AMD Phenom II X4 965 BE (C3-Stepping) im Test: Neues Stepping, neue TDP
2/5Alt gegen Neu: Phenom II X4 965
Da es einige Anpassungen in den letzten drei Monaten gab und der C1E-Support noch verbessert wurde, haben wir das aktuellste BIOS auf unser Asus M4A79T Deluxe gespielt, welches keine vier Wochen alt ist. Um den Vergleich zwischen Vorgänger und Nachfolger des 965 auch wirklich zu wahren, haben wir das alte Modell noch einmal in ausgewählten Tests mit der neuen BIOS-Variante „2103“ überprüft. Zum Einsatz kam dafür kurzer Hand noch einmal das alte Testsystem, welches quasi schon in Rente geschickt war. Da der Launch von AMD inklusive Sample aber zu einem überraschenden Zeitpunkt kam, und das neue System noch nicht vorzeigbar ist, musste das alte System noch einmal kurz aus dem Ruhestand geholt werden.
Man muss schon genau hinsehen, um die Unterschiede festzustellen. Für einen Laien ist dies fast unmöglich, da sich hinter allen Zahlen- oder Buchstabenkombinationen Informationen verbergen, die den Prozessor genau spezifizieren. Am wichtigsten ist dabei die erste Reihe nach dem kursiv gedruckten Produktnamen. Dort finden wir „HDZ965FBK4DGI“ für das alte 140-Watt-Modell und „HDZ965FBK4DGM“ für das neue 125-Watt-Modell. Dieser eine Buchstabe Unterschied bedeutet in diesem Fall das neue Stepping „C3“ und alle damit einhergehenden Änderungen. Den Rest zu erklären ist auch nicht schwer. Das „H“ steht für die Phenom-Familie, die Athlon-Prozessoren haben an der Stelle ein „A“. Das „D“ an zweiter Stelle steht für die Desktop-Reihe. An dritter bis sechste Stelle folgt die Modellnummer des Prozessors, so wie sie auch aus vielen Support-Listen der Mainboardhersteller oft heraus gelesen werden kann. Bei den normalen Quad-Core-Prozessoren besteht diese aus einem „X“ und drei Ziffern, beispielsweise „X945“. Bei den „Black Edition“-Modellen steht als erstes ein „Z“, dann folgen drei Ziffern – Z965 zum Beispiel.
Die energiesparenden Modelle hingegen kommen erst mit drei Zahlen, am Ende kommt dann ein „E“ ins Spiel – also 600E, 705E usw.. Die beiden kommenden Buchstaben spezifizieren die TDP des Prozessors und damit auch den benötigten Kühler, wobei das „FB“ für 125 und 140 Watt steht. Was folgt, ist der Sockel, für den die CPU vorgesehen ist: „K“ steht für AM3, „J“ für AM2+. Die kommende Ziffer ist wohl am einfachsten zu erraten, steht sie doch für die Anzahl der Prozessorkerne – „4“. Der nächste Buchstabe „D“ steht für die Cache-Bestückung von 512 KByte L2-Cache pro Kern und einen L3-Cache in Größe von 6 MByte. Die letzten beiden Buchstaben stehen für die Revision des Prozessors – das Stepping eingeschlossen. So leicht – oder auch schwer – kann man anhand von wenigen Buchstaben und Zahlen feststellen, was genau man vor sich zu liegen hat. AMDs bereitgestellte Unterlagen sind für die Art der Ermittlung leider nie vollständig bzw. auf dem aktuellsten Stand, so dass sich der Laie wohl auch weiterhin auf das Wort eines Fachmanns verlassen muss. Im Handel könnte dies in den ersten Tagen zu einem kleinem Glücksspiel werden, da nicht jeder Shop die genaue Produktbezeichnung und TDP angibt.
Nachdem wir die Prozessoren erst einmal äußerlich betrachtet und festgestellt haben, dass diese Probanden auch das sind, was sie laut Verpackung vorgeben zu sein, fällt der zweite Blick wie üblich auf das Tool CPU-Z. Die Änderungen sind beim MouseOver über die beiden CPUs kaum zu bemerken, man muss schon genau hinsehen. Als erstes fällt die Spannung auf, die von glatten 1,40 auf 1,375 Volt gesenkt wurde, zudem ist das Stepping von „C2“ auf „C3“ korrekt gestiegen. So weit, so gut.
Um die Unterschiede – wenn vorhanden – zwischen dem neuen und dem alten Stepping zu zeigen, haben wir einige Benchmarks ausgesucht. Da man kleinere Unterschiede in erster Linie in Anwendungen und auch theoretischen Tests bemerkt, liegt der Fokus auch auf diesen Bereichen. Während uns dort in erster Linie die Performance interessiert, gehen wir im folgenden Abschnitt auf die Leistungsaufnahme und zusätzliche Messwerte ein, die aufzeigen, dass sich die Leistungsaufnahme des Prozessors aufgrund der Spannungsabsenkung leicht verringert hat. Zeitgleich werden wir auch das jetzt gelöste Problem der Vollbestückung mit DDR3-1333 untersuchen, welches beim C2-Stepping auftreten konnte. Dafür haben wir einmal 2 x 2 GByte DDR3 verwendet, beim zweiten Durchgang haben wir den Test mit 4 x 1 GByte DDR3-1333 mit identischen Timings und ebenfalls gleicher Spannung wiederholt. Zu guter Letzt gibt es wie üblich auch einen kurzen Blick auf das Overclocking, was unseren Kurztest mitsamt Fazit abschließen soll.