Gigabyte GA-P55A-UD7 mit NF200, NEC und Marvell

Volker Rißka
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Nachdem Gigabyte die kommenden „Extreme“-Mainboards in die neue „UD7“-Serie umtauft, lassen sich weitere Produkte dieser Palette blicken. Dem GA-X58A-UD7 für die High-End-Sparte auf Basis von Intels Bloomfield-Prozessoren folgt mit dem GA-P55A-UD7 ein Ableger für die Lynnfield-CPUs, dem dank des NF200-Chips mehr Lanes für die Grafik zur Verfügung stehen.

Die neue Platine wird das Flaggschiff der P55A-Serie, die erst vor wenigen Tagen vom Stapel gelaufen ist. Den bisher schon acht Platinen steht damit eine neunte Lösung vor, die alle bisherigen Ausstattungsfeatures wie USB 3.0 von NEC und SATA mit 6 GBit/s von Marvell mit einem weiteren Gimmick verziert. Die Rede ist dabei vom NF200-Zusatzchip von Nvidia, der weitere PCI-Express-Lanes für Grafikkarten bereitstellt. Damit lassen sich zwei Grafikkarten mit jeweils vollen 16 Lanes ansteuern, bei drei Grafikkarten ist ein Betrieb mit x16, x8 und x8 möglich. Damit steht das GA-P55A-UD7 dem High-End-Vertreter auf Basis des X58-Chipsatzes kaum in etwas nach, zumal der dort verbaute Triple-Channel-Speicher im besten Fall messbare, aber kaum brauchbare Vorteile bietet.

Gigabyte GA-P55A-UD7

Gigabyte rüstet auch das Flaggschiff der P55-Mainboardserie mit einer extravaganten Kühlung aus, die im bisherigen Bereich des Chipsatzes eine Kompatibilität für eine Wasserkühlung beinhaltet. Doch genau an der Stelle, wo normalerweise der Chipsatz verbaut ist, sitzt in diesem Fall der NF200-Chip von Nvidia, während der eigentliche P55-Chipsatz hinter den Erweiterungsslots – und damit auf Höhe der SATA-Anschlüsse – verbaut ist.

Bei dem neuen UD7 scheint sich Gigabyte der bisherigen Probleme bei der Lanes-Aufteilung für die Nutzung der x16-Slots und SATA mit 6 GBit/s bewusst geworden zu sein. Wie der Konkurrent Asus verbaut man jetzt zusätzlich einen PLX-Chip, der die Lanes aufteilt. Wie genau dies mit den vielen Zusatzchips rund um den eigentlichen Chipsatz gelöst ist, ist aktuell jedoch nicht bekannt. Der NF200-Chip dürfte jedoch unabhängig davon die Grafikkarten mit den jeweils maximal möglichen Lanes ansteuern, was bei den weiteren P55A-Mainboards nicht immer der Fall ist. Bei der Aktivierung des neuen SATA-Standards werden dort Lanes für diese SATA-Funktionalität von der Grafikkarte abgezweigt, weshalb der erste Grafikslot mit nur noch acht Lanes angesteuert wird, während man den zweiten Slot gar nicht nutzen kann. Wenn Gigabyte dies mit dem P55A-UD7 alles unter einen Hut bekommen hat, ohne dass es einer anderen Funktion zur Last fällt, dürfte die Platine der potenteste, aber zugleich auch teuerste Ableger der Serie werden.

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  • Volker Rißka E-Mail
    … schreibt seit dem Jahr 2002 über CPUs, deren Architekturen und Fertigungsverfahren sowie Mainboards und RAM.
Quelle: TweakTown

Ergänzungen aus der Community

  • MFelgate 10.11.2009 16:25
    Durch den PLX-Chip, der zusätzliche PCIe-Kanäle zur Verfügung stellt, wird das grundlegende Problem des P5x-Chipsatzes nicht gelöst. Der Engpaß für den maximalen Datendurchsatz von USB 3.0 und SATA 6Gb wird nur an eine andere Stelle verschoben, denn die weiteren PCIe-Kanäle drängeln sich so oder so wieder auf wenige Kanäle mit reduzierter Bandbreite zusammen.
    Die beiden Schnittstellen können sicherlich durch weitere PCIe-Kanäle an den PLX-Chip mit der erforderlichen Bandbreite angebunden werden, doch wie wird der PLX-Chip an den P55 angebunden.
    Es stehen nur 8 PCIe-Kanäle mit 250MByte/s pro Richtung durch den P55 zur Verfügung. Damit wird klar, daß der PLX-Switch mit allen freien Kanälen angebunden werden müßte, um die maximalen Durchsätze für die zeitgleiche Nutzung von USB 3.0 und SATA 6Gb ermöglichen zu können. Doch stehen alle 8 Kanäle zur Verfügung?
    Eisenfaust hat es richtig geschrieben, es fehlt an der Notwendigkeit von SATA-6Gb und die Integration gleicht zur Zeit eher einer Notlösung, um mit Ausstattungsmerkmalen protzen zu können.
    Bensen stimme ich auch voll zu, auf eine vernünftige Integration beider neuen Standards zu warten.
    In meinen Augen erst möglich, wenn Intel die Revision von PCIe 2.0 voll unterstützt (also die volle Bandbreite ermöglicht) oder aber PCIe 3.0 im Chipsatz integriert.

    @Idleking:
    Ich vermute, daß der NF200 an die CPU angebunden ist und somit dort die Erweiterung der PCIe-Kanäle erfolgt. Aber im Grunde hast Du Recht, es bleibt unterm Strich nur eine effektive Bandbreite von 16GByte/s bidirektional erhalten, also soviel, wie die ursprüngliche Lösung mit einer PCIe-x16- oder zwei PCIe-x8-Grafikkarten. Der NF200 "verteilt" nur die vorhandenen Kanäle auf maximal drei Grafikkarten auf.
    Ob nun drei Karten mit maximal 16GByte/s (P55) in Anwendungen spürbar langsamer arbeiten als drei Karten mit maximal 32GByte/s (X58) müßte in Tests herausgefunden werden. Theoretisch jedenfalls sollte es anhand der halben Bandbreite Unterschiede geben.