Lian Li Armorsuit PC-P50 im Test: Lian Li pur. Ohne Schafspelz.
3/5Ausstattung innen
Im Inneren setzt sich das silberne Aluminium der Rückseite fort. Auf diese Weise entsteht ein netter Kontrast zu den schwarzen Anbauteilen am restlichen Gehäuse. Um Kabelschäden und Verletzungen während des Betriebs zu vermeiden, ist der 120-mm-Lüfter der Rückseite mit dem Lian-Li-typischen Schutzgitter ausgestattet. In diesem Zusammenhang fällt allerdings negativ auf, dass selbst ein Standard-Lüftergitter um Klassen besser aussieht und durch das hier verbaute Modell das sonst sehr gute Bild leider etwas getrübt wird.
Als funktionales Highlight bietet das P50 (genau wie das Lancool K58) eine Schiebemechanik, um Erweiterungskarten werkzeuglos zu befestigen. An dieser Stelle ist klar ersichtlich, dass beide Firmen zusammengehören und hier Produktionskosten durch Synergien eingespart werden. Denn während das Lancool K58 „nur“ sieben Erweiterungssteckplätze bietet, das P50 allerdings acht, wurde für die größere Version leider keine eigene Halterung entworfen: Stattdessen ist der achte Steckplatz mit einer Thumb-Screw versehen. Dies passt leider nicht in die sonst hochwertige und stets „eigene“ Produktpalette von Lian Li. Allerdings bemerkt der geneigte Käufer, dass Lian Li wiederum an genau dieser Stelle mitgedacht hat. Da die allermeisten Mainboards maximal sieben Steckplätze aufweisen, steht der achte Steckplatz beispielsweise für eine Lüftersteuerung oder Bedienelemente einer Innenraumbeleuchtung zur Verfügung.
Der Mainboard-Tray bietet neben diversen Öffnungen für die Kabelverlegung zwischen diesem und der rechten Seitenwand auch einige Löcher, um rückseitig Kabelbinder anzubringen. So sollte es möglich sein, alle Kabel zu verlegen, ohne dabei unnötig die rechte Seitenwand auszubeulen. Außerdem steht eine großzügige Öffnung parat, um Prozessorkühler mit einer Backplatte bequem zu montieren. Zusätzlich zu den vier Schrauben an der Rückseite sichert Lian Li das Netzteil mit einem eigenen Bügel, welcher unter anderem im Mainboard-Tray eingehakt wird.
Vor dem Netzteil befindet sich eine große Klammer für abgehende Kabel. Ein gut durchdachtes System, das dazu führt, dass unnötiger Kabelsalat im Innenraum bereits im Keim erstickt wird. Der vordere Bereich wird von einer durchgängigen Konstruktion ausgefüllt, welche sowohl sechs 5,25"-Laufwerke (drei davon werkzeuglos) als auch den integrierten Festplattenkäfig aufnehmen kann. Dieser ist optional auch im Zubehör für etwa 25 Euro erhältlich, sodass bei Bedarf auch sechs 3,5"-Festplatten installiert werden können.
Grundsätzlich fallen besonders im Innenraum doch sehr viele Gemeinsamkeiten zum Lancool K58 auf. Jedoch behält Lian Li in diesem Bereich unangefochten die Oberhand, da Konzepte wie der Festplattenkäfig, der achte Erweiterungssteckplatz und vor allem das schicke Aluminium deutlich überzeugen können.
Erfahrungen
Zu den sehr guten Erfahrungen im Umgang mit dem Armorsuit PC-P50 gehört vor allen Dingen der Einbau der Hardware. Dieser gestaltet sich durch viele nette Gimmicks wie die weitestgehend werkzeuglose Montage oder das durchdachte Kabelmanagementsystem sehr unkompliziert. Da wir bei unserer Testhardware bei Weitem nicht auf die maximale Anzahl der 5,25"-Laufwerke kommen, haben wir uns dafür entschieden, den Festplattenkäfig in mittlerer Stellung zu verbauen. So gelangt die kalte Luft von der Vorderseite des Festplattenlüfters direkt zu der Grafikkarte und auch zum Prozessor.
Alle Lüfter im Gehäuse lassen sich über einen beiliegenden Adapter von einem dreipoligen Lüfteranschluss auf einen Standard-Vierpol-Netzteilanschluss mit zusätzlicher Möglichkeit der Kopplung bequem aneinander stecken und benötigen nur einen einzigen Anschluss des Netzteils. Sollte einmal ein Lüfter defekt sein, so ist es problemlos möglich, jeden Lüfter einzeln und ohne Aufwand zu tauschen. Auch im Bereich Ersatzteile hat Lian Li mitgedacht und liefert je einen zusätzlichen Vibrationsdämpfer für die Festplatten und die Lüfter mit.
Beim Testkriterium „Platz für Erweiterungskarten“ hat der Benutzer selbst den vorhandenen Platz „in der Hand.“ So bietet das P50 mit in der Mitte montiertem Festplattenkäfig lediglich 27 cm Platz. Bleibt der Käfig jedoch an seiner ursprünglichen Position, bekommt man ganze 29 cm, was einen soliden Platz im Mittelfeld bedeutet.