Dragon Age Origins (PC) im Test: Mit beiden Füßen auf dem Boden

 3/4
Sasan Abdi
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Technisches

Grafik

Die visuelle Umsetzung mag in derlei Spielen keinen ganz so großen Stellenwert besitzen wie an anderer Stelle – wichtig für die Atmosphäre und Präsentation ist sie aber alle Mal. Aus diesem Grund wollen wir uns im Folgenden kurz genau diesem Aspekt widmen.

Testsystem für „Dragon Age Origins“

  • Windows Vista Ultimate (32 Bit)
  • Intel Core 2 Duo E6700 @ 2,66 GHz
  • Gigabyte GA-965P-DQ6
  • ATI Radeon HD 4870 (512 MB)
  • 3 GByte DDR2 RAM

Herstellerempfehlung für „Dragon Age Origins“

  • Betriebssystem: Windows XP (SP 3), Vista (SP 1), 7
  • Prozessor: 1,6 GHz (XP), 1,7 GHz (Vista / 7)
  • Arbeitsspeicher: 1 GB (XP), 1,5 GB (Vista / 7)
  • Grafikkarte: 128 MB (XP), 256 MB (Vista / 7)
  • Festplattenspeicher: 20 GB
  • Soundkarte: DirectX 9 kompatibel
  • Tastatur und Maus

Führt man sich die Herstellerempfehlung für „Dragon Age Origins“ zu Gemüte, so lässt sich bereits erahnen, dass man keine grafischen Luftsprünge erwarten darf. Zwar kann als sicher gelten, dass mit dem empfohlenen System kaum ein annehmbares Spielen von DAO möglich ist – doch auch auf unserem Testsystem machte der Titel in dieser Hinsicht eine angemessene, bei weitem jedoch nicht herausragende Figur.

Außerhalb der Zentren sorgen matschige Texturen ab und an für unschöne Momente
Außerhalb der Zentren sorgen matschige Texturen ab und an für unschöne Momente

Die Einschnitte in der visuellen Gestaltung äußern sich vor allem auf Reisen, also außerhalb der wunderbar animierten und dank vieler Charaktere lebhaft wirkenden Zentren. Hier wirkt DAO anders als in einem bis ins Kleinste ausgestalteten Dorf aufgrund von teils verwaschenen Texturen und einer manchmal nicht ausreichenden Detailverliebtheit etwas steril.

Dazu muss aber angemerkt werden, dass hier bereits auf sehr hohem Niveau kritisiert wird. In der Summe weiß die grafische Aufbereitung von DAO auf jeden Fall zu überzeugen, was abseits der erwähnten wichtigen Stationen auch für die Kämpfe und ganz besonders für die vielen Dialoge und Zwischensequenzen gilt. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass all das von der neuen Eclipse Engine geleistet wird, die aus dem Hause BioWare stammt und mit DAO zum ersten Mal das glatte Parkett der Videospiele-Welt betritt.

Einige ansehnliche Eindrücke aus DAO

Alles in allem ist der Einstieg gelungen. Trotz Bump-Mapping und Bloom, trotz realistischer Lichtverhältnisse, Wasserspiegelungen und Wellenschlag: Das Mehrkern-Systeme unterstützende DAO lief auf unserem Testsystem unter maximalen Einstellungen, 4xAA / 8xAF und 1.680 x 1.050 bei ungewöhnlich stabilen 55 bis 60 Bildern pro Sekunde, was die ein oder andere Schwäche der grafischen Umsetzung erst recht schnell verzeihen lässt.

Sound- & Sprachumsetzung

Während die musikalische und klangtechnische Umsetzung den gängigen Ansprüchen entspricht, muss die Sprache in DAO explizit gelobt werden. Zwar sind umfassende Dialoge in Videospielen nicht unbedingt außergewöhnlich (zumindest solange sie wie in so vielen Fällen in bloßer Textform präsentiert werden). Doch auch in dieser Hinsicht kann „Dragon Age Origins“ angenehm überraschen. Ob beim Plausch mit den Party-Mitgliedern, beim Handel mit einem Händler, bei der Befragung von Dorfbewohnern oder in den Cutscenes zur Haupthandlung – die Vertonung ist überraschend professionell, umfassend und gut gelungen, sodass es keinerlei Anlass zur Kritik gibt. Im Gegenteil sei die Behauptung gewagt, dass kaum ein Spiel bis dato derart viele und gut gesprochene Dialoge beinhaltet hat. Allerdings kann durchaus kritisiert werden, dass der eigene Charakter innerhalb der Dialoge keine eigene Stimme hat; dies wirkt sich jedoch angenehm zeitsparend aus, da die Textwahl nicht noch mal in gesprochener Form präsentiert wird, bietet aber unter Umständen je nach Präferenzen einen individuellen Kritikpunkt.

Editoren

Im Vorangegangenen wurden bereits einige Aspekte benannt, welche die ohnehin nicht unbeträchtliche Halbwertszeit von „Dragon Age Origins“ verlängern. Für Bastler lieferte BioWare unlängst einen weiteren Grund, der den Wiederspielwert deutlich erhöht: Die Editoren. Eine Registrierung vorausgesetzt, lassen sich mit den umfangreichen, kostenlosen Toolsets jede Menge neue Inhalte erstellen. Ob auf Basis der existenten Handlung oder völlig frei können so komplett neue Quests inklusive Zwischensequenzen konzipiert werden, was auch für weniger ambitionierte Spieler mit Blick auf die zu erwartenden Community-Inhalte einen echten Mehrwert darstellt.