuchbaren Optionen auch einen ISDN-Anschluss. Die nötige Hardware wird dem Kunden leihweise zur Verfügung gestellt.
Alice erhebt eine Einrichtungsgebühr von 99,90 Euro, sofern der Kunde auf eine Mindestvertragslaufzeit verzichten möchte. Der Tarif ist dann mit einer Frist von vier Wochen zum Monatsende kündbar. Lässt man sich auf eine Vertragslaufzeit von 24 Monaten ein, entfällt diese Gebühr.
Die VDSL-50-Tarife stehen ab sofort sowohl Neu- als auch Bestandskunden zur Verfügung. Eine Bestellung ist über die Website oder die kostenfreie Alice-Bestellhotline möglich. Bestandskunden können ihren Tarif in der Alice-Lounge ändern.
Solange der VDSL-Verfügbarkeits-Test bei Alice auf sich warten lässt, sollte man beim Anbieter T-Home eine einigermaßen zuverlässige Auskunft darüber erhalten, ob VDSL in der eigenen Wohngegend überhaupt technisch möglich ist. Laut HanseNet ist dies bereits in einem Drittel der deutschen Haushalte der Fall.
Pressebeauftragter Carsten Nillies beteuerte auf unsere Nachfrage, ob sich HanseNet eine Drosselung ab einem bestimmten monatlichen Datenvolumen vorbehält, dass man „fair und transparent mit dem Kunden umgehen“ wolle. Dazu gehöre „natürlich auch, die Geschwindigkeit nach Nutzung nicht zu drosseln“.
Grund unserer Nachfrage war eine AGB-Klausel beim Double-Play-Angebot „Call&Surf VDSL“ des Wettbewerbers T-Home (Absätze 1.2.11 & 2.2.1, PDF), die eine drastische Verringerung der Geschwindigkeiten für den Fall vorsieht, dass der Kunde über 100 Gigabyte Traffic in einem Monat verursacht. Bei Buchung der Option VDSL 50 erhöht sich diese „Schmerzgrenze“ auf 200 Gigabyte. Zur Zeit wird von dieser Möglichkeit allerdings noch kein Gebrauch gemacht, da man auf Seiten des Marktführers zuerst die Entwicklung des Datenaufkommens unter die Lupe nehmen will.