Gamerheadsets im Test II: Vier Spieler-Headsets von 60 bis 300 Euro
8/8Fazit
Wie im ersten Teil unserer Artikelserie über Spielerheadsets traten auch dieses Mal ausgewählte Kontrahenten an, die nicht nur dasselbe Ziel vor Augen haben, sondern auch den gleichen Weg beschreiten. Wie zuletzt gab es aber auch dieses Mal deutliche Unterschiede in der praktischen Umsetzung.
So konnten etwa die beiden Sennheiser Headsets PC161/PC166 USB durch eine erstaunliche Klangdarstellung in ihrer Preisklasse punkten, die auch für den Einsatz abseits der virtuellen Spielewelten noch zu gebrauchen ist. Sie leisteten sich darüber hinaus keine Fehler in puncto Verarbeitung und Mikrofonqualität, was allerdings primär das Sennheiser PC161 zur preislich attraktiven Konkurrenz am Markt macht. Für etwas über 60 Euro bietet dieses Modell so ziemlich alles, was man sich als Spieler von einem Headset wünscht. Lediglich die Ausführung der Ohrmuscheln ist nicht jedermanns Sache, da es komfortabler geht und ohrumschließende Lösungen auch eine bessere Dämmung vor Außengeräuschen gewähren. Wer sich daran nicht stört, ist hier aber gut aufgehoben.
- homogenes Klangbild
- gutes Mikrofon
- solide Verarbeitung
- vergleichsweise günstig
- leider keine ohrumschließenden Polster
Leider nicht ganz so gut besetzt das Sennheiser PC166 USB seinen eigenen Preisbereich. Obwohl qualitativ und akustisch dem Sennheiser PC161 ebenbürtig, wirkt der Aufschlag von beinahe 20 Euro für den USB-Anschluss überdimensioniert. Wer nicht unbedingt auf den digitalen Anschluss angewiesen ist, sollte zum günstigeren Sennheiser PC161 greifen. Und wer ein USB-Headset braucht, der ist bei Steelseries besser aufgehoben. Das Steelseries 5H V2 USB konnte bereits im ersten Teil der Serie überzeugen, bietet für einen geringen Preis ähnliche Qualitäten wie Sennheiser und womöglich noch das ein oder andere Feature mehr.
- homogenes Klangbild
- gutes Mikrofon
- solide Verarbeitung
- leider keine ohrumschließenden Polster
- Preis nur angemessen, wenn USB benötigt
Einen USB-Adapter inklusive gibt es auch beim Sennheiser PC350, dazu ohrumschließende Ohrmuscheln und eine stets leicht bessere Haptik sowie eine solidere Verarbeitung. Wer es zudem auf maximale Ortbarkeit in Spielen abgesehen hat und dies auch zu Lasten der restlichen Darstellung in Kauf nehmen will, wird mit dem PC350 vielleicht sogar besser fahren als mit den kleineren Sennheiser-Headsets. Unter anderen Gesichtspunkten ist dieses Produkt allerdings kein Spitzenreiter. Die Anpassung an Spielerbedürfnisse geht zu Lasten der Homogenität des Klangs, was den Einsatz beim Musikhören schnell zur Nervensache werden lässt. Auch der Tragekomfort ist kein Steckenpferd des Headsets, er bewegt sich allerdings noch im akzeptablen Rahmen. Letztendlich kann man sich den recht hohen Preis aber auch sparen.
- gute Verarbeitung
- gutes Mikrofon
- sehr gute Ortbarkeit in Spielen
- spielertypischer Bass
- Sounding geht zu Lasten der Homogenität
- Anpressdruck der Ohrmuscheln etwas zu hoch
- Preis ist zu hoch
Hoch ist der Preis auch beim QPAD QH-1339. Sehr hoch sogar. Dafür wird zweifellos auch ein erhabenes Produkt geliefert, das nicht nur Spieler sondern auch Freunde des guten Tons zufriedenstellen kann. Allerdings muss man sich schon sehr sicher sein, die Weite des Klangs, den tiefen, aber zurückhaltenden Bass und die schmeichelnden Höhen auch wirklich heraushören zu können, ehe man sich für das QPAD entscheidet. Wer glaubt, für den hohen Preis ein Produkt zu erwerben, das sich mit einem Knall vor die Konkurrenz setzt, der ist hier falsch. Auch wird man durch die akustische Leistung nicht besser spielen können. Überhaupt: Wer nur spielt, braucht das QPAD-Headset nicht. Wer darüber hinaus anspruchsvoll ist und auch einen guten Kopfhörer sucht, der könnte hier jedoch fündig werden. Selbst oder gerade dann sollte man jedoch seine Alternativen kennen, die zweifelsohne in einem guten Kopfhörer nebst Tischmikrofon liegen.
- hoher Tragekomfort
- sehr gute Verarbeitung
- hifidele Klangeigenschaften
- gutes Mikrofon
- sehr hoher Preis
- Tagesaktuelle Preise der Headsets:
Schlussbemerkung
Wir sind uns völlig darüber im Klaren, dass ohne hochwertige Messtechnik und schalloptimierte Räumlichkeiten, wie die großen Audio-Zeitschriften-Labore sie besitzen, keine absolut objektiven, messtechnisch optimierten Tests durchgeführt werden können, bilden uns aber ein, ein halbwegs geschultes Gehör zu besitzen, um ebenfalls aussagekräftig testen zu können. Unser Soundcheck soll dem geneigten PC-Audio-Freak dabei helfen, ein für ihn geeignetes Headset zu finden und ihn dazu einladen, eine kleine Reise in die große Welt der audiophilen Genüsse zu unternehmen. Nicht mehr und nicht weniger.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.