Corsair Obsidian 800D im Test: Das erste Gehäuse vom Speicherhersteller
3/5Ausstattung innen
Zunächst fällt positiv auf, dass wirklich alles schwarz lackiert ist. Durch die Zweiteilung des Innenraums wird der Bereich, in dem die Hardware verbaut ist, optisch und teilweise auch akustisch von dem unteren Viertel getrennt. Diese „Kammer“ bietet Platz für jegliches auf dem Markt erhältliches Netzteil. Egal wie lang dies auch sein mag, es kollidiert in mit Sicherheit nicht mit anderen Komponenten. Im vorderen Bereich ist eine Festplattenhalterung angebracht, in der bis zu zwei 3,5"-Festplatten verbaut werden können, welche, ähnlich wie die restlichen vier im Festplatten-Wechselrahmen, zur Front hin ausgetauscht werden. Beide unteren Festplatten bieten jedoch keine „Hot-Swap-Funktion“. Leider verzichtet Corsair bei allen sechs Festplattenhalterungen auf eine Vibrationsentkopplung, was sich bei etwas unruhiger laufenden Modellen negativ auf die Geräuschentwicklung auswirken wird.
Der restliche Innenraum besticht durch ein Maximum an Komfort in Form der großen Zahl an Kabeldurchführungen im Mainboard-Tray. Angepasst an die drei Mainboard-Formate, die im Obsidian 800D verbaut werden können, sind jeweils rund um das Mainboard gummierte Durchführungen positioniert, sodass keinerlei Kabel den Luftfluss im Innenraum oder die Optik stören. Der Front-Bereich wird hauptsächlich von dem bereits erwähnten Festplatten-Wechselrahmen gebildet. Die benötigten Anschlüsse werden durch eine schwarze Abdeckung verdeckt, eine weitere Abdeckung versteckt den 140-mm-Lüfter, welcher die empfindlichen Speichermedien mit ausreichend Luft versorgt.
Alle fünf 5,25"-Laufwerke werden werkzeuglos am Chassis befestigt. Für Käufer, die einen großen Prozessorkühler verwenden, welcher eine Backplatte zur Stabilisierung benötigt, bietet Corsair eine großzügige Aussparung im Mainboard-Tray, welche sich per Clip entfernen und wieder befestigen lässt. So kann der Käufer auch ohne das Mainboard komplett auszubauen einen neuen Prozessorkühler montieren. Abgerundet wird das komfortable Bild des Innenraums durch Thumb-Screws zur Befestigung von Erweiterungskarten an der Rückseite des Gehäuses. Zwar sind diese im Auslieferungszustand extrem fest angezogen und lassen sich auch nach mehrfachem Ein- und Herausschrauben nur mühsam drehen, jedoch ist diese Funktion ganz nett, weil dann zukünftig kein Werkzeug mehr benötigt wird, wenn Karten gewechselt werden sollen.
Erfahrungen
Selbstverständlich bietet das Corsair Obsidian 800D eines in Hülle und Fülle: Platz. Zugegeben, in einen Big-Tower ein Hardwarepaket basierend auf einem platzsparenden Micro-ATX Mainboard zu verbauen, ist wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, und der Einbau gestaltet sich äußerst unkompliziert. Aber auch größere Komponenten hätten mühelos Platz.
Gerade die Länge aller Kabel überzeugte beim Obsidian 800D – angefangen bei den Lüfterkabeln über die des Port-Kits bis hin zur beiliegenden Verlängerung des Prozessor-Stromkabels. Zwar ist der Lieferumfang in Sachen Zubehör großzügig gestaltet, jedoch lässt der Umfang an Lüftern stark zu wünschen übrig. Wir hätten von einem Gehäuse in der Preisklasse um 250 Euro erwartet, dass alle Lüfter, die verbaut werden können, auch im Lieferumfang enthalten sind. Doch nur drei von maximal sieben möglichen Lüftern legt Corsair dem ersten Sprössling bei. Diese sind zudem an Stellen verbaut, an denen sie unserer Meinung nach nicht viel Kühlleistung erbringen.
Betrachtet man das Hauptausstattungsmerkmal – Platz – und wirft einen Blick darauf, wie viel Luft neben unserer verbauten 9800GTX+ noch vorhanden ist, so wird schnell klar, dass das Obsidian 800D unangefochten die Spitzenposition beim vorhandenen Platz für Grafikkarten einnehmen wird. In der Tat schlägt das Corsair Gehäuse alles, was andere Gehäuse bisher boten um Längen. Mit großzügigen 36,5 cm Platz scheint Corsair nicht nur für die kommende Generation der High-End-Grafikkarten zu planen, sondern auch bereits darüber hinaus.